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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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wirkte, entging seinen scharfen Augen nichts. „Das stimmt. Er hat mir früher den besten Preis für Cognac gemacht. Kannte jemanden in Boulogne, von dem er ihn billig kaufte. Vielleicht verrät er > mir ja, wer der Franzose war.“
    Wallace beugte sich vor. „Tja, nur leider können Sie mit Pryce keine Geschäfte machen, ohne vorher mit Crouch zu sprechen. Der mag es nämlich nicht, wenn seine Männer heimlich in die eigene Tasche wirtschaften, ohne ihn daran zu beteiligen.“
    Crouch? Helena überlegte fieberhaft. Wer, um Himmels willen, war Crouch?
    Daniel war ganz blass geworden. Er trank den Gin in einem Zug aus und stellte das Glas dann schwungvoll zurück auf die Tischplatte. „Pryce arbeitet für Jolly Roger?“ Hierauf lächelte Wallace, offenbar beruhigt, weil Daniel diesen geheimnisvollen Roger kannte. „Ja.“
    „Seit wann?“
    „Ich weiß nicht genau. Schon eine ganze Weile.“
    „Bist du sicher, dass er zu Crouchs Leuten gehört und nicht nur ab und zu ein paar Geschäfte mit ihm macht?“ erkundigte sich Daniel. „Oder lediglich einen seiner Kutter mietet?“
    „Wer ist denn dieser Crouch?“ fragte nun Helena, woran ein plötzlich aufkommender Schluckauf sie beinahe gehindert hätte.
    Die Männer lachten. „Jolly Roger Crouch, König der Schmuggler“, erklärte dann Wallace. „Führt eine große Bande an der Küste. Sie haben das gesamte Geschäft in Sussex in der Hand. Dahin wollten Pryce und die Frau, die er bei sich hatte - in die Gegend um Hastings.“
    Weshalb wirkte Daniel nur derart niedergeschlagen? Helena vermochte sich keinen Reim darauf zu machen. Sie hatten doch schließlich schon gewusst, dass Pryce ein Schmuggler war. Was machte es da noch für einen Unterschied, in wessen Diensten er stand?
    „Wieso hat der König der Schmuggler einen so eigenartigen Namen?“ fragte sie ein wenig undeutlich. Eigenartig, das klang fast, als würde sie lallen. Sie versuchte es erneut. „Jolly Roger.“ Ah, es ging doch. „Dasch ... das klingt nach einem Piraten.“
    Kehlig lachte Wallace. „Ihnen ist wohl das Ale zu Kopf gestiegen.“
    „Gar nicht! “ protestierte sie und wurde wieder ein Opfer des Schluckaufs. Gestattete Mrs. Nunley einen Schluckauf? Sie erinnerte sich nicht mehr daran.
    Schnell trank sie den Rest des Biers aus, um den Schluckauf zu bekämpfen, aber als sie den Krug absetzen wollte, fiel er um. Wie war das nur geschehen?
    Die Männer lachten schallend. Dann erklärte einer: „Sein Vorname ist Roger, und weil er mit seinen Männern gern Späße treibt, nennt man ihn Jolly, also den lustigen Roger. “
    „Außerdem besitzt er die Habgier eines Piraten“, ergänzte Daniel leise. „Von seiner vollkommenen Skrupellosigkeit ganz zu schweigen.“
    „Du scheinst den Mann ja wirklich gut zu kennen“, stellte Wallace - nun wieder misstrauisch - fest.
    „Ich habe einiges über ihn gehört. Wer hätte das nicht?“ verteidigte sich Daniel.
    Plötzlich starrte Wallace Daniel an, als hätte er eine Erscheinung. „Einen Augenblick mal. Dein Name ist Brennan! Wie Wild Danny Brennan, der Straßenräuber. Hatte Jolly Roger nicht früher einen ..."
    „Stimmt“, unterbrach Daniel. „Und wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich muss meine Gattin hinaufbringen. Sie hatte genug Abwechslung für einen Abend.“

10. KAPITEL
    Sie mussten den Schankraum dringend verlassen, bevor sie sich noch weiter verrieten. Bis jetzt war ja alles gut gegangen. Doch nun war Crouch im Spiel - und Helena noch dazu stockbetrunken ...
    Dabei hatte sie nur zwei Krüge Ale gehabt, zum Teufel, und sonst nichts. Er hatte sie nie auch nur beschwipst erlebt. Bisher war ihm dies auch schlicht unvorstellbar gewesen. Diese ganze Geschichte geriet mehr und mehr zum Desaster.
    Eilig rief er nach einer Bedienung. „Was muss ich zahlen?“
    Das Mädchen schaute von Wallace zu Daniel. „Sie müssen am Tresen zahlen, Sir. Der Wirt rechnet dort persönlich ab. Ich darf kein Geld am Tisch nehmen.“
    „Ich bin gleich zurück“, bemerkte er kurz zu Helena, stand auf und ging hinüber zum Tresen.
    Der Wirt ließ sich beim Abrechnen Zeit. Als Daniel sich umdrehte, sah er, dass Wallace Helena auf den Schoß gezogen hatte und versuchte, die Protestierende zu küssen. Daniels Blut begann bei diesem Anblick zu kochen, obgleich Helena dem Mann jetzt eine Ohrfeige verpasste und von ihm abrückte.
    „Wofür war die denn?“ fragte Wallace und rieb sich das Kinn. „War doch nichts als ein kleiner Kuss. Sie wollten doch ein

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