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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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Farben. Die Tiere, die die fremdartigen Geräusche verursachten, sah er plötzlich auch. Einzelne Vögel und ganze Schwärme flogen über den Himmel. An den Stämmen der Bäume kletterten bunte Echsen herum und …
    … und mehrere braunhäutige, zartgliedrige und kleinwüchsige Männer standen zwischen den Büschen und Pflanzen. Sie trugen das schwarze Haar hoch geflochten und hatten sich auf die Gesichter Streifen mit weißer Farbe gemalt. Bis auf Lendenschurze waren sie nackt. Jeder trug einen Bogen in der Hand und einen Pfeilköcher auf dem Rücken.
    Sie nahmen keine feindselige Haltung an, sie standen einfach nur da und beobachteten die Eindringlinge, die sich in ihren Urwald gewagt hatten. Als nun auch Lars und Mike die Männer erkennen konnten, sprach wieder einer von ihnen. Die Sprache war für Lars das Fremdartigste, was er je gehört hatte. Sie schien nur aus Vokalen zu bestehen und ohne Konsonanten auszukommen. Dafür wechselte die Tonhöhe sehr schnell und häufig. Der Sprecher schien genau zu wissen, dass die Gefährten ihn nicht verstanden, denn er winkte ihnen, ihm zu folgen. Ohne auf eine Antwort zu warten drehte er sich um und ging auf einem kaum erkennbaren Pfad durch den Dschungel. Die anderen Männer deuteten nun auf ihren Stammesangehörigen, als wollten sie sagen: ,Nun los, jetzt folgt ihm schon!´
    Brutus sprach aus, was auch Hans durch den Kopf ging. „Ich glaube, es ist besser, wenn wir tun, was sie wollen. Bis jetzt zeigen sie sich nicht feindselig, aber das kann sich ändern, und dann bekommen wir vielleicht ihre Pfeile unter der Haut zu spüren. Und wer weiß, wie viele von den Kerlchen noch im Gebüsch stecken!“
    Hans nickte, Jonathan ebenfalls. So schlossen sie sich einer nach dem anderen an. Die braunen Männer folgten vor, hinter und neben ihnen. Im Gegensatz zu den Gefährten bewegten sie sich lautlos, mit Leichtigkeit und Anmut durch den Dschungel. Kein Zweifel, wenn sie Böses im Sinne hätten, sie hätten es schon längst ausführen können.
    Hans sagte über die Schulter zu Jonathan: „Hattest du nicht gesagt, dass diese Halle von Menschen unbewohnt sei?“
    „Der Reisende schrieb nichts davon, dass hier Menschen sind“, verteidigte sich der Seefahrer. „Es kann ja auch durchaus sein, dass sie erst nach dem Reisenden diese Halle entdeckten und bevölkerten.“
    „Ja. Möglich!“, antwortete Hans. Sie gingen schweigend weiter.
    Sie marschierten längere Zeit, als vor ihnen der Urwald lichter wurde. Zu ihrer Überraschung sahen sie aus Stein errichtete Bauwerke, die vom üppigen Pflanzenwuchs teilweise überwuchert wurden. Einige waren pyramidenförmig, dabei unterschiedlich groß. Andere hatten Dächer, die an die von Pagoden erinnerten. Ein Gebäude, das im Zentrum zu stehen schien, war eine gewiss hundert Meter hohe Stufenpyramide, die von einem würfelförmigen Gebilde gekrönt wurde. Es war offensichtlich, dass die Dschungelbewohner dieses Gebäude ansteuerten.
    „Ich fürchte, das wird kein gutes Ende nehmen“, begann Mike plötzlich zu meckern. „Seht doch, das sind Tempelanlagen. Wir werden hier auf einem Steinaltar einer Gottheit geopfert werden. Freunde, ich fürchte, hier ist unsere Reise zu Ende.“
    „Und ich fürchte“, antwortete Lars, „dass du wieder einen deiner grauenhaften depressiven Anfälle hast. Diese Tempelanlagen sind so alt, dass sich an die Gottheiten, die hier mal verehrt wurden, keiner mehr erinnert. Hier wurde garantiert seit Ewigkeiten keiner mehr geopfert.“
    Hans lachte leise, Mike brummelte etwas in seinen noch nicht vorhandenen Bart.
    Jonathan schien plötzlich bester Laune zu sein. „Da oben in dem Würfel auf der Stufenpyramide scheint so etwas wie eine Tür zu sein. Ich meine mich erinnern zu können, dass der Reisende von so etwas schrieb.“
    „Dann wollen wir hoffen, dass unsere kleinen braunen Freunde auch vorhaben, uns dorthin zu führen“, sagte Brutus, der die Hand nicht vom Schwertgriff nahm.
    Tatsächlich bewegte sich der Anführer der Gruppe auf kürzestem Wege auf die Stufenpyramide zu. An ihrem Fuß blieb er stehen, zeigte mit seinem Bogen nach oben auf den würfelförmigen Bau und sagte etwas in seinem Singsang. Dabei verbeugte er sich mehrfach, als wolle er andeuten, dass dort oben etwas sei, was man respektvoll zu behandeln habe.
    „Ich glaube, er will, dass wir dort hinauf gehen“, sagte Jonathan vergnügt. „Leute, ich bin davon überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
    „Es könnte aber auch

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