Die Heimkehr Der Tochter
Lediglich der Tau tropfte von den Pfirsichbäumen, und die Bienen begannen zu summen. Dan ging langsam zwischen zwei Baumreihen entlang, den Blick aufmerksam zu Boden gerichtet. Gut fünfzehn Meter von der Lichtung entfernt entdeckte er, wonach er suchte, und ging in die Hocke, um es sich genauer anzusehen.
Gestern Nachmittag war in der Plantage Unkraut gejätet worden. Anschließend hatte man den Boden mit einer Harke bearbeitet, so dass es zwischen den Bäumen aussah wie frisch gefegt - mit Ausnahme von zwei Paar Fußabdrücken, Maggies und den größeren eines Mannes.
Dan ließ den Blick zu beiden Seiten die Baumreihen entlangwandern. Zu seiner Rechten, so weit er bis zur Fabrik sehen konnte, folgten beide Fußpaare demselben Weg, wobei die größeren des Mannes Maggies kleinere überlagerten.
„Sieht aus, als hättest du Recht gehabt, Rotschopf", sagte Dan leise vor sich hin. „Irgendein Lump ist dir tatsächlich gefolgt."
Zu seiner Linken sah er, wie Maggies Spur im Zickzack zwischen den Bäumen entlangführte, bis zu dem Punkt, wo die Plantage sich zur Lichtung rings um sein Haus öffnete. Die Spur des Mannes folgte ihr nur noch wenige Meter über den Punkt hinaus, an dem er kniete, und bog dann ab.
Dan stand auf und folgte den männlichen Fußabdrücken. Sie führten ihn zwei Reihen weiter zu einem Baum am Rande der Lichtung. Der Bereich am Fuße des Stammes war von sich überlagernden Fußabdrücken zertrampelt. Dan sah es und stieß eine leise Verwünschung aus. Der Bastard hatte sich hinter dem Baum versteckt und sie beide beobachtet, während sie auf der Lichtung gestanden hatten.
Wenigstens ist er nicht zum Haus geschlichen und hat in die Fenster gesehen, dachte er grimmig, während er mit dem Blick die Fußspur verfolgte, die vom Baum fort zur Westseite der Plantage führte.
Dan folgte ihr, bis sie, wie erwartet, bei Reifenabdrücken am Rande des Kiesweges, der die Plantage umgab, endete.
Die Hände auf die schmalen Hüften gestemmt, einen Strohhut auf dem Kopf, schaute er mit leicht verengten Augen in die Richtung, in die das Fahrzeug verschwunden war.
„Wer bist du, du Bastard? Und was zum Henker hast du vor?
11. KAPITEL
Seufzend warf Maggie den Bleistift auf den Schreibtisch, sank in ihren Sessel zurück und rieb sich das Gesicht mit beiden Händen. Je tiefer sie grub, desto besorgter wurde sie und desto mehr wunderte sie sich.
Ihre sinkenden Profite waren nicht auf eine einzige große Katastrophe zurückzuführen, sondern auf eine lange Liste kleiner, aber ärgerlicher Zwischenfälle.
Diese seltsamen Pannen ereigneten sich in jeder Phase des Betriebsablaufs, beginnend in der Plantage über die Produktion bis zu den großen Lkws, die ihre Endprodukte auslieferten.
Alles war genau in den Berichten der verschiedenen Abteilungsleiter dokumentiert. Aber soweit sie es nachvollziehen konnte, hatte bisher niemand diese Ereignisse miteinander in Zusammenhang gebracht.
Nachdem sie sich stundenlang in Produktionsberichte, Memos, Akten, Kaufverträge, Labortests, Versanddokumente und verschiedene andere Unterlagen vertieft hatte, war sie dabei, sich eine chronologische Auflistung von Fehlleistungen, Unfällen und schlichtweg unerklärlichen Vorkommnissen zusammenzustellen. Diese Liste sollte ihr helfen, einen Uberblick zu bekommen.
Im letzten Jahr hatten sie mehrfach größere Ausfälle an den Maschinen gehabt. Große Lieferungen von Zucker und anderen Vorräten waren verloren gegangen, genau wie einige Kundenaufträge. Lieferungen kamen beschädigt oder unvollständig bei den Kunden an, andere wurden an die falschen Adressen geschickt. Es gab teure Reparaturen und platte Reifen an ihren Trucks. Das Bewässerungssystem der
Plantage versagte, wobei es einige Bäume unter Wasser setzte und andere vertrocknen ließ.
Am schlimmsten jedoch - und vermutlich mit den größten Verlusten verbunden - war die abnorm hohe Anzahl von Chargen, die kontaminiert und in einigen Fällen sogar mit gefährlichen Mikroorganismen verseucht gewesen waren, ein bisher einmaliger Vorgang in der Firmengeschichte.
Malone Enterprises hatte seit über achtzig Jahren einen tadellosen Ruf gerade wegen der hygienischen Unbedenklichkeit ihrer Produkte. Glücklicherweise und dank ihrer rigorosen Kontrollmethoden waren die Verunreinigungen entdeckt worden, ehe die entsprechenden Partien die Fabrik verlassen konnten. Wäre die Ware in die Regale der Supermärkte gelangt, hätten die Folgen verheerend sein können.
Selbst wenn
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