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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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stieß einen erstickten Laut aus.
    »Weiter«, drängte Robin. »Jede Kleinigkeit könnte wichtig sein. Wie viele Männer waren in diesem Kerker?«
    »Es war zu dunkel, viel erkennen konnte ich nicht. Es können zwanzig oder auch dreißig gewesen sein, und sie schienen alle Schotten zu sein, denn Ewan sprach Gälisch mit ihnen.«
    »Was sagte er?«
    »Leider sprach er nicht zu mir, Màiri, sondern zu seinen Mitgefangenen.« Joan versuchte, sich an die Worte zu erinnern, die sie verstanden hatte.
    »Es war furchtbar. Ewan und die anderen sahen unterernährt und geschwächt aus.« Verzweifelt schlug Joan die Hände vors Gesicht.
    Beruhigend legte Robin einen Arm um sie »Sag, was trugen die Männer? Hatten sie ihre breacan feile bei sich?«
    Joan runzelte die Stirn, auf die Kleidung hatte sie kaum geachtet. Aber Ewan war aufgestanden – und sie hatte ihn in voller Größe sehen können!
    »Ewan trug ein schmutziges, zerrissenes Leinenhemd, das eine entfernte Ähnlichkeit mit jenem hatte, das er bei seinem Ritt zu Mìcheal trug und … nein, sein Plaid habe ich nicht gesehen, Ewan trug schmuddelige knielange Hosen.«
    »Verdammt!«, schimpfte Robin so laut, dass die beiden Frauen erschraken. »Ich fürchte, Ceana hat ihn versehentlich in die schlimmste Zeit geschickt, die es für ihn geben kann.«
    Auf Joans fragenden Blick antwortete er nicht, sondern erhob sich und ermahnte die Frauen, sich zu beeilen, damit man so schnell wie möglich auf Barwick Castle eintraf.
    Màiri war nicht entgangen, dass Robin vor ihr nicht sprechen wollte. Während des Rittes zur Burg von Crìsdean MacGannor belagerte sie ihn und stellte eine Frage nach der anderen, die Robin jedoch nur ausweichend beantwortete.
    Joan hingegen begann zu ahnen, dass Ewan in einer Zeit nach dem letzten Jakobitenaufstand angekommen war – in einer Zeit, in der die Clans vernichtet und die Burgen der Oberhäupter niedergebrannt werden würden, die Lairds und ihre Familien von den siegreichen Engländern vertrieben oder getötet wurden.
    Màiri spürte, dass etwas Ungeheuerliches in der Zukunft geschehen würde, und auch wenn sie nach einer Weile aufgab, Robin auszufragen, saß sie weiterhin mit nachdenklicher Miene auf ihrem Pferd.
    Der Wachtposten auf Barwick Castle machte große Augen, als er die späten Besucher erkannte, ließ sie jedoch augenblicklich ein.
    »Bitte lass Mìcheal wecken«, bat Màiri. »Wir müssen ihn dringend sprechen.«
    Der Mann nickte, winkte einen weiteren Clansmann herbei, der sich der Pferde der Ankömmlinge annahm und bat die Besucher, ihm zu folgen.
    Anders als Glenbharr Castle war die Burg von Crìsdean MacGannor ein trutziger, eckiger Klotz mit nur je einem Turm nach Osten und Westen, innen allerdings ähnelte sie dem Stammsitz der MacLaughlins.
    Nur wenige Minuten später erschien Mìcheal in der Halle, allem Anschein nach hatte er noch nicht geschlafen, denn er war vollständig bekleidet. Seine freudige Miene verwandelte sich in Besorgnis, als er sie zu dritt entdeckte.
    Er nahm Màiri sanft bei den Schultern, küsste sie sittsam auf die Stirn und fragte sie: »Gibt es einen besonderen Grund für euren nächtlichen Besuch?« Er nickte Joan und Robin zu und begrüßte sie herzlich.
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete Màiri. »Sie betrifft meinen Bruder und auch meine beiden Begleiter. Wir müssen mit dir darüber reden«, erwiderte Màiri, wobei ihre Stimme leicht schwankte. »Zuerst möchte ich mit dir alleine sprechen.«
    »Natürlich.« Mìcheal blickte irritiert um sich, dann bat er Joan und Robin, in einem der Salons Platz zu nehmen, während er sich mit Màiri in seine persönlichen Gemächer zurückzog. Obwohl er noch nicht wusste, was sie ihm sagen wollte, so ahnte er doch, dass es etwas sehr Schwerwiegendes sein würde.
    Robin und Joan lehnten ab, als Mìcheal anbot, eine der Mägde zu wecken, damit sie die Besucher verköstigte. Bevor er den Salon wieder verließ, hatte er anklingen lassen, dass sein Onkel Crìsdean seit einigen Tagen unterwegs sei, um Viehdieben nachzustellen, da immer wieder Rinder und Schafe von Weiden und aus den Ställen gestohlen würden.
    Unruhig durchwanderte Joan den kleinen Salon, während Robin sich setzte und das Gesicht hinter den Händen verbarg. Keiner sagte etwas, doch beide dachten dasselbe.
    Schließlich ließ sich auch Joan erschöpft nieder und fragte dann mit tonloser Stimme: »Denkst du auch, dass Ewan sich im Jahre 1746 befindet?«
    »Allerdings, es gibt keinen

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