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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nicht so jung«, sagte McAuliff. Er bemerkte, daß ihre Hand zitterte, wie die seine eine Stunde zuvor, als er mit Warfield gesprochen hatte. »Es ist schwierig, sich bei dieser Lautstärke zu unterhalten. Und erst diese verdammten Lichter.«
    Mrs. Hammond schien ihn nicht zu hören. Das Orange, Gelb und kränkliche Grün der psychedelischen Lichter warf immer neue Muster auf ihr verängstigtes Gesicht. Merkwürdig, dachte Alex, aber er hatte Hammond nie als Privatperson mit einer Ehefrau oder persönlichem Besitz angesehen. Selbst ein Privatleben hatte er ihm nicht zugestanden.
    Während er über diese vernachlässigten Tatsachen nachdachte, packte Mrs. Hammond plötzlich seinen Unterarm und beugte sich zu ihm. Inmitten des ohrenbetäubenden Lärms und der wirbelnden, grellen Lichter flüsterte sie McAuliff ins Ohr:
    »Um Gottes willen, gehen Sie ihm nach!«
     
    Die wogenden Körper bildeten eine Mauer, die sich in alle Richtungen krümmte. McAuliff stürzte sich auf sie, drückte, zerrte, schob und boxte sich schließlich einen Weg hindurch, begleitet von laut herausgeschrienen Schimpfworten. Er versuchte,
den berauschten Störenfried zu finden, der Hammond das Signal gegeben hatte, indem er gegen den Tisch getorkelt war, aber er war nirgendwo zu sehen.
    Dann erblickte er ganz hinten auf der drängend vollen, mit Lichtern übergossenen Tanzfläche die abgehackten Bewegungen mehrerer Männer, die eine einzelne Gestalt in einen engen Korridor stießen. Hammond.
    Wieder warf er sich gegen die zuckende Wand, um nach hinten zu gelangen, doch ein hochgewachsener Schwarzer trat ihm in den Weg.
    »He, Mann! Hören Sie schon auf! Der Laden hier gehört Ihnen doch nicht!«
    »Gehen Sie mir aus dem Weg! Verdammt noch mal, lassen Sie mich los!«
    »Aber gern, Mann.« Der Schwarze nahm seine Hände von McAuliffs Jacke, ballte eine Hand zur Faust und schlug Alex damit in den Magen. Die Wucht des Schlages und der Schock der Überraschung ließen McAuliff zusammenbrechen.
    So schnell es ging, stand er wieder auf und stürzte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf seinen Angreifer. Der Schwarze drehte ihm das Handgelenk herum, und McAuliff stürzte gegen die Tänzer um ihn, die ihn weitgehend ignorierten. Als er wieder auf die Füße kam, war der Schwarze verschwunden.
    Ein seltsamer und schmerzhafter Moment. Der Rauch und die Gerüche machten ihn benommen, aber dann kehrte die Klarheit der Gedanken zurück. Er rang nach Atem und holte ein paarmal tief Luft. Etwas weniger kraftvoll, aber nicht weniger entschlossen kämpfte er sich durch die Tänzer bis in den engen Korridor hinein.
    Es war ein Durchgang zu den Toiletten — links stand CHICKS, rechts ROOSTERS. Am Ende des schmalen Flurs befand sich eine Tür mit einem überdimensionierten Hängeschloß, das die Gäste offensichtlich darauf aufmerksam machen sollte, daß dies kein Ausgang war. Im Owl of Saint George erwartete man, daß die Rechnung bezahlt wurde, bevor die Gäste das Lokal verließen.
    Das Schloß war aufgebrochen worden — aufgebrochen und
dann wieder eingehängt. Der Stahlbügel war etwa einen Zentimeter vom Einschub entfernt.
    McAuliff riß das Schoß herunter und öffnete die Tür.
    Er gelangte in eine dunkle schmale Gasse, die mit Mülltonnen und Abfall angefüllt war. Es war so gut wie kein Licht vorhanden, bis auf den Mond, der durch den Nebel getrübt wurde, und einen schwachen Lichtschein aus den umliegenden, schäbigen Wohnblöcken. Vor McAuliff ragte eine hohe Backsteinmauer auf, rechts führte die Gasse weiter, vorbei an anderen Hintertüren, bis sie vor einer Backsteinmauer endete. Auf der linken Seite sah er eine Lücke zwischen dem Gebäude und der Mauer — ein Durchgang zur Straße. Auch hier standen Mülltonnen mit ihrem unvermeidlichen Gestank.
    McAuliff lief durch den betonierten Durchgang, der vom Licht der Straßenlaternen beleuchtet wurde, zur Straße. Er war noch etwa sechs Meter vom Bürgersteig entfernt, als er kleine Pfützen einer tiefroten Flüssigkeit bemerkte.
    Er rannte auf die Straße hinaus. Die Menschenmenge hatte sich gelichtet, Soho näherte sich seiner Geisterstunde. Jetzt spielte sich alles drinnen ab — in den Privatclubs, den illegalen Spielhöllen, die die ganze Nacht geöffnet hatten, den profitablen Betten, in denen Sex in allen möglichen Spielarten und Preislagen zu haben war. McAuliffs Blick flog hin und her, bemüht, einen Bruch in dem Strom aus Menschen zu finden, jemanden, der Widerstand leistete, auszubrechen

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