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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ihm telegrafiert, daß ich zurückkomme.«
    »Du hast dich auch bei Hanley gemeldet. Er war derjenige, der Alarm geschlagen hat.«
    »Ich habe Bob angerufen, nachdem ich in Montego angekommen war. Um ein bißchen was zu unternehmen. Es gab
keine Möglichkeit, ihn später noch mal zu erreichen. Wir waren ständig unterwegs, und als wir dort ankamen, wo wir hinwollten, gab es kein Telefon. Ich dachte mir schon, daß er verdammt wütend wäre.«
    »Er war nicht wütend, er hat sich Sorgen um dich gemacht. Du warst plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Er hätte es besser wissen sollen. Ich habe Freunde auf dieser Insel, keine Feinde. Zumindest keine, die wir kennen.«
    »Was ist dann passiert? Wohin bist du gegangen?«
    Tucker berichtete. Als er in Montego Bay angekommen war, hatte er an der Rezeption eine Nachricht von Piersall vorgefunden — er solle den Anthropologen in Carrick Foyle anrufen, nachdem er sich frischgemacht habe. Das tat er auch, aber ein Diener in Carrick Foyle sagte ihm, daß Piersall vermutlich erst spät abends zurückkommen werde.
    Anschließend telefonierte Tucker mit seinem alten Freund Hanley, und die beiden Männer betranken sich, wie immer, wenn sie einander nach längerer Zeit wiedersahen.
    Am Morgen — Hanley schlief noch — verließ Sam das Hotel, um Zigarren zu kaufen.
    »Der Zimmerservice dort war nicht gerade überragend, Junge.«
    »Das dachte ich mir schon«, sagte Alex.
    Tucker deutete auf den Vordersitz. »Auf der Straße haben dann unsere Freunde hier mit einem Kombi auf mich gewartet ...«
    »Mr. Tucker wurde verfolgt«, warf der Schwarze am Fenster ein. »Dr. Piersall hat davon erfahren. Er hat uns nach Montego Bay geschickt, damit wir uns um ihn kümmern. Mr. Tucker ist ein Frühaufsteher.«
    Sam grinste. »Du kennst mich doch. Selbst wenn ich getrunken habe, kann ich nicht lange schlafen.«
    »Ich weiß«, sagte Alex. Er erinnerte sich an viele Vermessungen, bei denen Tucker schon vor Anbruch der Dämmerung im Hotel oder im Zelt herumgewandert war.
    »Dann gab es ein kleines Mißverständnis«, fuhr Sam fort. »Die Jungs hier sagten, daß Piersall auf mich wartet. Ich dachte mir, was soll’s, sie haben die ganze Nacht auf mich
gewartet, da kann ich auch gleich mit ihnen gehen. Der alte Hanley, dachte ich, wacht sowieso erst in einer Stunde oder so auf. Ich wollte ihn von Piersalls Haus aus anrufen. Aber wir sind gar nicht nach Carrick Foyle gefahren. Unser Ziel war ein Camp in einem Bambuswäldchen am Martha Brae. Wir haben fast zwei Stunden gebraucht, um es zu erreichen. Ein gottverlassener Ort, Alexander.«
    Als sie dieses Camp erreicht hatten, war Sam von Walter Piersall herzlich begrüßt worden. Aber innerhalb weniger Minuten war Tucker klargeworden, daß sich sein Freund verändert hatte. Er war nicht mehr der Mann, den Sam vor einem Jahr kennengelernt hatte. Er strömte einen fanatischen Eifer aus, eine Intensität, die vor zwölf Monaten noch nicht zu sehen gewesen war.
    Walter Piersall hatte sich tief in innerjamaikanische Angelegenheiten verstrickt. Der stille Anthropologe war zu einem wilden Partisanen innerhalb der Auseinandersetzungen geworden, die von sozialen und politischen Splittergruppen in Jamaika angezettelt wurden. Plötzlich war er ein strenger Hüter der Rechte der Inselbewohner, ein Feind ausländischer Ausbeuter.
    »Ich habe so etwas schon oft erlebt, Alexander«, sagte Sam. »Von der Tasmanischen See bis zur Karibik. Es ist eine Art Inselkoller. Besessenheit — Größenwahn, glaube ich. Die Männer kommen wegen der Steuern oder des Klimas oder was auch immer, und dann verwandeln sie sich in selbsternannte Beschützer ihrer kleinen Paradiese — der katholische Konvertit, der dem Papst klarmacht, daß der nichts von der Dreifaltigkeit versteht ...«
    Während seiner neuen Aktivitäten auf der Insel waren Piersall Gerüchte über eine umfangreiche Verschwörung zu Ohren gekommen, bei der es um Land ging — Land, das sich vor seiner Haustür befand, im Bezirk von Trelawny. Zunächst tat er sie als unbegründet ab. Darin sollten Männer verwickelt sein, deren Meinung vielleicht nicht mit seiner übereinstimmte, deren Integrität aber über jeden Zweifel erhaben war. Männer in außergewöhnlich hohen Positionen.

    Das Verschwörungssyndrom war eine allgegenwärtige Plage in jeder jungen, wachsenden Regierung. Piersall wußte das. In Jamaika wurden die Verschwörungsgerüchte durch den Zustrom ausländischen Kapitals, das nach Steueroasen

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