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Die Hassliste: Roman (German Edition)

Die Hassliste: Roman (German Edition)

Titel: Die Hassliste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Brown
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Footballfeld stehen. Als ich Jeremys Auto erkannte, schlug mein Herz schneller. Für einen Augenblick vergaß ich sogar den MP 3-Player .
    Die Beifahrertür öffnete sich und Nick kletterte heraus. Er trug die dicke schwarze Jacke, die er in letzter Zeit meistens anhatte. Den Reißverschluss hatte er zum Schutz gegen den Wind bis ganz nach oben hochgezogen.
    Ich hüpfte ein paar Stufen hinunter und rief laut nach ihm.
    »Nick!«, schrie ich und wedelte wild mit den Armen.
    Er sah mein Winken, hob das Kinn und änderte seine Richtung. Mit langsamen, gezielten Schritten kam er direkt auf mich zu. Ich sprang die Tribüne nun ganz hinunter und lief über den Rasen auf ihn zu.
    »Hallo, Baby«, sagte ich, als ich ihn erreichte, und schlang die Arme um ihn. Kurz schien er mir auszuweichen, doch dann beugte er sich vor und küsste mich, drehte mich herum und legte mir den Arm um die Schultern wie immer. Es fühlte sich unglaublich gut an, wieder seinen Arm um mich zu spüren.
    »Hallo«, sagte er. »Was treibt ihr so, ihr Loser?« Mit dem freien Arm tauschte er mit Duce eine Art Handschlag und haute David auf die Schulter.
    »Wo hast du dich denn die ganze Zeit rumgetrieben?«, fragte David.
    Nick grinste ein bisschen und mir fiel plötzlich auf, dass er irgendwie seltsam wirkte. Er sprühte vor Energie, war total überdreht.
    »Hab zu tun gehabt«, antwortete er einsilbig. Seine Augen wanderten über die Vorderfront der Schule. »Hab zu tun gehabt«, wiederholte er, aber so leise, wie er es sagte, hörte es wahrscheinlich keiner außer mir. Allerdings hatte ich sowieso nicht das Gefühl, dass er mit einem von uns redete. Ich hätte schwören können, er spräche mit der Schule. Mit dem Gebäude und dem wilden Gewusel davor und darin, das an einen Ameisenhaufen erinnerte.
    In diesem Moment schlappte Mr Angerson auf uns zu und begann, mit seiner Direktorenstimme zu reden, die wir auf Partys so gern nachäfften:
Wirklich, liebe Schülerinnen und Schüler, Bier ist schädlich für das Wachstum des Gehirns. Achtet darauf, liebe Schülerinnen und Schüler, dass ihr ein gesundes Frühstück zu euch nehmt, bevor ihr in die Schule kommt. Und vor allem, liebe Schülerinnen und Schüler, sagt Nein zu Drogen!
    Stacey und ich kicherten und schubsten uns gegenseitig mit dem Ellbogen, als er loslegte: »Also, liebe Schülerinnen und Schüler, ihr werdet doch nicht herumtrödeln wollen. Es ist Zeit für den Unterricht.«
    Duce salutierte und bewegte sich im Marschschritt Richtung Schulgebäude. Lachend folgten ihm Stacey und David. Ich wollte auch los, doch ich spürte, wie mich Nicks Arm zurückhielt. Also blieb ich stehen und sah zu ihm hoch. Er starrte immer noch die Schule an, mit einem leisen Lächeln um die Mundwinkel.
    »Lass uns mal los, sonst kriegt Angerson einen Anfall«, sagte ich und zog an Nicks Arm. »Hey, wie wär’s, wenn wir in der Mittagspause rübergehen zu Casey’s?«
    Er gab keine Antwort, sondern starrte nur weiter die Schule an, total in sich versunken.
    »Nick? Wir müssen los«, wiederholte ich. Keine Reaktion. Daraufhin schubste ich ihn kurz mit der Hüfte an. »Nick?«
    Er blinzelte und sah mich an, wieder total aufgedreht und mit diesem seltsamen Lächeln im Gesicht. Ich fragte mich, was für ein Zeug er und Jeremy heute Morgen wohl eingeworfen hatten. Nick war jedenfalls total eigenartig drauf.
    »Ja«, sagte er. »Ja. Gibt viel zu tun heute.«
    Wir liefen los, unsere Hüften berührten sich bei jedem Schritt.
    »Ich würd dir ja meinen MP 3-Player ausleihen, aber Christy Bruter hat ihn im Bus geschrottet«, sagte ich und hielt ihm das Teil hin. Er warf einen kurzen Blick darauf und sein Lächeln wurde breiter. Er drückte mich eng an sich und lief plötzlich viel schneller mit mir Richtung Eingangstür.
    »Der wollt ich’s schon lange mal zeigen«, sagte er.
    »Die hat’s auch echt verdient. Ich hasse sie«, jammerte ich. Da ich nun endlich Nicks Aufmerksamkeit hatte, wollte ich so viel wie möglich aus dieser Geschichte rausholen. »Ich hab keine Ahnung, was ihr Problem ist.«
    »Ich kümmer mich drum.«
    Aufgeregt lächelte ich. Der Ärmel von Nicks Jacke rieb an meinem Nacken entlang. Das fühlte sich gut an. Irgendwie echt. Als ob alles in Ordnung wäre, solange nur dieser Ärmel an meinem Nacken entlangrieb, auch wenn Nick offenbar irgendwas vorhatte. Jetzt in diesem Moment war er jedenfalls hier bei mir, hielt mich im Arm und wollte etwas für mich tun. Nicht für Jeremy. Sondern für mich.
    Als

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