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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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unerschütterlich.
    Sie sah zum Fenster, und ein heftiges Beben durchfuhr sie. Die Spitzengardinen, die Lily aufgehängt hatte, boten wenig Schutz vor neugierigen Blicken. Hier draußen, mitten in der Plantage hatte Dan es allerdings auch nicht für nötig befunden, sich vor Blicken schützen zu müssen.
    Schließlich nickte sie. „Gehen Sie nur ... ich bin okay."
    Sie war alles andere als okay, und er fragte sich allmählich, ob es nicht besser für sie wäre, die aufgestaute Anspannung in einer Tränenflut abzureagieren.
    Er ließ sie nicht länger allein als nötig, um den Brandy und den Erste-Hilfe-Kasten zu holen. Sie nahm das Glas mit beiden Händen und begann so gierig zu trinken, dass er sie zur Vorsicht mahnen musste. Er setzte sich neben sie auf das Sofa, bemerkte die Schocksymptome, sah aber auch, wie der Alkohol langsam seine Wirkung tat. Allmählich ließ das Zittern nach, und es war zu erkennen, wie ihr ausgeprägter Stolz wieder die Oberhand gewann.
    Sie schwenkte den Brandyrest im Glas, den Blick auf den bernsteinfarbenen Wirbel gerichtet.
    Dann wandte sie Dan das Gesicht zu und schenkte ihm ein unsicheres Lächeln. „Sehen Sie mich nicht so besorgt an. Ich bin wieder okay. Ich drehe nicht durch, und ich falle auch nicht in Ohnmacht."
    „Gut. Es freut mich, das zu hören. Dann kann ich ja jetzt Ihre Kratzer verarzten."
    „Kratzer?" Sie sah die roten Risse, die kreuz und quer über ihre Arme verliefen, und betastete vorsichtig ihr Gesicht. „Na toll", stöhnte sie, „Val bringt mich um. Ich habe in zwei Wochen einen Fototermin."
    Dan unterbrach das Öffnen des Erste-Hilfe-Kastens und sah sie scharf an. „Sie reisen wieder ab?"
    „Nur für drei oder vier Tage. Dann komme ich zurück." Da er sie weiterhin finster ansah, verdrehte sie die Augen. „Ich entziehe mich nicht meiner Verantwortung hier, aber ich habe Verpflichtungen einzulösen, wissen Sie. Rechtlich bindende Verträge. Die kann ich nicht einfach sausen lassen."
    „Vermutlich nicht", räumte er achselzuckend ein. Insgeheim erstaunte, ja ärgerte es ihn sogar, wie sehr es ihn freute, dass sie zurückkam.
    Er tränkte einen Wattebausch mit Alkohol, hob ihr, eine Hand unter dem Kinn, das Gesicht leicht an und betupfte es. „Sie brauchen sich, glaube ich, keine Sorgen zu machen. Diese Kratzer sehen nicht allzu tief aus. Bis zu Ihrem Termin dürften die verschwunden sein. Möchten Sie mir jetzt genau erzählen, was da draußen passiert ist?"
    Er spürte, wie ihre Anspannung wieder zunahm, während er die Kratzer auf Wange und Stirn betupfte. Maggie zuckte gelegentlich und sog scharf die Luft ein, ertrug die brennende Behandlung aber ansonsten klaglos.
    „Ich war etwa hundert Meter in die Plantage gegangen, als ich etwas hinter mir hörte."
    Während Dan die Wunden reinigte und mit einem Antibiotikum versorgte, berichtete sie genau, was ihr in der Plantage widerfahren war.
    „Und Sie sind sicher, dass es ein Mann war?" fragte er, nachdem sie ihre Erzählung beendet hatte.
    Sie antwortete nicht. Und nachdem Dan die Tube zugeschraubt und wieder im Erste-Hilfe-Kasten verstaut hatte, bemerkte er, dass sie ihn beobachtete. Ihr Ausdruck war weniger gekränkt als vielmehr resigniert.
    „Sie glauben mir nicht. Sie glauben, ich habe mir das eingebildet. Als wäre ich ein albernes Ding, das sich im Dunkeln fürchtet."
    „Das habe ich nicht gesagt."
    „War auch nicht nötig, mein Bester", erwiderte sie mit den ersten Anzeichen der alten Unerschütterlichkeit. „Es steht Ihnen ins attraktive Gesicht geschrieben."
    „Maggie ..."
    „Ach, vergessen Sie's. Ist nicht so wichtig."
    Obwohl es ihr angeblich nicht wichtig war, sah er, wie sehr seine Zweifel sie wurmten. Er kommentierte das nicht, denn es freute ihn, dass sie wieder zur gewohnten Form auflief.
    Sie warf die Decke ab und stand auf. Zuerst schwankte sie ein wenig, ging dann aber in einer eher wackeligen Imitation ihres sonst so elastischen Ganges zur Tür.
    „Danke für den Schnaps und die erste Hilfe. Und natürlich dafür, dass Sie den schwarzen Mann verscheucht haben", fügte sie spöttisch über die Schulter blickend hinzu und klimperte mit den Wimpern. „Mein Held. Wissen Sie eigentlich, dass Sie ein wahrer Held sind?"
    Dan holte sie ein und hielt sie auf. „Wohin wollen Sie?"
    „Nach Hause. Ich habe Ihre Zeit lange genug in Anspruch genommen."
    „Seien Sie nicht albern. Sie sind noch ganz wackelig auf den Beinen. Sie können ja kaum stehen."
    „Unfug. Ich habe Ihnen schon

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