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Die Heilsame Kraft Der Inneren Bilder

Die Heilsame Kraft Der Inneren Bilder

Titel: Die Heilsame Kraft Der Inneren Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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bitte Gott, dass er dich zu dem einmaligen Bild führt, das er sich von dir gemacht hat. Welches innere Bild entspricht diesem einzigartigen Bild Gottes am meisten? Bilde dir dann dieses Bild in dich ein. Es wird in dir einen tiefen inneren Frieden erzeugen.

Äußere Räume, Seelenräume
     
     
    Nicht nur die Worte, die wir als Kind gehört haben, prägen sich uns als Bilder ein. Es ist auch die äußere Umgebung, die unsere inneren Bilder beeinflusst. Das Kind nimmt unbewusst die Bilder seiner Umgebung in sich auf. Da sind die Bilder der Landschaft, in der das Kind aufwächst. Jede Landschaft prägt den Charakter der Leute, die darin wohnen. Diese Prägung geht über die Bilder, die sich unbewusst in das Kind einbilden. Aber auch das Bild der Stadt, in der das Kind wohnt, wirkt sich auf die innere Bilderwelt aus. Und es sind die Bilder der sozialen Umwelt. Die Menschen, mit denen das Kind zu tun hat, beeinflussen es. Da gibt es Kinder, die nur in gehobenen Kreisen verkehren. Andere Kinder werden von der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen, weil sie zugezogen sind. Vielen Flüchtlingen ging es nach dem Krieg so. Sie fühlten sich nur geduldet. Sie mussten besonders brav sein, um überhaupt überleben zu können. Dieses Bild »du musst brav sein, dich anpassen, keinem einen Anlass zur Kritik liefern« hat sich damals in vielen Flüchtlingskindern eingeprägt und ihr Leben bis ins hohe Alter geprägt.
     
    Wenn jemand am Meer aufwächst, prägen sich andere Bilder ein als wenn jemand im Gebirge groß wird. Die Schwarzwaldhäuser, die ihre Dächer weit nach unten ziehen als Schutz vor Regen und Sturm, haben sich oft als Bild von Geborgenheit, aber manchmal auch von Enge oder von etwas Bedrückendem in das Herz des Kindeseingeprägt. Wenn ich in weiten und hellen Räumen aufwachse, kann sich diese Weite und Helle und Freiheit in meine Seele einbilden. Wenn ich ständig in dunklen Räumen hause, kann dies auch mein Inneres verengen und verdüstern. Für mich war es immer wichtig, im Freien zu spielen. Wir hatten um unser Haus einen großen Garten, in den auch die Nachbarkinder kamen, um mit uns zu spielen. Wir kamen immer auf neue Ideen, wie wir unsere Spiele gestalten wollten. Diese Weite und Frische der Natur, die Freiheit, die ich da erfahren habe, die Lebendigkeit und die Lust, immer Neues auszuprobieren, haben sich als innere Bilder in mich eingeprägt. Dafür bin ich heute noch dankbar. Denn das macht manches im Leben leichter.
     
    Das Haus, in dem ich groß geworden bin, prägt mich. Viele erzählen mir, dass sie oft umgezogen sind. Manchmal konnten sie gar nicht einwurzeln. Oder aber sie haben das Gefühl, dass sie in dieser oder jener Wohnung sich nicht wohl gefühlt haben. Aber als sie das Haus gebaut hatten, da entstand Heimat. Da konnten sie sich entfalten. Alle diese Erfahrungen prägen sich als Bilder in uns ein. Ein Mann erzählte von der Wohnung, in der er die ersten Jahre seines Lebens verbracht hat. Sie war eng und unfreundlich, feucht und kalt. Da kam nie ein Gefühl von Heimat und Geborgenheit auf. Erst der Umzug in das selbst gebaute Haus hat ihm ein Gefühl von Heimat geschenkt. Dort lebte er auf. Doch schon bald wurde das Bild des schönen und weiten Hauses belastet durch die sich anbahnende Ehekrise und schließlich durch die Scheidung der Eltern. Diese Erfahrung hat sein Bild vonschönen Häusern und sein Bild von Geborgenheit immer verdunkelt. Er konnte sich kaum irgendwo daheim fühlen, aus Angst, die Heimat würde ihm wieder von außen genommen. Gott würde ihm die Heimat nicht gönnen.
     
    Wir wissen heute, dass Bauten sich auf unsere Psyche auswirken. In einem Stadtviertel, das baulich zerfällt, wird sich schon bald Kriminalität festsetzen. Wenn die Stadt ohne Kultur ist, werden auch die Menschen darin kulturlos. Umgekehrt, wenn die Stadt ein gutes Flair hat, wirkt sich das auch auf die Menschen aus. Eine gute Architektur hat positive Auswirkungen auf die Menschen. Das erlebe ich in den Gästehäusern, in denen ich Kurse halte. Die Art der Architektur wirkt sich auf die Menschen aus, die die Kurse in diesem Haus besuchen. Die Bilder, die die Menschen in so einem Haus unbewusst in sich aufnehmen, wirken sich belebend oder lähmend, aufbauend oder niederdrückend, weitend oder einengend auf ihre Seele aus.
     
    Genauso wichtig wie die Wohnungserlebnisse sind die Kirchenerfahrungen. Unsere Heimatkirche hat sich in uns eingeprägt, manchmal als Geborgenheit, manchmal als etwas Bedrückendes. Es

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