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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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Gefährten schlagartig klar, was Lars so sehr in Aufregung versetzte. Die Karaffe hätte an der Wand zerschellen müssen. Und das hätte ein lautes Klirren verursacht. Davon hatte keiner etwas gehört.
    Die Karaffe flog an die Wand – und verschwand! Sie war einfach weg.
    „Versteht ihr denn nicht?“, rief Lars, der völlig außer sich war. „Die Wände sind instabil. Das ist der Ausgang! Vermutlich ist der Ausgang…“ Er suchte nach Worten. „Vermutlich ist der Ausgang einfach überall!“

Das Ziel
     
    Freiwillige vor!
     
     
    Wie vom Donner gerührt starrten sich die Gefährten an. Keiner sprach ein Wort. Langsam und vorsichtig, als könne er ab sofort auch dem Fußboden nicht mehr trauen, erhob sich Hans. Er warf einen Blick auf den Koch.
    „Salvatore, hilf mir“, bat er.
    Der Koch erhob sich sofort. „Wobei denn?“, fragte er.
    Dann sah er, dass Hans einen Tisch, der in der Nähe der Wand stand, von allem befreite, was darauf stand und auf die Wand zu schob. Salvatore begriff und packte mit an. Gemeinsam schoben sie den Tisch über den Boden. Die übrigen Gefährten kamen mit. Fasziniert beobachteten sie, wie das eine Ende der Tischplatte in der Wand verschwand.
    Die beiden Männer sahen sich kurz an. „Jetzt zurück“, sagte Hans. Salvatore nickte. Es kostete sie kein bisschen mehr Mühe, den Tisch wieder in den Saal zurück zu ziehen.
    Dann standen die Gefährten wieder zusammen und schwiegen ein weiteres Mal. Pietrino sah von einem zum anderen und begriff nicht, warum es nun keiner wagte, weitere Aktivitäten zu ergreifen. „Was heißt das denn jetzt?“, piepste er. „Wo ist denn jetzt der Ausgang?“
    „Tja, weißt du, Pietrino“, begann Hans. „Wir wissen nicht, was jenseits der Wand ist. Und wir wissen auch nicht, ob ein lebendiges Wesen durch die Wand kann, so wie es eine Tischplatte kann. Ich meine, vielleicht überlebt ein Mensch das nicht.“
    Mike sagte leichthin lächelnd: „Wir werden es aber ausprobieren müssen. Immerhin ist das höchstwahrscheinlich der einzige Ausgang aus dieser Halle. Wie lange wandern wir schon hier herum? Und wie viele andere Möglichkeiten haben wir bereits gefunden?“
    „Es kommt noch etwas anderes hinzu“, meinte Jonathan. „Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Halle ihre Gefahren birgt. Und je länger wir hier sind, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass uns etwas zustößt.“
    „Oder einem von uns“, ergänzte Andrea. „So wie Brutus.“
    Einen Augenblick lang herrschte betroffenes Schweigen. Die Erinnerung an den Anblick des Gefährten, der in einer Gruppe von Dämonen den Verstand verlor, war noch zu frisch.
    „Wenn Brutus noch hier wäre“, sagte Jonathan schließlich, „würde er vermutlich ohne Zögern als Freiwilliger ausprobieren, ob diese Wand für einen Menschen passierbar ist.“
    „Stimmt!“, antwortete Mike. „Daran musste ich auch schon denken. Er ist aber keiner mehr von uns. Also muss ein anderer den Freiwilligen spielen. Wir sollten das vielleicht auslosen.“
    Lars war schockiert. „Und wenn du dann derjenige bist, der das kürzeste Holz gezogen hat? Was machst du dann?“
    Mike zuckte die Achseln. „Was wohl? Durch die Wand gehen! Am Besten mit dem Kopf voran!“
    „Diese Kaltschnäuzigkeit kaufe ich dir nicht ab“, sagte Lars hitzig. „Du würdest auch vor Angst zittern, genau wie ich!“
    „Mag ja sein“, entgegnete Mike. „Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es einer von uns ausprobieren muss. Oder wir könnten ja einen dieser hier herumspazierenden Deppen an den Händen und Füßen packen und durch die Wand schmeißen.“
    „Was?“, schrie Lars. „Wenn ein Mensch das nicht überlebt, dann hast du einen Mord begangen!“
    „Und wenn ich freiwillig gehe, begehe ich unter Umständen Selbstmord“, gab Mike kühl zurück.
    Hans warf einen ganz anderen Gesichtspunkt in die Diskussion. „Wenn wir die Sache auslosen, dann bin ich gerne bereit zwei Hölzchen zu ziehen, aber Andrea bleibt außen vor! Diese Bedingung stelle ich und sie ist nicht verhandelbar!“
    Überrascht sah Andrea ihren Mann an. „Sag mal, ich werde wohl gar nicht gefragt! Wie kommst du dazu, das über meinen Kopf hinweg zu entscheiden?“
    Hans schüttelte den Kopf. „Keine Widerrede! Ich habe dich schon einmal verloren. Ein zweites Mal würde ich das nicht überleben!“
    Andrea war offensichtlich kurz davor, sich mit ihrem Mann ernsthaft zu streiten, da meldete sich Jonathan laut zu Wort.
    „Ruhe! Seid alle

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