Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
Mr. McAuliff«, erwiderte der Hotelangestellte, der einen Stempel auf die beiden Anmeldeformulare drückte und nach einem Pagen winkte. »Vor wenigen Minuten. Wir haben es auf Ihre Zimmer bringen lassen. Sie haben eine Verbindungstür.«
»Sehr aufmerksam von Ihnen«, sagte Alex leise. Er fragte sich, ob Alison die kurze Unterhaltung gehört hatte. Der Angestellte sprach nicht sehr laut, und Alison stand am anderen Ende der Rezeption und blätterte in einer Broschüre. Sie sah
zu McAuliff hinüber. Sie hatte es gehört. An ihrem Gesichtsausdruck war nichts zu erkennen. Er überlegte.
Fünf Minuten später öffnete sie die Tür zwischen den beiden Zimmern, und Alex mußte nicht weiter darüber nachdenken.
»Befehl ausgeführt, Mr. Boß«, sagte sie, während sie hereinkam. »Ich habe die Finger von ...«
McAuliff hob rasch die Hand und bedeutete ihr, ruhig zu sein. »Dieses Bett, du meine Güte! Einfach großartig, Liebling! «
Dieses Mal sagte ihr Gesichtsausdruck alles — sie blickte ganz und gar nicht erfreut drein. Ein merkwürdiger Moment, auf den er nicht vorbereitet war. Er hatte nicht erwartet, daß sie einfach so in sein Zimmer kommen würde. Aber es hatte keinen Sinn, wie ein Idiot herumzustehen.
Er griff in die Jackentasche und holte ein kleines rechteckiges Gerät aus Metall hervor, das ungefähr so groß wie eine Zigarettenschachtel war. Es gehörte zu den Dingen, die Hammond ihm gegeben hatte. (Hammond hatte sich von British Airways in London die Bordkarte für ihn ausstellen lassen, so hatte Alex nicht angeben müssen, ob er Gegenstände aus Metall bei sich trug.)
Das kleine Metallkästchen war ein elektronischer Scanner mit einer winzigen Hochspannungsbatterie. Die Bedienung war einfach, die Funktionsweise kompliziert. Hammond hatte behauptet, ein solcher Scanner werde heutzutage sehr oft eingesetzt. Er stelle fest, ob im Umkreis von drei Metern ein elektronisches Abhörgerät installiert sei. Eigentlich hatte Alex ihn gleich benutzen wollen, nachdem er das Zimmer betreten hatte. Doch statt dessen hatte er geistesabwesend die Türen zu dem kleinen Balkon geöffnet und für kurze Zeit auf die Blue Mountains gestarrt, die dunkel und majestätisch in der klaren Nacht von Kingston aufragten.
Alison Booth starrte erst den Scanner und dann McAuliff an. In ihren Augen standen Wut und Angst, aber sie war geistesgegenwärtig genug, nichts zu sagen.
Alex schaltete den Scanner ein, wie man es ihm gezeigt hatte, und schwenkte ihn in horizontalen und vertikalen
Halbkreisen vor sich. Er begann in einer Ecke des Zimmers und wiederholte die Bewegungen von den anderen drei Ecken aus. Er kam sich dumm, ja fast lächerlich vor, während er langsam seinen Arm hin- und herbewegte, als würde er einen geheimnisvollen Segen erteilen. Alison schaute er dabei nicht an.
Dann, plötzlich, kam er sich überhaupt nicht mehr dumm vor. Statt dessen spürte er einen stechenden Schmerz im Oberbauch. Sein Magen krampfte sich zusammen, und ihm stockte der Atem, während seine Augen wie gebannt an dem schmalen, einen Zentimeter langen Balken auf der Skala des Scanners hingen. Bei den Übungen mit Hammond hatte er oft gesehen, wie sich der Balken bewegte. Damals hatte er es interessant, sogar faszinierend gefunden, wenn der Balken angefangen hatte zu tanzen. Jetzt war er nicht mehr fasziniert. Jetzt hatte er Angst.
Das hier war kein Training, kein abgelegener, sicherer Übungsraum mit Hammond an seiner Seite, der ihm geduldig und ausführlich die Bedeutung von überlappenden Bereichen erklärte. Es geschah tatsächlich. Er hatte nie ernsthaft damit gerechnet, daß es wirklich geschehen könnte. Alles war so — nun, durch und durch gestellt und unrealistisch gewesen.
Und doch schimmerte jetzt der dünne Balken vor ihm und schlug heftig hin und her. Die winzigen Sensoren reagierten auf einen Eindringling. Irgendwo in der unmittelbaren Umgebung gab es ein Gerät, welches jedes Wort übertragen sollte, das in diesem Zimmer gesprochen wurde.
Er gab Alison ein Zeichen. Mißtrauisch kam sie zu ihm. Er gestikulierte wild herum, bis ihm klar wurde, daß seine Gesten eher zu einer einfallslosen Scharade gepaßt hätten. Dann zeigte er auf den Scanner und auf seine Lippen. Als sie zu sprechen begann, kam er sich wie ein kompletter Idiot vor.
»Du hast mir einen Drink in dem hübschen Garten da unten versprochen. Alles andere muß jetzt warten — Liebling«, sagte sie ruhig und gelassen. Sie wirkte überzeugend.
»Du hast recht«,
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