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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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suchte, genährt, außerdem durch ein Parlament, das mehr Reformprogramme genehmigte, als es kontrollieren konnte, und durch eine zahlenmäßig kleine, wohlhabende Inselaristokratie, die versuchte, sich zu schützen. Fast überall wurde bestochen.
    Piersall hatte beschlossen, die umlaufenden Gerüchte ein für allemal zum Schweigen zu bringen. Vor vier Monaten hatte er deshalb beim Innenministerium vorgesprochen und eine Absichtserklärung eingereicht, mit der er den Kauf von fünftausend Hektar Land an der Nordgrenze des Cock Pit über ein Konsortium beantragte. Es war eigentlich eine harmlose Geste. Ein solcher Kauf würde die Gerichte jahrelang beschäftigen und eine endgültige Anerkennung der historischen Inselverträge erforderlich machen. Piersall wollte lediglich beweisen, daß Kingston bereit und willig war, den Antrag zu akzeptieren. Daß das Land nicht von Außenstehenden kontrolliert wurde.
    »Seit diesem Tag, Alexander, wurde ihm das Leben zur Hölle gemacht.« Sam Tucker zündete sich eine dünne jamaikanische Zigarre an. Der würzige Rauch wurde aus dem offenen Fenster in die vorbeijagende Dunkelheit gerissen. »Er wurde von der Polizei unter Druck gesetzt, Dutzende von Malen wegen völlig unsinniger Anschuldigungen vor das Bezirksgericht gezerrt. Seine Vorlesungen an der Universität und am Institut wurden gestrichen, seine Telefonate abgehört, Gespräche von Regierungsanwälten weitererzählt ... Und am Ende haben ihn die Gerüchte getötet, die er aus der Welt hatte schaffen wollen.«
    McAuliff sagte eine Weile nichts. »Warum lag Piersall so viel daran, mit dir zu sprechen?« fragte er dann.
    »Ich habe ihm in meinem Telegramm gesagt, daß ich an einer großen Vermessung in Trelawny teilnehme. Ein Londoner Projekt, das in Zusammenarbeit mit Kingston stattfindet. Ich wollte nicht, daß er den Eindruck bekommt, ich fliege
zehntausend Kilometer, nur um sein Gast zu sein. Er war ein vielbeschäftigter Mann, Alexander.«
    »Aber heute abend warst du in Kingston. Nicht in einem Camp in einem Bambuswäldchen am Martha Brae. Zwei dieser Männer« — McAuliff deutete nach vorn — »sind mir heute nachmittag gefolgt. In diesem Wagen.«
    »Lassen Sie mich dazu etwas sagen, Mr. McAuliff«, sagte der Jamaikaner am Fenster. Er drehte sich um und legte den Arm über die Sitzlehne. »Kingston hat Mr. Tucks Telegramm abgefangen. Sie haben sich ihren eigenen Reim darauf gemacht. Sie dachten, Mr. Tuck hätte etwas mit Dr. Piersall zu tun und würde schlimme Unternehmen mit ihm planen. Schlimm für sie, Mann. Sie haben Männer nach Montego Bay geschickt, gefährliche Männer. Um herauszufinden, was Tuck vorhatte ...«
    »Woher wissen Sie das alles?« unterbrach ihn Alex.
    Der Schwarze am Fenster warf einen kurzen Blick auf den Fahrer. Das schwache Licht und die vorbeihuschenden Schatten machten es schwierig, etwas zu erkennen, aber McAuliff glaubte zu sehen, daß der Fahrer kaum merklich nickte.
    »Wir haben uns die Männer geschnappt, die wegen Mr. Tuck nach Montego Bay gekommen sind. Was wir von ihnen erfahren haben, hat Dr. Piersall sehr beunruhigt. So sehr, Mann, daß wir nach Kingston geflogen sind. Um mit Ihnen zu sprechen, Mann. Deswegen wurde Dr. Piersall getötet.«
    »Wer hat ihn getötet?«
    »Wenn wir das wüßten, würden jetzt einige Männer an den Bäumen des Victoria-Parks hängen.«
    »Was haben Sie von den Männern in Montego erfahren?«
    Wieder schien der Schwarze zu dem Fahrer hinüberzusehen. Nach einigen Sekunden beantwortete er die Frage. »Die Leute in Kingston glaubten, daß sich Dr. Piersall noch mehr einmischen würde. Als er versucht hat, Sie zu finden, Mann, hielten sie das für den Beweis dafür. Sie haben ihn getötet und sich damit einen großen Seeigel aus dem Fuß gezogen.«
    »Und Sie wissen nicht, wer es getan ...«
    »Nigger, die man dafür bezahlt hat, Mann«, unterbrach der Schwarze ihn.

    »Das ist doch Wahnsinn!« sagte McAuliff sowohl zu sich selbst als auch zu Sam Tucker. »Menschen töten Menschen, Männer verfolgen andere Männer. Völlig verrückt!«
    »Das sagt ein Mann, der in Tallon’s Fischgeschäft geht?« fragte der Schwarze.
    »Woher wissen ...« McAuliff brach ab. Er war verwirrt. Er war doch so vorsichtig gewesen. »Woher wissen Sie das? Ich habe Sie doch an der Rennbahn abgehängt!«
    Der Jamaikaner lächelte. Seine weißen Zähne fingen die tanzenden Lichtreflexe ein, die durch die Windschutzscheibe hereindrangen. »Eigentlich schmeckt eine Salzwasserforelle

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