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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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niemand ernstlich erkrankt wäre, hätte eine Rückrufaktion katastrophale Auswirkungen auf den Absatz gehabt. Ihr Ruf hätte irreparablen Schaden erlitten, und die Verkaufszahlen wären gesunken.
    Wie die Dinge lagen, summierten sich die zerstörten Partien zu einem gehörigen Verlust - hunderte Arbeitsstunden, Tonnen von Produkten, Zutaten und Betriebskosten, alles für die Katz.
    Für sich genommen wäre keines dieser Ereignisse in der Bilanz besonders negativ aufgefallen. In der Summe jedoch waren die Auswirkungen spürbar.
    Oberflächlich betrachtet standen die Vorkommnisse in keinerlei Zusammenhang. Sie wirkten wie ein zufälliges Zusammentreffen unglücklicher Umstände. Aber waren sie das wirklich?
    Maggie fragte sich, ob es sich nicht vielmehr um gerissen eingefädelte systematische Versuche handelte, die Firma in den Ruin zu treiben.
    Natürlich war das nur eine Vermutung, aber eine, die nicht allzu weit hergeholt schien. Sofort fiel ihr jemand ein, dem sie so etwas zutrauen würde.
    Martin. Er wollte, dass ihr Vater die Firma verkaufte. Er drängte ihn immer wieder, endlich Schritte einzuleiten, die einen solchen Verkauf möglich machten.
    Stirnrunzelnd fragte sie sich jedoch, warum er das tat. Wenn sie die Firma im gegenwärtigen Zustand verkauften, verhandelten sie aus einer Position der Schwäche heraus und müssten sich mit einem dementsprechend niedrigen Kaufpreis zufrieden geben. Martin musste wissen, dass er auf lange Sicht bedeutend mehr zu gewinnen hatte, wenn die Firma gesund und im Familienbesitz blieb.
    Vielleicht war er kurzsichtig und ließ sich vom schnellen Dollar verlocken? Vielleicht hatte er Schulden, von denen niemand wusste? Vielleicht spielte oder trank er? Oder vielleicht war er schlichtweg so faul, dass er nicht mehr arbeiten wollte. Martin brachte sich schließlich vor Arbeitseifer nicht gerade um.
    Maggie lächelte trübe vor sich hin und dachte: Vielleicht bist du, was ihn betrifft, auch einfach nur paranoid und suchst nach einem Vorwand, ihn zum Sündenbock zu stempeln.
    Bei genauerem Nachdenken musste sie zugeben, dass es durchaus andere Verdächtige gab, die hinter einer solchen Intrige stecken konnten. Immer vorausgesetzt, es war eine Intrige.
    Die Tolivers hassten die Malones seit Generationen. Den Tolivers gehörten „Toliver Futter und Getreide" und die als
    TT eingetragene Hereford Farm. Sie waren an verschiedenen lokalen Geschäften beteiligt, so auch an einer kleinen Papierfabrik und an der Bank. Trotzdem hatten sie es immer noch auf Malone Enterprises abgesehen und waren ihrer Familie ausgesprochen feindselig gesonnen.
    Es war auch nicht auszuschließen, dass ein entlassener Angestellter auf Rache sann. Die Belegschaft von Malone Enterprises.war über die Jahre hinweg einigermaßen gleich geblieben. Die Leute aus der Kleinstadt waren in der Regel ehrlich und arbeiteten hart. Außerdem war man in einem Ort wie Ruby Falls froh, einen anständigen Job zu bekommen. Trotzdem gab es einige unzufriedene Exbeschäftigte, die aus dem einen oder anderen Grund entlassen worden waren.
    Ihr Vater war bekannt dafür gewesen, Mitarbeitern, die durch ein Unglück oder finanziellen Schaden in Not geraten waren, unter die Arme zu greifen. Was so weit ging, dass er Schulden übernahm. Betrug oder Unehrlichkeit jedoch hätte er niemals geduldet.
    Es ist außerdem möglich, überlegte sie weiter, dass jemand von Bountiful Foods versucht, uns zum Verkauf zu zwingen. Falls das zutraf, hatten sie wahrscheinlich einen Mitarbeiter bestochen, die schmutzige Arbeit für sie zu erledigen. Aber wen?
    Und es gab noch eine weitere Möglichkeit. Maggie mochte gar nicht darüber nachdenken, doch ihr wurde klar, dass sogar Jo Beth für all die Zwischenfälle in Frage kam. Genau wie sie und Laurel war auch Jo Beth von klein auf mit dem gesamten Betrieb vertraut. Und genau wie sie hatte sie zwangsweise etwas von den Betriebsabläufen mitbekommen, weil sie sie Tag für Tag miterlebte.
    Was bedeutete, dass Jo Beth die Gelegenheit gehabt hätte, etwas anzustellen. Schließlich war sie wild entschlossen, sich der Verantwortung für die Firma zu entziehen, die Jacob ihr aufbürden wollte.
    Aber würde sie wirklich so weit gehen, den Familienbesitz zu zerstören und damit ihr Erbe und ihre Lebensgrundlage? Würde es ihr einfallen, regelrechte Sabotageakte auszuführen?
    Nein, natürlich nicht. Sie war noch ein Kind.
    Andererseits machten Kinder verrückte, impulsive, irrationale Sachen. Und Jo Beth war immer

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