Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number

Titel: Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
Vom Netzwerk:
Schwerverletzte.«
    Rodriguez machte ein genervtes Gesicht. »Und wozu diese Geschichte?«
    »Die Sache ist, er hatte die Bestandteile für die Minen schon zwei Jahre davor gekauft. Das große Finale war längst geplant.«
    Rodriguez schüttelte den Kopf. »Ich seh da keinen Zusammenhang.«
    Doch Gurney sah ihn, und ihm wurde mulmig.
    Klines Blick glitt zu Holdenfield. »Was meinen Sie, Becca?««
    »Ob ich meine, dass unser Mann große Pläne hat? Möglich ist es. Aber eins steht für mich fest …«
    Sie wurde von einem flüchtigen Klopfen unterbrochen. Die Tür ging auf und ein uniformierter Sergeant trat halb in den Raum, um sich an Rodriguez zu wenden.
    »Sir, entschuldigen Sie bitte die Störung. Sie haben einen Anruf von Lieutenant Nardo aus Connecticut. Ich habe ihm gesagt, Sie sind in einer Besprechung. Er meint, es ist ein Notfall, muss sofort mit Ihnen reden.«
    Rodriguez seufzte den Seufzer eines schwer Geprüften. »Ich nehme das Gespräch hier entgegen.« Mit dem Kopf wies er auf den Apparat auf dem niedrigen Aktenschrank an der hinteren Wand.
    Der Sergeant zog sich zurück, und wenig später läutete das Telefon.
    »Hier Captain Rodriguez.« Zwei Minuten lang drückte er den Hörer mit konzentrierter Miene ans Ohr. »Das ist ja bizarr«, meinte er schließlich. »So bizarr, Lieutenant, dass ich Sie bitten möchte, alles Wort für Wort für unser Ermittlungsteam hier zu wiederholen. Ich schalte Sie auf
Lautsprecher. Bitte schießen Sie los - erzählen Sie ihnen, was Sie mir gerade erzählt haben.«
    Kurz darauf drang eine harte, angespannte Stimme aus dem Telefon. »Hier spricht John Nardo von der Polizeidienststelle Wycherly. Können Sie mich hören?« Nach Rodriguez’ Ja fuhr Nardo fort. »Wie Sie wissen, wurde heute Morgen einer unserer Beamten vor dem Haus von Gregory Dermott getötet. Wir sind gerade mit einem Ermittlungsteam vor Ort. Vor zwanzig Minuten ist ein Anruf für Mr. Dermott eingegangen. Der Anrufer sagte, ich zitiere: ›Du bist der Nächste, und dann ist Gurney an der Reihe.‹«
    Was? Gurney glaubte, nicht richtig gehört zu haben.
    Auf Klines Bitte hin wiederholte Nardo die Nachricht.
    »Haben Sie bei der Telefongesellschaft was über die Quelle rausgefunden?«, fragte Hardwick.
    »Handyanruf aus der Gegend. Keine GPS-Daten, nur der Standort des Funkturms. Natürlich keine Anruferkennung.«
    »Wer hat den Anruf entgegengenommen?« Gurney merkte, dass die direkte Bedrohung erstaunlicherweise eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte. Vielleicht weil alles Konkrete, alles mit einem Namen irgendwie begrenzter und daher beherrschbarer war als ein unendliches Spektrum von Möglichkeiten. Und vielleicht auch, weil der Name Madeleine nicht gefallen war.
    »Ich verstehe die Frage nicht«, antwortete Nardo.
    »Sie haben gesagt, ein Anruf für Mr. Dermott ist eingegangen. Er war also nicht selbst am Apparat.«
    »Ach so, klar. Na ja, Dermott hatte sich gerade mit Migräne hingelegt, als das Telefon geklingelt hat. Die Entdeckung der Leiche hat ihn ziemlich mitgenommen. Einer von den Technikern in der Küche hat abgehoben. Der Anrufer
hat nach Dermott gefragt und sich als engen Freund vorgestellt.«
    »Was für einen Namen hat er genannt?«
    »So was Merkwürdiges. Carbis … Cabberdis … Nein, warten Sie, der Techniker hat es aufgeschrieben: Charybdis.«
    »Was Auffälliges an der Stimme?«
    »Komisch, dass Sie fragen. Sie haben gerade versucht, sie zu beschreiben. Für Dermott, der ans Telefon geholt wurde, klang es irgendwie nach einem ausländischen Akzent, aber unser Kollege meint, das war vorgetäuscht - jemand, der seine Stimme verstellt hat. Oder vielleicht auch ihre Stimme. Keiner von beiden war sich sicher, ob es ein Mann oder eine Frau war. Hören Sie, es tut mir leid, aber ich muss mich wieder um die Lage hier kümmern. Wollte nur das Wichtigste durchfunken. Sobald sich was Neues ergibt, melde ich mich wieder.«
    Nach dem Freizeichen machte sich unruhige Stille breit.
    Plötzlich räusperte sich Hardwick so laut, dass die Psychologin zusammenzuckte. »Na, Davey, da stehst du mal wieder im Brennpunkt des Geschehens. ›Dann ist Gurney an der Reihe.‹ Bist du ein Magnet für Serienmörder? Eigentlich müssen wir dich nur an einer Schnur baumeln lassen und warten, bis er anbeißt.«
    Hing auch Madeleine schon an einer Schnur? Vielleicht noch nicht. Hoffentlich. Er und Dermott standen in vorderster Linie. Vorausgesetzt, der Wahnsinnige hatte die Wahrheit gesagt. Wenn ja, hatte er noch

Weitere Kostenlose Bücher