Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
Vom Netzwerk:
Treppe hinauf. Mitten auf der Galerie blieb er jedoch stehen, blickte sich um und gab dann mit gesenkter Stimme wieder, worum Dòhmnall ihn gebeten hatte.
    Joan und Màiri stießen zur selben Zeit einen erstickten Schrei aus, während Marion sehr undamenhaft fluchte.
    »Beruhigt euch«, sagte Robin und hob beschwichtigend die Hände. »Mich zu schicken ist immer noch besser, als wenn Dòhmnall selbst reitet.«
    »Was macht das für einen Unterschied?« Verzweifelt rang Joan die Hände. »Du brauchst nicht nach Barwick Castle zu reiten, um festzustellen, dass Ewan niemals dort angekommen ist. So oder so erfährt Dòmhnall davon.«
    Nachdenklich nickte Robin, dann straffte er sich. »Ich werde mich natürlich auf mein Pferd schwingen und in den Wald reiten. Bei der Gelegenheit schaue ich mir noch einmal die Umgebung der Höhle an, vielleicht finde ich doch eine Spur von Ewan.«
    Sofort flackerte Hoffnung in Joan auf. »Ich flehe dich an, bitte tu alles, was in deiner Macht steht.«
    Nur zögernd erlangte Ewan wieder das Bewusstsein. Mit geschlossenen Lidern lag er da, der Schädel dröhnte ihm noch mehr als nach Milfords Schlag. Er wagte kaum, sich zu bewegen, er fürchtete sich davor, dass er sich noch immer im August 1746 befand. Dafür sprach, dass seine Hände nicht an dem Eisenring in der Felswand gefesselt waren, es schien sich seit dem Betreten der Höhle nichts verändert zu haben. Doch da war dieses überirdische Surren gewesen, das er bereits kannte und von dem auch Joan und Marion gesprochen hatten.
    Seine Muskeln schmerzten, als er sich vorsichtig erhob, um sofort mit einem Stöhnen in seine vorherige Position zurückzusinken. Diese Symptome kannte Ewan bereits von seinen beiden bisherigen Zeitreisen, doch nie waren die Schmerzen so stark gewesen wie dieses Mal.
    Mit zusammengebissenen Zähnen richtete sich Ewan schließlich noch einmal auf, er wollte diesen düsteren Ort auf dem schnellsten Weg verlassen. Er kroch mehr als er ging, Zentimeter für Zentimeter bewegte er sich in der Dunkelheit vorwärts, bis er auf den Hauptgang stieß.
    Nun konnte er zumindest wieder etwas sehen, wenn auch die Hecke vor dem Höhleneingang den größten Teil des Tageslichtes zurückhielt. Keuchend lehnte sich Ewan an die Felswand, dabei ließ er den Eingang nicht aus den Augen. Was würde ihn da draußen erwarten? Anna Ferguson und Robert Milford oder die Gewissheit, sich noch immer im Jahre 1746 zu befinden?
    Langsam schob er sich zum Ausgang vor, dabei versuchte er, so flach wie möglich zu atmen. Von draußen klang kein Geräusch ins Innere der Höhle, doch das hatte nicht viel zu bedeuten. Ewans Feinde konnten sich in der Nähe aufhalten – ob es nun das teuflische Pärchen oder englische Patrouillen waren.
    Sachte bog er die Zweige der Hecke etwas zur Seite, sie schienen nicht ganz so üppig bewachsen zu sein, wie er sie in Erinnerung hatte. Sein Herz setzte einen Schlag aus, als er erkannte, dass sich die Jahreszeit geändert hatte, das Laub der Bäume war gelb verfärbt und lag größtenteils auf dem Boden.
    Etwas mutiger geworden, kroch Ewan nun endgültig heraus. Die Zeitreise schien funktioniert zu haben! Die Frage war nur, ob er in seiner Zeit gelandet war oder noch weiter zurück … oder gar in dem Jahrhundert, aus dem Joan stammte.
    Diesen Gedanken wollte er lieber nicht weiterspinnen, er fühlte sich durch seine körperlichen Schmerzen schon elend genug.
    Ein Gegenstand neben der Höhle erweckte schließlich Ewans Aufmerksamkeit, er bemerkte ein Stück grauen Stoffes, unter dem sich etwas wölbte. Vorsichtig trat Ewan näher, und ihm stockte der Atem, als er Annas Umhang erkannte. Hektisch blickte sich Ewan um, als erwarte er, dass Hauptmann Milford jederzeit hinter einem der Bäume hervortreten und frech grinsend eine Pistole auf ihn richten würde.
    Noch bevor Ewan den Umhang hob, ahnte er, was er darunter finden würde. Die Hand, die nach dem Stoff griff, hielt inne – womöglich war er just in diesem Moment dabei, in die nächste Falle zu tappen.
    Aber dann siegte seine Neugier, und ganz langsam hob er den Umhang an, um ihn gleich darauf mit angewidertem Blick fallen zu lassen. Annas einst schönes Gesicht war bereits der Verwesung verfallen, zudem hatten sich Waldtiere an ihr zu schaffen gemacht. Sie musste bereits seit mehreren Tagen tot sein. Ewans nackte Füße waren eiskalt, unter normalen Umständen wäre ihm nie in den Sinn gekommen, im Spätherbst ohne Schuhwerk in die Wälder zu gehen.
    Noch

Weitere Kostenlose Bücher