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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Brust. „Zunächst einmal müssen Sie sich anders anziehen. Ihre teuren Kleider sind zu auffällig und würden jeden Dieb im Land anstacheln, uns auszurauben. Keine Rüschen, keine Spitzen, kein ...“
    „Gemacht.“
    Finster schaute er sie an. „Zweitens werden Sie ohne Widerworte stets tun, was ich Ihnen befehle. Wir essen, halten und übernachten, wo und wann ich es sage. Ist das klar?“ Heftig nickte sie.
    „Denken Sie nur nicht, ich werde später doch Rücksicht auf Sie nehmen!“
    „Ich bin Ihre willfährige Dienerin“, versicherte sie.
    Er lachte verächtlich. „Das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Drittens, und dies wird Ihnen am schwersten fallen, haben Sie zu schweigen, wenn wir uns in Gesellschaft anderer Menschen aufhalten.“
    „Aber weshalb?“
    „Wann immer Sie den Mund öffnen, hat man als Mann das Gefühl, höchstens drei Jahre alt und einen Meter groß zu sein.“
    Sprachlos guckte sie ihn an.
    Abwartend musterte er sie und fügte dann bissig hinzu: „Wir werden gar nichts herausfinden, wenn Sie jeden spüren lassen, dass er meilenweit unter Ihnen steht.“
    „Das tue ich gar nicht!“ rief sie aufgebracht. Als er vorwurfsvoll die Brauen hochzog, gab sie allerdings zu: „Außer bei Männern.“
    „Richtig. Und mit ebendiesen werden wir zumeist reden.“ Spöttisch hielt er den Kopf schief. „Wenn ich es recht bedenke, sollten Sie überhaupt schweigen. Dann werde ich mich nicht ständig der Versuchung ausgesetzt sehen, Sie zu erwürgen.“
    Angesichts seines bösen Blicks kamen Helena Zweifel. Vielleicht war dies doch kein besonders guter Plan. Ob es besser gewesen wäre, einen Detektiv zu beauftragen? Der würde sie wenigstens nicht herumkommandieren.
    Oder möglicherweise doch? Männer waren ein furchtbar arroganter Haufen. Aber an Brennans Größenwahn hatte sie sich immerhin inzwischen gewöhnt. Mochte er ruhig drohen, ihr den Hals umzudrehen. Sie glaubte dennoch nicht, dass er ihr etwas antun könnte.
    „Was immer Sie für notwendig halten, damit wir diese Angelegenheit zu einem glücklichen Abschluss bringen“, versprach sie also.
    „So?“ Einen Augenblick musterte er sie und seufzte dann geschlagen. „Nun gut. Mit dieser Unterhaltung haben wir wahrlich genug Zeit verschwendet. Ich gebe Ihnen eine Stunde, um zu packen. Sie werden nicht mehr als eine Tasche brauchen. Wenn Sie bis dahin nicht fertig sind, fahre ich allein.“
    „Ich darf also mit?“ fragte sie erleichtert.
    „Stimmen Sie allen meinen Bedingungen zu?“
    „Ja, doch!“
    „Nun gut“, erklärte er düster. „Dann treten wir die Reise gemeinsam an. Andernfalls werden Sie bei dem Versuch, mir zu folgen, nur von einer Peinlichkeit in die nächste stolpern.“
    „Danke! Tausend Dank! Sie werden diesen Entschluss nicht bereuen. Das schwöre ich Ihnen!“
    Er verzog den Mund. „Zu spät, ich tue es jetzt schon. Nie im Leben habe ich eine größere Dummheit begangen.“ Er nahm die Ledertasche. „Kommen Sie, Madam. Es wird Zeit, dass wir London verlassen.“

5. KAPITEL
    Juliet erwachte unsanft aus tiefem Schlaf. Zu ihrer Überraschung fand sie sich ausgestreckt auf der Sitzbank einer fahrenden Kutsche, das Gesicht gegen das Fenster gepresst. Was tat sie hier nur?
    „Hast du gut geschlafen?“ fragte eine tiefe männliche Stimme. „Fühlst du dich ein wenig besser?“
    Erstaunt betrachtete sie den gut aussehenden Mann ihr gegenüber und erinnerte sich plötzlich wieder an alles. Sie war auf der Flucht mit Captain Morgan, dem Mann, den sie liebte.
    „Viel besser. Danke.“ Himmel, sie lag mit ausgestreckten Beinen da, als wäre sie noch ein kleines Schulmädchen. Rasch schwang sie die Füße auf den Boden und lächelte ihren Begleiter verlegen an.
    Doch der guckte schon wieder aus dem Fenster. „Gut. Du brauchtest ein wenig Erholung.“ Eine rabenschwarze Locke fiel ihm in die Stirn, was sein draufgängerisches Aussehen noch unterstrich. „Wir werden bald in Hurst Green ankommen. Dort nehmen wir den Lunch. Danach geht es dir gleich noch besser.“
    Sie fand es wunderbar, wie sehr er sich sogar jetzt um sie sorgte, obwohl er befürchtete, dass man ihnen folgte. Dabei war allein die Vorstellung lächerlich, wie sie ihm immer wieder versicherte. Helena verließ nur selten das Haus. Sie fuhr kaum jemals nach Stratford, da würde sie bestimmt nicht durch halb England reisen! Und Papa hätte ihnen nicht einmal mit der Hilfe von Griffiths Mutter hinterher jagen können. Deshalb waren sie beide vollkommen

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