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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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traf Marion. »… doch sie hatten ihre Plaids ausgezogen und in kleine Stücke gerissen, sodass kein Tartan mehr zu erkennen war.«
    Fast hätte Dòmhnall aufgelacht. Auch wenn die meisten Krieger einfache Bauern waren – schlau waren sie allesamt. Solange keine Clanzugehörigkeit festgestellt werden konnte, konnte auch kein Clanoberhaupt für den Überfall verantwortlich gemacht werden.
    »Und nun sitzen die armen Jungs mit nacktem Hintern auf dem feuchten Stroh?«, erkundigte sich der Laird leichthin, als spräche er über das Wetter. Insgeheim hoffte er, dass keiner seiner Männer dabei war. Er selbst hatte jeden Krieger einzeln aufgesucht und darum gebeten, sich ruhig zu verhalten, auch wenn Glenda NicLaughlins Schändung noch immer nicht gesühnt worden war. Die Männer hatten ihrem Laird den Treueschwur geleistet, doch sie waren allesamt Hitzköpfe, und immer wieder gab es einige, die nicht auf den Tag der Vergeltung warten wollten.
    Smith räusperte sich, sein Gesicht war bis zu den Haarwurzeln puterrot. »Jawohl, Sir. Colonel Porter bittet Euch und alle Lairds der näheren Umgebung darum, die Männer zu identifizieren.«
    Dòmhnall nickte und erhob sich.
    »Ich warte mit meinen Männern im Hof, bis Ihr bereit seid.« Smith knallte die Hacken zusammen, deutete eine Verbeugung in Marions Richtung an und stolzierte zur Tür hinaus, zu deren beiden Seiten Clansmänner mit finsteren Mienen postierten.
    Auch Marion war aufgestanden, doch der Laird schien es nicht eilig zu haben, Smiths Aufforderung zu folgen. Er trat zum Kamin und betrachtete das Wappen der MacLaughlins. Mit verschnörkelten goldenen Buchstaben war die Inschrift, die Parole des Clans, zu lesen: ›Ma vie pour la liberté‹.
    »Mein Leben für die Freiheit«, murmelte Dòmhnall nachdenklich. »Manche Männer nehmen diesen Spruch leider zu wörtlich, diese Kindsköpfe.«
    Marion war zu ihm getreten und beinahe hätte sie ihre Hand auf seinen muskulösen Arm gelegt. Doch davor scheute sie noch zurück. Bisher hatten sie sich erst einmal an den Händen berührt, eine flüchtige Berührung, die Marion jedoch durch Mark und Bein gegangen war.
    »Sicher waren es nicht deine Männer, die das Fort in Brand setzen wollten«, sagte sie.
    Er seufzte. »Aye, das hoffe ich. Zutrauen würde ich es allerdings schon einigen. Sie kochen vor Wut, können sich kaum zähmen, wenn sie einen der Rotjacken nur riechen. Zu dumm, dass ausgerechnet jetzt Ewan nicht hier ist.« Lässig schwang er das Ende seines breacan feile über die Schulter und verabschiedete sich von Marion. »Das Festessen müssen wir nun leider verschieben, auch wenn Darla darüber sehr traurig sein wird.«
    Mit diesen Worten eilte er zur Tür und warf den Posten ein paar gälische Befehle zu. Alleine würde er nicht zum Fort reiten, und da Peader noch nicht wieder heimgekehrt war, würden ihn zwei andere Clansmänner begleiten müssen.

14. Kapitel
    Je näher sie dem alten Keltenrundturm kamen, desto beklommener wurde es Joan zumute und mit gemischten Gefühlen dachte sie an die Séancen, die sie mit ihrer Mutter im fernen einundzwanzigsten Jahrhundert gehalten hatte. Behilflich war Joan dabei das Amulett gewesen, das sie in der Grube bei Ceanas Gebeinen gefunden und an sich genommen hatte.
    Robin hatte das Amulett sofort als Ceanas Schmuckstück erkannt, das diese ständig getragen hatte und seiner Meinung nach war es ein gutes Medium.
    Bis zum Broch ritt man bei günstiger Witterung kaum zehn Minuten, und da der Himmel klar war und der Mond den Reitern den Weg leuchtete, hatten sie den Rundturm rasch erreicht. Dunkel und drohend stand er vor dem nachtdunklen Himmel.
    Immer wieder hatte Robin sie beschwichtigt, doch für Joan blieb er ein unheimlicher Ort.
    »Wir bleiben in der Nähe«, versprach Robin und half Joan beim Absteigen. »Wenn etwas Ungewöhnliches passiert, rufe laut, ich werde dann sofort bei dir sein. Ansonsten werdenMàiri und ich uns am Waldrand aufhalten, bis du zurück bist.«
    Zaghaft nickte Joan. Inzwischen wusste sie, dass die Anwesenheit anderer Menschen die Séance stören konnte und die Beklommenheit wuchs, als Màiri sie wie zum Abschied stumm umarmte.
    Joan war schwanger gewesen, als sie wegen Marion den Broch aufgesucht hatte, und die nächtlichen Sitzungen hatten die werdende Mutter sehr geschwächt. Wie würde es diesmal werden? Würde es überhaupt klappen?
    Ungeschickt fingerte Joan das Amulett aus ihrem Mieder, das schwer an ihre Brust gedrückt worden war. Langsam

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