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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiter auf und trat rasch ein.
    „Hallo? Laurel, bist du da? Ich bins, Maggie!" Sie ging vorsichtig weiter ins Foyer. „Ist jemand zu Hause?"
    Maggie glaubte, ein entferntes Geräusch zu hören, und blieb stehen. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, lauschte sie. Das Geräusch kam von oben. Es klang wie ein gedämpftes Stöhnen, fast wie der Schmerzlaut eines Tieres.
    Sie griff in ihre Tasche, schloss die Hand um das Elektroschockgerät und ging vorsichtig die Treppe hinauf. Das Geräusch wurde lauter, während sie den oberen Flur entlang auf das große Schlafzimmer zueilte.
    Das Erste, was ihr beim Betreten des Raumes auffiel, waren mehrere rote Flecken auf dem Teppich, die wie Blut aussahen.
    Maggies Puls schlug schneller. Sie sah sich um, doch das Zimmer war leer. Sie überlegte, ob sie den Sheriff benachrichtigen sollte, als sie ein Stöhnen aus dem Bad hörte. Sie durchquerte das Zimmer, lief dem Geräusch entgegen und blieb in der Badezimmertür stehen.
    „Oh mein Gott! Laurel!"
    Ihre Schwester lag zusammengerollt wie ein Fötus auf dem Boden, die Arme über dem Magen verkrampft, das Gesicht eine zerschlagene, blutige Masse. Maggie lief zu ihr und kniete sich neben sie. „Oh Laurel, du armer Liebling." Sie riss ein Handtuch vom Halter, befeuchtete es mit kaltem Wasser und versuchte vorsichtig, das getrocknete Blut abzutupfen. Laurel stöhnte, hob abwehrend die Hände und versuchte ihr Gesicht zu verstecken.
    „Nei...nein! Sieh mich nicht an! Geh ... geh weg, Maggie. Ich w...will nicht, dass du mich so siehst." Ihre Lippen waren geplatzt und geschwollen, so dass sie undeutlich und schleppend sprach.
    „Dafür ist es jetzt zu spät. Und ich werde dieses Haus nicht verlassen, also spar dir deinen Atem. Das Wichtigste ist jetzt erst mal, dich ärztlich zu versorgen. Hier, drück dir das Handtuch auf die Wange, während ich den Krankenwagen rufe."
    „Nein, bitte nicht!" Laurel ergriff Maggies Arm. „Bitte ruf nicht den Krankenwagen. D...dann werden es alle erfahren. Das könnte ich nicht ertragen."
    „Laurel, du musst zu einem Arzt! Außerdem, wenn wir den Sheriff rufen, kommt sowieso alles raus." Sie strich ihrer Schwester eine blutverschmierte Haarsträhne aus der Stirn. „Zur Hölle mit dir, Martin! Er hat dir das angetan, nicht wahr?"
    Laurel nickte und stöhnte Mitleid erregend auf, weil die Bewegung ihr neue Schmerzen verursachte.
    „Dieser Bastard. Dieser elende, wertlose ... Das Maß ist voll. Du ziehst sofort hier aus, und diesmal verklagst du ihn. Und wage nicht, mir zu widersprechen. Ich lasse dich auf keinen Fall mit dieser Bestie allein."
    „Ich ... ich widerspreche nicht. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich von ihm trennen werde, dass ich mich scheiden lasse. Deshalb hat... hat er mich geschlagen."
    „Du willst ihn endlich verlassen? Dem Himmel sei Dank dafür. Das ist die beste Nachricht, die ich in letzter Zeit gehört habe. Und hab keine Sorgen, dass Martin hinter dir herkommt. Da müsste er sich zuerst mit mir anlegen. Ich hoffe fast, er täte es."
    „Er wird es versuchen. Hilf ... hilf mir auf. Wir müssen hier r...raus, ehe er zurückkommt."
    Es quälte Maggie zu sehen, welche Schmerzen ihre Schwester bei jeder Bewegung hatte. „Laurel, du solltest wirklich in ein Krankenhaus gehen."
    „Nein, bitte. Bring mich nur nach Haus."
    Jeder Instinkt drängte Maggie, Laurel in ihr Auto zu schaffen und sie mit durchgetretenem Gaspedal ins Krankenhaus nach Tyler zu fahren. Aber sie wollte nicht riskieren, dass Laurel zu allem anderen auch noch hysterisch wurde. Deshalb begnügte sie sich mit einem tiefen Seufzer. „Also schön, wie du willst. Aber ich rufe Dr. Sanderson an. Und den Sheriff."
    Laurel hatte solche Schmerzen, dass es eine Ewigkeit zu dauern schien, sie die Treppe hinunter und aus dem Haus zu bringen. Maggie hatte sie gerade auf dem Beifahrersitz angeschnallt, als Martins Mercedes in die u-förmige Zufahrt brauste.
    „Oh Gott! Jetzt bringt er mich um!" wimmerte Laurel.
    „Den Teufel wird er tun. Bleib sitzen, und mach dir keine Sorgen. Ich kümmere mich um Martin."
    Der Mercedes kam ein paar Schritte hinter der Viper mit blockierenden Reifen zum Stehen. Martin sprang heraus und stürmte auf sie los. „Was glaubst du eigentlich, was du da tust? Lass die Finger von meiner Frau, du Luder! Du bringst sie nirgendwohin."
    „Wollen wir wetten?" Maggie vertrat ihm den Weg und hob die Hand an seinen Arm.
    Bssst!
    Martin fiel wie ein Stein zu Boden. Maggie beugte sich lächelnd über

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