Die Heimkehr Der Tochter
tiefes Glücksgefühl über ihre Beziehung zu Dan, dass sie glaubte, auf Wolken zu schweben, andererseits die großen Sorgen über die Beziehung zu ihrem Vater, um seinen Gesundheitszustand und die Probleme der Firma.
Manchmal hatte sie Schuldgefühle, dass sie trotz Jacobs tödlicher Erkrankung und großer geschäftlicher Probleme so glücklich war. Doch sie konnte nicht anders, sie war verliebt. Obwohl Dan ihr noch keine richtige Liebeserklärung gemacht hatte, bewies er mit seinem Verhalten, seinen Blicken und jeder Berührung, was er für sie empfand.
Er war ein wunderbarer Liebhaber und Partner. Zwar hatte sie sich von Anfang an zu ihm hingezogen gefühlt, allerdings nicht ahnend, dass sich hinter seiner fast streng wirkenden Stärke ein rücksichtsvoller und fürsorglicher Mann verbarg. Er überraschte sie immer wieder mit seinem Einfühlungsvermögen in ihre Stimmungen und Bedürfnisse.
Mindestens ein- oder zweimal am Tag fand er einen Vorwand, sie in ihrem Büro aufzusuchen. Waren die Vorhänge zugezogen, beugte er sich zu ihr und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss, während sie an ihrem Schreibtisch saß. Waren die Vorhänge auf und die Mitarbeiter in der Konservenfabrik konnten sie sehen, begnügte er sich mit liebevollen Blicken. Wie auch immer, wenn er ging, fühlte sie sich jedes Mal ganz schwach vor Sehnsucht.
Musste sie spätnachts noch arbeiten, blieb auch Dan und hielt trotz des inzwischen im Gebäude patrouillierenden Sicherheitsdienstes Wache. Er fand immer eine Tätigkeit, bei der er sie im Auge behalten konnte. Und wenn sie die Fabrik verließ, blieb er an ihrer Seite.
Zwei-, dreimal die Woche übernachtete Maggie bei ihm. Ihr Vater quittierte das weiterhin mit finsterer Miene und bissigen Kommentaren, doch der Rest der Familie schien die Beziehung zu akzeptieren, ja sogar gutzuheißen. Besonders ihre Mutter ließ keine Gelegenheit aus zu betonen, wie sehr sie Dan schätzte. Sogar Jo Beth machte ihr ein linkisches Kompliment über ihren guten Geschmack in puncto Männer.
In Ruby Falls brodelte unterdessen die Gerüchteküche, und es wurden Wetten abgeschlossen, wie lange die Beziehung der beiden wohl hielt. Doch das hatten Maggie und Dan mehr oder weniger erwartet.
Ein Lichtblick war, dass die zerstörerischen Anschläge in der Firma aufhörten, seit der Sicherheitsdienst patrouillierte. Zumindest glaubte Maggie das.
Eines Abends, eine Woche vor dem Erntedankfest, als
Dan sie zum Auto begleitete, waren sie so mit sich beschäftigt, dass sie den Schaden zunächst nicht bemerkten. Ein flüchtiger Blick auf ihr Auto ließ Maggie nach Luft schnappen. „Oh nein!"
„Was ist?"
In gelber Sprühfarbe war über die Motorhaube und die Fahrerseite der Viper „Verzieh dich, Luder" geschrieben.
„Wer macht so was bloß? Und warum?" Dan betastete vorsichtig die Farbe und merkte, dass sie noch feucht war. Er zog Maggie an sich und schaute sich besorgt in alle Richtungen um. „Und wo, zum Teufel, steckt der Wachmann?"
Wie aufs Stichwort kam der Mann aus dem Gebäude, das sie soeben verlassen hatten.
„'n Abend, Miss Malone, Mr. Garrett. Sie wollen nach Hau..." Der Mann blieb stehen und starrte fassungslos auf Maggies Wagen. „Heilige Mutter Gottes!"
„Wo zum Kuckuck haben Sie gesteckt, als das passierte?"
„Ich ... ich bin gerade mal reingegangen, um zu pi... äh, Entschuldigung, Miss, um die Toilette aufzusuchen. Ich war nur ein paar Minuten weg, Mr. Garrett, ich schwöre es."
„Länger hat der Täter auch nicht gebraucht. Er muss Sie beobachtet haben. Vermutlich hat er nur abgewartet, bis Sie eine Pause machen. Sie bleiben hier und bewachen das Auto. Miss Malone und ich gehen und holen etwas, um das Auto zu säubern. Wenn wir uns beeilen, können wir die Farbe vielleicht abwischen, ehe sie den ganzen Lack ruiniert."
Maggie und Dan liefen in die Fabrik und kehrten Augenblicke später mit ganzen Bündeln von Putzlappen zurück. Zu dritt arbeiteten sie mit Hochdruck, trotzdem blieb leider ein unübersehbarer gelber Schleier angetrockneter Farbe auf dem dunkelgrünen Lack haften.
„Na ja, wenigstens haben wir die Worte entfernt", tröstete Dan, als sie fertig waren. „Wir bringen den Wagen morgen in eine Lackiererei, da wird er wieder wie neu."
Maggie schüttelte langsam den Kopf. „Wer hasst mich nur so sehr? Warum tut man mir dauernd so etwas an?"
Die Formulierung brachte ihr einen durchdringenden Blick von Dan ein. „Was soll das heißen, man tut dir dauernd so etwas an? Ist
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