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Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number

Titel: Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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horizontalen Streifen.«
    »Angeblich wurde er doch nie benutzt.«
    »Keine Anzeichen eines Gebrauchs, aber das Geflecht wurde definitiv erneuert.«
    »Aber wozu denn um alles in der Welt?«
    Gurney war versucht, eine Erklärung anzubieten, aber Hardwick kam ihm zuvor. »Sie sagt, das Geflecht ist völlig weiß. Solche Stühle sind normalerweise mit zwei verschiedenfarbigen Streifen geflochten, um ein Muster zu erzeugen - blau und weiß oder grün und weiß zum Beispiel. Vielleicht wollte er keine Farbe haben.«
    Rodriguez kaute auf dieser Theorie herum wie auf zähem Weingummi. »Weiter, Sergeant Wigg. Wir haben vor dem Essen noch viel zu erledigen.«
    »Gegenstand Nummer zwei: sieben Zigarettenkippen Marke Marlboro, ebenfalls ohne menschliche Spuren.«

    Kline beugte sich vor. »Keine Speichelspuren? Keine teilweisen Fingerabdrücke? Nicht einmal Hautfett?«
    »Null.«
    »Ist das nicht merkwürdig?«
    »Extrem merkwürdig. Gegenstand Nummer drei: eine zerbrochene Whiskeyflasche, unvollständig, Marke Four Roses.«
    »Unvollständig?«
    »Ungefähr die Hälfte der Flasche in einem Stück. Diese Hälfte zusammen mit allen aufgefundenen Scherben ergeben zusammen knapp zwei Drittel einer vollständigen Flasche.«
    »Keine Fingerabdrücke?«, fragte Rodriguez.
    »Keine Fingerabdrücke, aber das ist eigentlich keine Überraschung, da sie schon auf dem Stuhl und den Zigaretten fehlen. Außer dem Blut des Opfers haben wir nur eine Substanz ermittelt: minimale Reste eines Reinigungsmittels an der Bruchstelle des Glases.«
    »Was heißt das?«
    »Das Reinigungsmittel und das Fehlen eines Teils der Flasche legen den Schluss nahe, dass die Flasche vor der Tat an einem anderen Ort zerbrochen und gesäubert wurde.«
    »Die rasenden Stiche waren also genauso geplant wie der Schuss?«
    »Scheint so. Soll ich fortfahren?«
    »Bitte.« Selbst dieses Wort klang bei Rodriguez unhöflich.
    »Gegenstand Nummer vier: die Kleider des Opfers, bestehend aus Unterwäsche, Bademantel, Pantoffeln, alles mit seinem eigenen Blut befleckt. Drei fremde Haare am Bademantel, möglicherweise von der Frau des Opfers, noch zu überprüfen. Gegenstand Nummer fünf: Blutproben
vom Boden um die Leiche. Die Tests laufen noch, bisher entsprechen alle Proben dem Opfer. Gegenstand Nummer sechs: Glasscherben, gefunden auf der Steinplatte unter dem Nacken des Opfers. Stimmt überein mit dem vorläufigen Befund der Autopsie, dass vier Stiche mit dem Flaschenglas den Hals von vorn bis hinten durchbohrt haben und dass das Opfer auf dem Boden lag, als ihm die Verletzungen zugefügt wurden.«
    Kline hatte die Augen gequält zusammengekniffen wie jemand, der in Richtung der tiefstehenden Sonne fährt. »Ich habe den Eindruck, dass hier jemand ein extrem gewalttätiges Verbrechen begangen hat - ein Schuss, über ein Dutzend Stiche, von denen einige mit größter Brutalität ausgeführt wurden -, und dennoch hat der Mörder dabei keine einzige unbeabsichtigte Spur hinterlassen.«
    Zum ersten Mal meldete sich einer der Cruise-Zwillinge zu Wort, mit einer angesichts seines Macholooks erstaunlich hohen Stimme. »Und was ist mit dem Gartenstuhl, der Flasche, den Fußabdrücken, den Stiefeln?«
    Ungeduldig verzog Kline das Gesicht. »Ich sagte unbeabsichtigte Spur. Diese Dinge wurden offensichtlich bewusst zurückgelassen.«
    Der junge Mann zuckte die Achseln, als wäre das reine Haarspalterei.
    »Gegenstand Nummer sieben zerfällt in mehrere Unterkategorien«, sagte Sergeant Wigg. Vielleicht war sie doch nicht so geschlechtslos - zum ersten Mal fielen Gurney die interessanten Augen und der fein geschnittene Mund auf. »Gegenstand Nummer sieben umfasst Mitteilungen, die das Opfer erhalten hat und die möglicherweise tatrelevant sind, unter anderem die Nachricht, die auf der Leiche gefunden wurde.«

    »Ich habe von allem Kopien machen lassen«, verkündete Rodriguez. »Sie werden zu gegebener Zeit verteilt.«
    Kline wandte sich an die Beamtin. »Wonach suchen Sie bei den Mitteilungen?«
    »Fingerabdrücke, Einkerbungen im Papier …«
    »Zum Beispiel Abdrücke von einer Schreibunterlage?«
    »Richtig. Bei den handgeschriebenen Briefen führen wir Tests zur Identifizierung der Tinte durch. Der letzte Brief, den das Opfer vor seinem Tod erhalten hat, wurde am Computer erstellt. Hier machen wir Tests zur Identifizierung des Druckers.«
    »Auch Handschrift, Wortschatz und Syntax lassen wir von Experten anschauen«, warf Hardwick ein, »und wir haben eine Geräuschanalyse des

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