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Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number

Titel: Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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gegen Kline, wichtigtuerisch im Allgemeinen.
    Hardwick redete schnell. »Die sichtbarste Spur des Mörders sind Fußabdrücke, die vom Eingang des Grundstücks durch den Parkplatz und um die Rückseite der Scheune bis zu einem Gartenstuhl verlaufen, wo sie aufhören …«
    »Im Schnee?«, fragte Kline.
    »Richtig. Auf dem Boden vor dem Stuhl wurden Zigarettenkippen gefunden.«
    »Sieben«, ergänzte der Rotschopf am Notebook.
    »Sieben«, wiederholte Hardwick. »Dann führen die Fußspuren vom Stuhl …«
    Wieder fiel ihm Kline ins Wort. »Verzeihen Sie, Detective,
aber hatten die Mellerys ihre Gartenstühle bei Schnee immer draußen?«
    »Nein, Sir. Anscheinend hat der Mörder den Stuhl mitgebracht.«
    »Mitgebracht?«
    Hardwick zuckte die Achseln.
    Kline schüttelte den Kopf. »Entschuldigen Sie die Unterbrechung. Fahren Sie fort.«
    »Sie brauchen sich doch nicht zu entschuldigen, Sheridan. Fragen Sie ihn alles, was Sie wollen. Mir kommt das Ganze auch ziemlich spanisch vor.« Rodriguez’ Miene ließ keinen Zweifel daran, dass die Verantwortung für diese Ungereimtheiten seiner Meinung nach bei Hardwick lag.
    »Die Fußspuren führen vom Stuhl zum Ort der Begegnung mit dem Opfer.«
    »Zu der Stelle, an der Mellery getötet wurde, meinen Sie?«
    »Ja, Sir. Und von dort laufen sie weiter durch eine Lücke in der Hecke, über den Rasen und hinaus in den Wald, wo sie schließlich rund achthundert Meter vom Haus entfernt enden.«
    »Was meinen Sie mit ›enden‹?«
    »Sie brechen ab. Sie gehen nicht weiter. An einer kleinen Stelle dort ist der Schnee niedergetreten, als hätte der Täter dort eine Weile gestanden - doch keine Fußspuren mehr, die hin- oder wegführen. Wie Sie vorhin gehört haben, wurden die Stiefel, von denen die Abdrücke stammen, in der Nähe an einem Baumast gefunden. Aber kein Hinweis darauf, was aus der Person geworden ist, die die Stiefel getragen hat.«
    In Klines Gesicht malte sich Ratlosigkeit, aber auch Staunen darüber, dass ihm keine Lösung einfiel. Hardwick
öffnete bereits den Mund, um weiterzumachen, als sich abermals die Rothaarige mit der ruhigen, emotionslosen Stimme zu Wort meldete, deren Tonhöhe sich exakt zwischen männlich und weiblich bewegte.
    »Zu diesem Zeitpunkt sollten wir nur konstatieren, dass die Sohlenmuster der Stiefel mit den Abdrücken im Schnee übereinstimmen. Ob die Abdrücke tatsächlich von diesen Stiefeln stammen, muss erst noch die Laboruntersuchung ergeben.«
    »Können Sie das bei Fußspuren im Schnee denn so genau feststellen?«, fragte Kline.
    »O ja.« Erstmals war ihr so etwas wie Eifer anzuhören. »Schneeabdrücke sind die besten überhaupt. Komprimierter Schnee kann Details erfassen, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind. Man sollte nie jemandem im Schnee umbringen.«
    »Ich werd’s mir merken«, antwortete der Bezirksstaatsanwalt. »Bitte entschuldigen Sie die erneute Unterbrechung, Detective. Weiter.«
    »Jetzt wäre vielleicht der geeignete Zeitpunkt für einen Zwischenbericht über die bisher sichergestellten Beweismittel. Wenn es Ihnen recht ist, Captain?« Wieder glaubte Gurney, leisen Spott in Hardwicks Ehrerbietung zu erkennen.
    »Ich würde gern mal harte Fakten hören«, antwortete Rodriguez.
    »Ich muss nur kurz die Datei reinladen.« Die Rothaarige drückte mehrere Tasten. »Wollen Sie die Gegenstände in einer bestimmten Reihenfolge?«
    »Wie wär’s mit der Reihenfolge ihrer Bedeutung?«
    Ohne auf den gönnerhaften Vorschlag des Captain zu reagieren, las sie vom Bildschirm. »Beweisgegenstand Nummer eins: ein Gartenstuhl aus leichten Aluminiumrohren
und weißem Plastikgeflecht. Die erste Untersuchung auf Fremdstoffe ergab einige Quadratmillimeter Tyvek im Klappscharnier zwischen Sitz und Armlehne.«
    »Sie meinen dieses Zeug zum Isolieren von Häusern?«, wollte Kline wissen.
    »Eine Feuchtigkeitssperre zur Sperrholzverschalung, wird aber auch für andere Produkte verwendet - vor allem für Maleroveralls. Das war der einzige Fremdstoff, der entdeckt wurde, der einzige Hinweis darauf, dass der Stuhl je benutzt worden ist.«
    »Keine Fingerabdrücke, Haare, Schweiß, Speichel, Hautabschürfungen, gar nichts?« Rodriguez schien am Elan der Labortechniker zu zweifeln.
    »Keine Fingerabdrücke, Haare, Schweiß, Speichel, Hautabschürfungen - aber gar nichts würde ich nicht sagen.« Rodriguez’ Ton prallte von ihr ab wie der Schlag eines Besoffenen. »Die Hälfte des Geflechts am Stuhl wurde ersetzt, und zwar alle

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