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Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number

Titel: Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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blinzelte nachdenklich. »Könnte es dann eine Liste von Patienten in dieser Entziehungsklinik sein?«
    »Möglich.« Hardwick verzog das Gesicht, um seinen Zweifel auszudrücken.
    »Da sollten wir vielleicht nachforschen.«
    »Klar.« Hardwicks beinahe beleidigender Ton führte zu verlegenem Schweigen.
    Schließlich schaltete sich Gurney ein. »Um der Frage einer
etwaigen örtlichen Verbindung zwischen den Opfern nachzugehen, habe ich mich schon vor einiger Zeit um die Entziehungskliniken gekümmert. Leider eine Sackgasse. Albert Schmitt war vor fünf Jahren achtundzwanzig Tage in einer Klinik in der Bronx, und Mellery war vor fünfzehn Jahren ebenfalls vier Wochen in einer Klinik in Queens. Beide Einrichtungen bieten keine langfristige Entziehungskur, das heißt, der Priester war in einer anderen Klinik untergebracht. Selbst wenn der Mörder in einer dieser Einrichtungen gearbeitet hat und Zugang zu Tausenden Patientendaten hatte, hätte eine auf diesem Weg erstellte Liste nur jeweils eins der Opfer enthalten können.«
    Rodriguez drehte sich in seinem Stuhl, um Gurney direkt anzusprechen. »Ihre Theorie hängt von der Existenz einer Riesenliste ab - fünftausend, vielleicht elftausend Namen. Wigg hat sogar was von fünfzehntausend gesagt. Irgendwie scheint sich niemand auf die genaue Zahl einigen zu können. Aber eine Quelle für eine solche Liste gibt es nicht. Was jetzt?«
    »Nur Geduld, Captain«, antwortete Gurney leise. »Ich würde nicht sagen, dass es keine Quelle gibt - wir haben sie nur noch nicht entdeckt. Anscheinend vertraue ich mehr auf Ihre Fähigkeiten als Sie selbst.«
    Rodriguez stieg das Blut ins Gesicht. »Vertrauen? Auf meine Fähigkeiten? Was soll das heißen?«
    Sergeant Wigg ignorierte den Ausbruch des Captain. »Haben die Opfer alle irgendwann eine Entziehungskur gemacht?«
    »Von Kartch ist mir nichts bekannt.« Gurney war froh, wieder zum Thema zurückzukehren. »Aber überraschen würde es mich nicht.«
    Hardwick stimmte ein. »Die Polizei von Sotherton hat
uns seine Daten gefaxt. Sie ergeben das Porträt eines totalen Arschlochs. Körperverletzung, Belästigung, Trunkenheit in der Öffentlichkeit, Ruhestörung, Bedrohung, Bedrohung mit einer Schusswaffe, unsittliches Verhalten, dreimal Alkohol am Steuer, zwei längere Haftstrafen, nicht zu vergessen ein Dutzend Besuche im County-Gefängnis. Die alkoholbedingten Straftaten und vor allem das Fahren in betrunkenem Zustand lassen mit großer Sicherheit darauf schließen, dass er zumindest einmal in der Entziehungsklinik war. Ich kann die Kollegen in Sotherton bitten, das nachzuprüfen.«
    Rodriguez legte die Hände auf die Tischkante und stemmte sich zurück. »Wenn sich die Opfer nicht in der Klinik kennengelernt und nicht einmal zu verschiedenen Zeiten in derselben Klinik waren, was spielt es dann für eine Rolle, dass sie überhaupt eine Entziehungskur gemacht haben? Heutzutage gehen doch die Hälfte der arbeitslosen Penner und Nieten in so eine Einrichtung und schieben dort auf Kosten der Steuerzahler eine ruhige Kugel. Was heißt es schon, dass diese Typen alle auf Entziehungskur waren? Ist dadurch die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass sie ermordet wurden? Wohl kaum. Dass sie Trinker waren? Na, das haben wir auch so gewusst.« Rodriguez wurde offenbar nur noch von seinem Zorn getrieben und sprang dabei wahllos von einem Punkt zum nächsten.
    Wigg, der die Tirade galt, schienen seine Gehässigkeiten nicht zu berühren. »Detective Gurney hat einmal erwähnt, dass es seiner Meinung nach neben dem Alkohol ein weiteres verbindendes Element zwischen den Opfern geben muss. Ich dachte, der Besuch einer Entziehungsklinik könnte dieses Element oder zumindest ein Teil davon sein.«

    Rodriguez lachte höhnisch. »Vielleicht dies, vielleicht das. Ich höre nur einen Haufen Vermutungen, aber keine echten Tatsachen.«
    Kline wirkte frustriert. »Kommen Sie, Becca, verraten Sie uns, was Sie denken. Bewegen wir uns hier auf sicherem Gelände?«
    »Das lässt sich schwer beantworten. Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen soll.«
    »Dann darf ich es einfacher ausdrücken. Glauben Sie an Gurneys Theorie - ja oder nein?«
    »Ja, ich glaube daran. Seine Schilderung von Mark Mellerys inneren Qualen nach dem Erhalt der Briefe - das kann ich mir durchaus als plausiblen Teil einer Art von Mordritual vorstellen.«
    »Aber völlig überzeugt sind Sie anscheinend nicht.«
    »Das ist es nicht, es ist… die Einzigartigkeit des Vorgehens. Dem Opfer Qualen zu

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