Die Heimkehr Der Tochter
den zuckenden Körper ihres Schwagers. „Du hast die Wette verloren."
„W...was hast du mit ihm gemacht?" fragte Laurel, als Maggie sich hinters Steuer setzte.
„Ich habe ihm eins mit meinem Schockgerät verpasst. Wenn ich es nicht so eilig hätte, dich zu einem Arzt zu bringen, würde ich noch den Boden mit ihm aufwischen."
Jacob wurde soeben, flankiert von Lily und Nan, in seinem Rollstuhl von Charley durch die große Eingangshalle geschoben, als Maggie sich durch die Haustür kämpfte, Laurel halb tragend.
„Großer Gott im Himmel!" stieß Nan aus.
Lily japste: „Mein Baby! Oh mein armes kleines Baby!"
„Was zum Teufel ist mit dir passiert, Laurel?" bellte Jacob.
„Martin ist ihr passiert", antwortete Maggie an ihrer Stelle.
„Martin? Er hat dir das angetan? Ich kann es nicht glauben."
„Das solltest du aber. Und es ist auch nicht das erste Mal. Er schlägt sie, seit sie verheiratet sind."
„Laurel, ist das wahr? Warum in aller Welt hast du nie etwas gesagt?"
Maggie wollte schon erwidern, warum er nicht gesehen habe, was sich all die Jahre direkt vor seinen Augen abgespielt hatte, doch in diesem Moment stöhnte Laurel und wäre zu Boden gefallen, wenn Charley nicht hinzugesprungen wäre und sie aufgefangen hätte, ehe sie Maggies Armen entgleiten konnte.
Er nahm sie auf und trug sie zur Treppe. „Ich bringe sie zu Bett. Jemand muss den Arzt anrufen."
„Oh ja, natürlich, natürlich. Nan, würdest du dich darum kümmern?" bat Lily aufgeregt und folgte Charley auf den Fersen.
„Bemüht euch nicht. Dr. Sanderson ist schon unterwegs. Ich habe ihn von unterwegs aus dem Auto angerufen."
„Gut. Ich gehe mit und helfe Laurel."
Als auch Nan die Treppe hinauf verschwunden war, sah Maggie Jacob an. „Du solltest wissen, dass ich auch den Sheriff alarmiert und gebeten habe, Martin festzunehmen. Laurel wird ihn verklagen. Ich erwarte Sheriff Dunwitty jeden Moment. Er wird ein Protokoll aufnehmen und Laureis Verletzungen fotografieren."
„Wo ist Martin?" wollte Jacob wissen.
„Als ich ihn das letzte Mal sah, lag er vor Ruperts Haus
auf dem Rasen und zuckte wie ein Fisch auf dem Trockenen.
„Er tat was?"
Maggie hob kurz die Achseln. „Als er versuchte, mich daran zu hindern, Laurel wegzubringen, habe ich ihm eins mit dem Schockgerät verpasst."
Jacob schüttelte langsam den Kopf. „Wie konnte er ihr nur so etwas antun? Wie kann ein Mann einer Frau überhaupt so etwas antun? Weißt du, was der Auslöser war?"
„Auf der Fahrt hierher hat Laurel mir erzählt, sie habe herausgefunden, dass er eine Affäre mit Elaine Udall hatte. Offenbar war Elaine zu Martin nach Haus gekommen, um ihn zu warnen, weil ich herausgefunden habe, dass sie doppelte Buchführung betreibt."
„Was? Warum sollte sie das tun?"
„Um uns zu zwingen, an Bountiful Foods zu verkaufen, vermute ich mal. Sie hat die Bilanzen, die wir sahen, frisiert, um den Eindruck zu erwecken, wir trieben auf den Bankrott zu. Martin hingegen gab Bountiful Foods einige Bilanzen, die so aussahen, als schwämmen wir im Geld. Nach allem, was ich bisher überprüfen konnte, liegt die Wahrheit so ziemlich in der Mitte. Wir haben gelitten, aber nicht so schlimm, dass wir uns nicht mehr erholen. Außerdem bleibt immer noch die Frage, was mit den Gewinnen passiert ist, die nicht mehr in den Büchern auftauchten."
Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: „Jedenfalls erzählte Laurel, als Elaine zu ihnen kam, plapperte sie hysterisch drauflos und beichtete alles, inklusive ihrer Affäre mit Martin. Als Laurel aufgeregt, wie sie war, Martin sagte, sie reiche die Scheidung ein, griff er sie an. Ich fand sie ein paar Minuten, nachdem er aus dem Haus gestürmt war und sie bewusstlos auf dem Boden im Bad hatte liegen lassen."
„Dieser Mistkerl! Der Kerl ist ein Ungeheuer!"
„Ja, ich weiß. Das habe ich dir schon vor sieben Jahren klar zu machen versucht."
Jacob senkte betreten den Kopf. „Ich weiß", flüsterte er. „Ich weiß."
Maggie wandte sich ab und folgte Nan.
„Katherine, warte!"
Auf halber Treppe blieb sie stehen und blickte ruhig zu ihm hinunter. Jacob wirkte alt und krank und völlig verloren. Außerdem schien er von Schuldgefühlen und Reue geplagt zu werden, das sah sie ihm an.
„Es ist alles meine Schuld. Ich hätte aufmerksamer sein müssen, das ist mir jetzt klar. Stattdessen habe ich Martins herrschsüchtiges, überhebliches Verhalten gegenüber Laurel als Teil seiner dominanten Persönlichkeit abgetan und alle anderen
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