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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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einfallen«, sagte Màiri zuversichtlich. »Dann müssen wir ihm die Wahrheit sagen, und es ist wichtig, dass ihr dabei seid, wenn ich mit ihm rede. Gleich danach muss Sèonag wegen Donny wieder nach Hause, ich werde ein paar Tage auf Barwick Castle bleiben. Mìcheal ist ein kluger Mensch, womöglich fällt ihm ein, wie wir Ewan helfen können.«
    Seufzend fuhr sich Robin über das Gesicht. »Ich fürchte, es wird Tage dauern, bis Ihr ihm glaubhaft die Zusammenhänge erklärt habt. Bist du sicher, dass du Ceana richtig verstanden hast? Sie hat Ewan vor Milford retten wollen und ihn in eine andere Zeit geschickt?«
    »Aber ja!«, tönte es zurück. »Meine gälischen Sprachkenntnisse sind zwar nicht die besten, aber Ceana hat sehr deutlich gesprochen.«
    »Nun, was meint ihr zu meinem Vorschlag?«, fragte Màiri. »Wir müssen uns rasch entscheiden, es wird bald dunkel.«
    Einige Sekunden blickten sich Joan und Robin unschlüssig an, dann sagte sie: »Wir sollten es riskieren, uns bleibt wohl keine andere Wahl, oder?«
    »Ich schätze, ihr habt recht«, stimmte Robin zu.
    Màiri schob ihren Webrahmen beiseite. An arbeiten war an diesem Nachmittag nicht mehr zu denken. Fieberhaft überlegte sie, wie sie ihren Vater davon überzeugen konnte, noch am selben Tag zu Mìcheal zu reiten. Dass Joan und Robin sie begleiteten, würde sie Dòmhnall wohl nicht näher erklären müssen: Robin war die vorgeschriebene männliche Begleitperson und ihre Schwägerin hatte Sehnsucht nach Ewan.
    Alle drei hoben gleichzeitig die Köpfe, als sich Hufgetrappel näherte. Vom Fenster der Webkammer konnte man nur zum Wald blicken, daher eilten sie wortlos hinaus auf den Gang, dessen Fenster auf den Burghof wiesen.
    Joans Hoffnung wurde enttäuscht, noch bevor sie das Fenster erreicht hatte. Ewan war alleine geritten, doch sie hörte die Hufe von mehreren Pferden. Drei englische Soldaten ritten durch das geöffnete Burgtor.
    »Was hat das zu bedeuten?« Joan presste Donny enger an sich. »Ob man Ewan gefunden hat?«
    Mit weißen Gesichtern starrten die beiden anderen sie an.
    Marions helles Lachen erfüllte die Bibliothek, und Dòmhnall fand, dass es diesen Wänden gut tat. Gerade hatte er ihr erzählt, wie er als junger Bursche einem Sasannach mit seinem sgian dubh auf einen Streich alle Knöpfe seiner Uniformhose abgetrennt hatte, so dass dem Soldaten das Kleidungsstück bis zu den Knien herunterrutschte. »Und das vor all seinen Kameraden!«
    »Wie peinlich«, gluckste Marion. »Vermutlich war die Geschichte noch wochenlang Tagesgespräch in seiner Einheit.«
    »Aye, das will ich stark hoffen. Damals gab es noch keine Union, keine gemeinsamen Gesetze; Schottland und England waren offiziell verfeindet.« Der Laird schmunzelte. »Ich habe diesen Sasannach übrigens nie wieder gesehen, mo ban-charaid 24 .«
    24 Meine Freundin
    Ein energisches Klopfen an der Tür unterbrach abrupt die vergnügte Unterhaltung, und Dòmhnall brummte ein unfreundliches ›Herein‹.
    Einer der Bediensteten verkündete, dass ein Hauptmann Smith von Fort George den Laird zu sprechen wünschte.
    »In Gottes Namen, er soll eintreten.« Dòmhnall machte eine unwirsche Handbewegung. Seine Haltung wurde allerdings milder, als Marion aufstehen und diskret den Raum verlassen wollte. »Bleib nur. Es ist der Hauptmann, der Ewan im Sommer hatte verhaften lassen, als ihm Milfords Verwundung zur Last gelegt worden war. Was diese Witzfigur zu sagen hat, ist sicherlich für jedermanns Ohr bestimmt.«
    Ganz wohl war Marion nicht. Mit ihren Landsleuten hatte sie seit ihrer Ankunft auf Glenbharr Castle glücklicherweise nichts zu tun gehabt.
    Hauptmann Smith war von kleiner Statur, stolz reckte er das Kinn, was ihn jedoch auch nicht größer erscheinen ließ. Er nickte knapp in Marions Richtung, dann streckte er sich und begrüßte den Laird. »Colonel Porter erbittet Euer sofortiges Erscheinen. Eine Gruppe Männer hat gestern Abend versucht, Fort George anzuzünden, indem sie brennende Lumpen über die Mauer warfen.«
    Dòmhnalls buschige Augenbrauen fuhren hoch, er lehnte sich zurück, ohne dem Engländer jedoch Platz anzubieten. »Waren auch meine Männer darunter?«
    »Das weiß ich nicht, Sir.« Smith warf einen unsicheren Blick zu Marion hinüber, dann fuhr er mit gesenkter Stimme fort: »Natürlich konnten wir die Männer fassen und ins Verlies werfen. Heute Morgen wollte man anhand der Tartans feststellen, zu welchen Clans die Männer gehören, doch …«
    Ein weiterer Blick

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