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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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seid ihr dann nicht gleich nach Stockwell gefahren?“ wollte der Schmuggler wissen. Stockwell war nicht weit von London entfernt.
    „Die Schmuggler in Stockwell sind bekannt für ihre Betrügereien“, entgegnete Daniel. „An der Küste bekomme ich einen besseren Preis.“
    Die Antwort schien Wallace zufrieden zu stellen, wenn ihm offensichtlich auch noch Zweifel blieben. „Aber bisher warst du noch nie hier in der Gegend. Ich kenne sämtliche Händler, die nach Kent kommen, und auch die meisten, die es nach Sussex zieht. Dich, Brennan, habe ich hier aber noch nie gesehen.“
    „Dies ist auch eigentlich nicht meine Gegend.“ Daniels Ton war freundlich, als ob er mit einem engen Freund sprach. „Normalerweise handle ich mit Leuten aus Essex.“ Das Misstrauen wich aus Wallace’ Gesicht. „Dann musst du Clancy kennen.“
    „Clancy ist ein guter Freund von mir“, bestätigte Daniel. „Sein Sohn George arbeitet von Zeit zu Zeit für mich.“ „Ich habe gehört, George wäre jetzt in einem Kontor beschäftigt“, sagte Wallace leichthin.
    „Stimmt, aber dabei verdient ein Mann nicht genug.“ Daniel blinzelte dem Schmuggler zu. „Jedenfalls kaum so viel wie bei unseren Geschäften.“
    Die Männer lachten, und die angespannte Stimmung war verflogen, die kurz vorher geherrscht hatte. Von jetzt an rankte sich die Unterhaltung um die Schmugglerbanden in Essex. Helena lauschte gespannt. Wenn ein Fremder dem Gespräch zugehört hätte, wäre er wohl davon ausgegangen, Farmer oder Fischer vor sich zu haben. Sie redeten von ihrem Treiben, als wäre nichts Anstößiges dabei. Allerdings prahlten sie keineswegs mit Morden oder anderen Bluttaten. Vielleicht hatte sie sich bisher doch ein falsches Bild von Schmugglern gemacht?
    Und vor allem auch von den Verbindungen, die Daniel zu ihnen unterhielt. Er schien mit Schmugglergeschäften vollkommen vertraut zu sein und benutzte mühelos den üblichen Jargon der ehrenwerten Herren. Sie hatte diese dunkle Seite an ihm noch nie selbst erlebt - und fand sie geradezu erschreckend attraktiv.
    Hatte er gelogen, als er gesagt hatte, er habe seit Jahren nichts mehr mit den Schmugglern zu tun? War das möglich? Er musste damals doch noch furchtbar jung gewesen sein. Andererseits saß auch jetzt ein Junge mit am Tisch, der sich mit seiner letzten Fahrt nach Frankreich brüstete - er konnte kaum älter als achtzehn sein.
    Nun, wenn Daniel sich noch immer derart gut auszukennen schien, umso besser! Desto leichter würden sie etwas über Juliet und Pryce herausfinden. Nach allem, was sie bisher gehört hatte, waren die Männer am Tisch gerade aus London zurückgekehrt, wo sie ihre Waren verkauft hatten.
    Die Zeit verstrich, doch Daniel fragte immer noch nicht nach Pryce. Lange würde sie das nicht mehr aushalten.
    Kaum ebbte die Unterhaltung ein wenig ab, packte sie die Gelegenheit beim Schopfe: „Tatsächlich sind wir auch deshalb in der Gegend, weil Danny einen alten Freund sucht, der jetzt hier im Süden Englands seinen Geschäften nachgehen soll. “
    Ein leichter Tritt gegen das Schienbein ihres gesunden Beines ließ sie aufschrecken. Böse schaute sie Daniel an, der den Blick ebenso wütend erwiderte. Unauffällig trat sie ihn ebenfalls. Seine offensichtliche Überraschung freute sie zutiefst. Wenn sie die Angelegenheit ihm überließ, würden sie beide noch in der nächsten Woche mit dieser Schmugglerbande am Tisch sitzen und trinken.
    „Ich glaube, er heißt Morgan oder so ähnlich“, erklärte sie scheinbar unbeschwert und nahm dann angelegentlich einen weiteren Schluck. Wirklich, es schmeckte immer besser! „Wie heißt er doch gleich, Liebster?“
    „Pryce“, antwortete Daniel gepresst. „Morgan Pryce.“ „Den kenn ich!“ rief einer der Männer arglos. „Hat erst vor ein paar Tagen hier Halt gemacht. Kam gerade aus London zurück. Eine Dame war bei ihm.“
    Ihr Herz begann heftig zu pochen. „Ah, dann reist er wohl auch in Begleitung seiner Gemahlin. Wie eigenartig. Ich wusste gar nicht, dass Pryce verheiratet ist.“
    „Das war nicht seine Frau“, meinte der junge Bursche neben Wallace. „Mr. Wallace, sagten Sie nicht ...“
    Doch der schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. „Du solltest nicht von Dingen sprechen, über die du nicht Bescheid weißt.“
    Helena zwang sich, weiter zu lächeln. „Nun ja, das soll uns ganz gleich sein. Mein Gatte würde Mr. Pryce jedenfalls gern Wiedersehen. Nicht wahr, Danny?“
    Obwohl Daniel fast gleichgültig

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