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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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gerade. »Wenn es nicht die Hochzeit ist, was ist es dann?«
    »Es ist die Hochzeit«, erwiderte Milly. »Aber es ist ein bisschen kompliziert.«
    »Simon? Habt ihr euch gestritten?«
    »Nein«, sagte Milly sofort. »Nein. Es ist nur …« Sie stieß scharf den Atem aus und legte ihr Plätzchen fort. »Ich brauche bloß einen Rat. Einen … hypothetischen Rat.«
    »Einen hypothetischen Rat?«
    »Ja«, versetzte Milly verzweifelt. »Einen hypothetischen.«
    Es trat eine kleine Pause ein, dann sagte Esme: »Ich verstehe.« Sie schenkte Milly ein katzenähnliches Lächeln. »Erzähl weiter.«
    Um ein Uhr wurde Simon ein Anruf aus Paris durchgestellt.
    »Simon? Ich bin’s, Isobel.«
    »Isobel! Wie geht’s dir?«
    »Hast du eine Ahnung, wo Milly steckt? Ich habe sie zu erreichen versucht.« Isobels Stimme klang lächerlich fern und blechern, fand Simon. Herrje, sie war doch nur in Paris.
    »Ist sie denn nicht in der Arbeit?«, fragte Simon.
    »Anscheinend nicht. Hör mal, hattet ihr beide Streit miteinander? Sie hat schon mehrfach versucht, mich zu erreichen.«
    »Nein«, meinte Simon überrascht. »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Dann muss es etwas anderes sein«, sagte Isobel. »Ich versuch’s mal zu Hause. Also, wir sehen uns, wenn ich wieder da bin.«
    »Warte«, sagte Simon unvermittelt. »Isobel – ich möchte dich um etwas bitten.«
    »Ja?« Sie klang argwöhnisch. Oder vielleicht war das auch nur seine Paranoia. Simon empfand Isobel immer als etwas schwierig. Sie sagte immer so wenig. Wann immer er mit ihr sprach, wurde er unter ihrem musternden Blick grundsätzlich unsicher und fragte sich, was im Himmel sie von ihm hielt. Natürlich mochte er sie – aber er fand sie auch ein kleines bisschen Furcht einflößend.
    »Es ging tatsächlich um einen Gefallen«, sagte er. »Ich habe mich gefragt, ob du mir für Milly ein Geschenk besorgen könntest.«
    »Was soll’s denn sein?«
    Milly an ihrer Stelle, dachte Simon, hätte sofort gerufen »Ja, klar!« – und sich erst dann nach Einzelheiten erkundigt.
    »Ich möchte ihr eine große Chaneltasche schenken.« Er schluckte. »Könntest du also vielleicht eine für sie aussuchen?«
    »Eine Chaneltasche?«, fragte Isobel ungläubig. »Ja, hast du denn eine Ahnung, wie viel die kostet?«
    »Ja.«
    »Hunderte.«
    »Schon klar.«
    »Simon, du bist verrückt. Milly möchte keine Chaneltasche.«
    »Doch, möchte sie schon!«
    »Das ist doch gar nicht ihr Stil.«
    »Aber natürlich«, versetzte Simon. »Milly mag elegante, klassische Stücke.«
    »Na, wenn du meinst«, erwiderte sie trocken. Dann seufzte sie. »Simon, ist es, weil dein Vater euch eine Wohnung kauft?«
    »Nein«, sagte Simon. »Natürlich nicht.« Er zögerte. »Woher weißt du davon?«
    »Mummy hat’s mir erzählt. Und von den Ohrringen auch.« Isobels Stimme wurde weich. »Schau, ich kann mir schon vorstellen, dass der Augenblick nicht einfach für dich war. Aber das ist noch lange kein Grund, dass du jetzt all dein Geld für eine teure Tasche rauswirfst.«
    »Milly verdient das Beste.«
    »Sie hat das Beste. Sie hat dich!«
    »Aber …«
    »Jetzt hör mal, Simon. Wenn du Milly wirklich etwas kaufen willst, dann kauf etwas für die Wohnung. Ein Sofa. Oder einen Teppich. Darüber würde sie sich freuen.«
    Stille.
    »Du hast recht«, meinte Simon schließlich.
    »Na klar.«
    »Es ist bloß …« Simon atmete aus. »Mein Scheißvater!«
    »Ich weiß«, sagte Isobel. »Aber was willst du machen? Er ist ein großzügiger Millionär. So ’ne Scheiße.« Simon zuckte zusammen.
    »Gott, du bist hart, nicht? Ich glaube, ich ziehe deine Schwester vor.«
    »Mir recht. Du, ich muss los. Ich muss einen Flieger erreichen.«
    »Okay. Hör zu, Isobel, danke. Ich bin dir wirklich dankbar.«
    »Ja, ja. Ich weiß. Bye.« Und bevor Simon noch etwas sagen konnte, hatte sie aufgelegt.
    »Also gut.« Milly zog die Schultern hoch und sah von Esme fort ins flackernde Feuer. »Angenommen, es gibt da eine Person. Und diese Person hat ein Geheimnis.«
    »Eine Person«, sagte Esme und sah sie fragend an. »Und ein Geheimnis?«
    »Ja.« Milly starrte noch immer ins Feuer. »Und angenommen, sie hat noch keiner Menschenseele davon erzählt. Noch nicht einmal dem Mann, den sie liebt.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er es nicht zu wissen braucht«, meinte Milly trotzig. »Weil es nur eine dumme, bedeutungslose Sache ist, die vor zehn Jahren geschah. Und wenn es herauskäme, würde es alles kaputtmachen. Nicht nur für sie. Für

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