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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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Sand hinauf. Dann blieb das seltsame Amphibienfahrzeug stehen. Lars und Mike registrierten, dass sich eine Reihe großer Bullaugen im Schiffsrumpf befand, die bisher vom Wasser verborgen gewesen waren.
    Der prächtig gekleidete Mann tauchte wieder auf, diesmal allerdings viel weiter hinten am Heck. Mit eleganter und würdevoller Gebärde deutete er auf die Bordwand. „Hättet Ihr wohl die Güte, hier herauf zu klettern?“
    Hans warf sich seinen Rucksack über die Schulter und ging auf den Teil des Schiffes zu, auf den der Mann gezeigt hatte. Hier waren gebogene Eisen in den Schiffsrumpf eingearbeitet, die sowohl als Stufen als auch als Griffe dienten. Lars und Mike folgten Hans, auch Salvatore und Pietrino verließen die relative Sicherheit ihrer Düne und kamen näher. Hans klopfte mit dem Knöchel des Zeigefingers an den Rumpf. Es klang hohl und metallisch. Das war nun eine Überraschung. Eine Galeere stellt man sich natürlich aus Holz gearbeitet vor, doch dieses Boot bestand offensichtlich aus Metall. Hans begann an den Eisen die Bordwand zu erklimmen.
    Es war nicht schwerer, als eine Leiter hinauf zu steigen. Trotz des Gepäcks auf dem Rücken folgten Lars und Mike, der mittlerweile seinen düsteren Sinn gegen seine übliche Neugierde eingetauscht hatte, ohne Probleme. Lediglich Pietrino benötigte ein wenig Hilfe von Salvatore.
    Es folgte die nächste Überraschung: Die Decksplanken, auf die die Gefährten die Füße setzten, waren ebenfalls aus Metall. Die Gestalten der Ruderer waren tatsächlich Automaten. Nun waren deutlich Scharniere zu sehen, wo Gelenke hätten sein müssen. Was nach blonden Haaren ausgesehen hatte, waren Fransen aus gelb gefärbter Kordel, die Ringelhemden waren wie Köpfe und Hände aus lackiertem Metall. Im Heck beherbergte der einzige Aufbau des Decks eine Art Schaltzentrale, die in unübersichtlicher Anzahl Hebel, Handräder, Steuerräder, Skalen, Uhren und andere Anzeigeinstrumente, einen merkwürdig aussehenden Kompass und weitere rätselhafte Dinge beherbergte. Vor der offenen Tür dieser Schaltzentrale stand der stolze und würdevolle Eigentümer und Gastgeber.
    „Ihr seid zu gütig, dass Ihr Unser Schiff mit Eurer Anwesenheit beehrt“, sagte er und deutete eine kleine Verbeugung an. „Dürfen Wir fragen, wie es Euch in diese abgelegene Halle verschlagen hat?“
    Hans wollte gerade antworten, da legte die Musik wieder in voller Lautstärke los. Pauken dröhnten, Blech- und Holzblasinstrumente tuteten und quäkten, Streichinstrumente wurden gefiedelt. Salvatore und Pietrino sahen sich vergebens um, wo denn wohl die vielen Musiker sitzen mochten, die doch so unüberhörbar dröhnten und tobten. Der Kapitän des Schiffes trat an ein Schaltpult, auf dem sich ungefähr zwei Dutzend Gleitregler befanden. Er schob mehrere davon nach unten und die Musik wurde viel leiser. Salvatore fielen fast die Augen aus dem Kopf. Vorsichtig trat er näher und deutete mit zitterndem Finger auf das Schaltpult.
    „Was bedeutet das?“, fragte er mit heiserer Stimme. „Sind die Musiker, die die vielen Instrumente spielen, alle dort eingesperrt?“
    „Mein lieber Freund“, antwortete der Gastgeber, „offensichtlich stammt Ihr aus einer Halle, in der technische Dinge unbekannt sind. Die Musiker, die Ihr hört, sind nie auf diesem Schiff gewesen. Es handelt sich um eine Aufnahme.“
    Salvatore begann wieder mit leiser Stimme zu beten. Mike stieß ihm den Ellbogen in die Rippen. „Schon gut, hör auf damit. Es besteht kein Grund, Angst zu haben. Wenn du betest, ist der Mann noch beleidigt.“
    „Nun ja“, sagte der Gastgeber, der das gehört hatte. „Vor diesem Schiff und Uns selbst muss man tatsächlich keine Angst haben, allerdings ist diese Gegend nicht so ganz geheuer. Dürfen Wir Uns erkundigen, ob Ihr in dieser Halle vielleicht einen merkwürdigen fliegenden Kegel gesehen habt?“
    „Ja, haben wir!“ Hans nickte bestätigend. „Und wir waren sogar drinnen.“
    Nun bewegte sich der Gastgeber vor Überraschung so schnell und ruckartig, dass seine Lockenpracht ein wenig verrutschte. Offensichtlich trug er also eine Perücke. „Tatsächlich? Was Ihr nicht sagt! Wir hatten leider schon häufiger Begegnungen mit diesem Ding, das Wir immer als bedrohlich empfanden, und daher – offen gestanden – die Flucht ergriffen.“
    „Wer ist eigentlich Wir?“, fragte der kleine Pietrino ganz unverblümt. „Du scheinst doch hier alleine zu sein!“
    Der Gastgeber neigte ein wenig den Kopf in

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