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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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Warterei nicht aus.«
    Er trat zu ihr, blickte ihr tief in die Augen und erwiderte ruhig: »Ich werde mich beeilen, auch wenn ich nicht glaube, dass ich eine Spur von Ewan finde. Versprich mir, dass du seinem Vater in diesem Fall Bescheid gibst, auch wenn du ihn schonen möchtest.«
    »Er ist noch immer nicht über Ealasaids Tod hinweg, einen weiteren Schicksalsschlag wird er trotz Mom nicht verkraften.«
    Robin schlüpfte in seine Jacke, lehnte ein Frühstück ab, hob Joans Kinn zum Abschied und zwang sie, seinen Blick zu erwidern. »Denk nicht mehr darüber nach, was geschehen sein könnte, denn dadurch machst du dich nur verrückt. Ich werde den Wald durchstreifen und besonders gründlich die Gegend absuchen, in der ich den englischen Hauptmann und Anna Ferguson gesehen habe.«

6. Kapitel
    Es war herbstlich kalt und Robin schloss auch die obersten Knöpfe seiner mit Lammfell gefütterten Jacke, sein Atem und der des Pferdes war als kleine weiße Wölkchen zu sehen.
    Kein Laut drang aus dem Wald, der etwa einhundert Meter hinter Glenbharr Castle begann, als Robin sein Pferd zu dem Weg lenkte, den alle Reiter für gewöhnlich benutzten, wenn sie zum Broch oder hinüber zum angrenzenden Gebiet der MacGannors wollten.
    Diesen Weg musste auch Ewan genommen haben; Robin blickte aufmerksam in alle Richtungen, sogar den holprigen verwurzelten Pfad suchte er ab. Doch er ahnte bereits, dass er hier nichts finden konnte und der Schlüssel zu Ewans Verschwinden in jenem Teil des Waldes zu suchen war, in dem sich der englische Soldat und das schottische Mädchen gezankt hatten. Vor Joan hatte er seine Befürchtung geheim gehalten, ebenso wie die Tatsache, dass diese Stelle in der Nähe der Höhle lag, durch die er einst im Jahre 1702 gelandet war.
    Erst nach über einer Stunde hatte er den ungefähren Platz erreicht, saß ab und führte sein Pferd durch das Dickicht zu einer Stelle, wo er vom Weg aus nicht gesehen werden konnte. Er bückte sich, holte den Dolch aus seinem Strumpf und begann, vorsichtig die Umgebung zu sondieren.
    Unvermittelt blieb er stehen und starrte auf einen verdorrten Hagebuttenstrauch, an dessen Dornen ein Stoff-Fetzen hing; es handelte sich eindeutig um ein Stück von MacLaughlins Tartan.
    Vorsichtig nahm Robin den Fetzen an sich. Es bestand kein Zweifel, er gehörte zu Ewans Plaid.
    »Verdammt!«, fluchte Robin verhalten in die Stille des Waldes und blickte sich im Kreis um. Hier ungefähr hatte der Streit zwischen dem Pärchen stattgefunden und plötzlich war auch für Robin klar, dass diese beiden Menschen etwas mit Ewans spurlosem Verschwinden zu tun hatten.
    Dass sich Ceanas Höhle ganz in der Nähe befand, gefiel Robin überhaupt nicht, und mit den schlimmsten Vorahnungen setzte er einen Fuß vor den anderen, als er die Richtung der Höhle einschlug.
    Er konnte bereits das dichte, immergrüne Buschwerk erkennen, das den Eingang der Höhle versperrte, als sein Fuß gegen etwas stieß. Er unterdrückte einen kurzen Schrei, als er beinahe gestolpert wäre.
    Anna Ferguson lag auf dem Rücken, ihre veilchenblauen Augen waren gebrochen und starrten blicklos in den Himmel. Das Haar war wie ein Fächer um ihren Kopf ausgebreitet.
    In ihrer Brust steckte ein Messer. Dem zierlich geschnitzten Heft nach handelte es sich um ihren eigenen sgian dubh . Vorsichtig kniete sich Robin neben der Leiche nieder und fühlte Annas Puls, obwohl die Frau sicher tot war.
    Annas Haut war kalt und fahl, und die Narbe auf ihrer Wange hatte sich bläulich verfärbt. Robin nahm ihren grauen Umhang und legte ihn über den Leichnam. Was mit der toten Frau geschehen sollte, würde er später entscheiden. Erst einmal musste er sich um Ewans Verbleib kümmern, und da er nicht sicher war, ob sich Robert Milford noch immer in der Gegend befand, schlich er in geduckter Haltung hinüber zur Höhle.
    So gründlich Robin auch suchte, er fand keine Spur von Ewan und blieb schließlich unschlüssig direkt vor dem Höhleneingang stehen. Befand sich dort drinnen ein Hinweis auf Ewan oder sogar er selbst?
    Er bog einige Sträucher zur Seite, sodass der Höhleneingang sichtbar wurde. Dann rief er mit gedämpfter Stimme Ewans Namen, war jedoch nicht sonderlich überrascht, als er keine Antwort bekam.
    Robin zögerte, die Höhle zu betreten. Die Gefahr, unfreiwillig durch die Zeit geschleudert zu werden, war sehr groß, andererseits gab es keine andere Möglichkeit, um herauszufinden, ob Ewan sich darin befand oder nicht.
    Noch einmal schaute

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