Die heiße Nacht auf den Bahamas
einmal nicht das Leben
durch ein Objektiv betrachten.
Er
legte die Kokosnuss auf den Strand, dann nahm er erneut Cassies Hand.
"Komm mit."
"Wo
gehen wir hin?" fragte sie.
"Nirgendwohin."
Die
Arme umeinander geschlungen, gingen sie los. Von Zeit zu Zeit trafen
sie auf andere Pärchen und lächelten ihnen zu. Wie leicht
ist es, zu glauben, dachte Cassie, dass wir wie sie sind: Ehemann und
Ehefrau, ein frisch verheiratetes Paar in den Flitterwochen, ein
Liebespaar.
"Mein
Hotel ist gleich da oben", sagte sie nachdem sie eine ganze
Weile am Strand entlangspaziert waren.
"Aber
deine Schuhe und deine Kamera sind noch im Hafen." Er grinste
sie an.
Sie
lächelte. "Stimmt."
Er
blieb stehen, und sie wandte sich ihm zu. "Willst du umkehren?"
fragte sie.
Doch
er gab keine Antwort. Er sah sie nur aufmerksam an, und sein Blick
war voller Leidenschaft. "Du bist sehr schön."
Cassie
merkte, wie ihr das Blut in die Wangen strömte, und sie
schluckte.
Er
machte einen Schritt auf sie zu und neigte sich leicht vor, wobei er
den Blick nicht von ihren Augen nahm. Wie hypnotisiert blieb Cassie
stehen und sah ihn ebenfalls an.
"Darf
ich dich küssen?" fragte er leise.
Sie
nickte und hob leicht den Kopf. Er streifte mit den Lippen ihren
Mund. Dann wich er ein Stückchen zurück und zögerte,
als wartete er auf etwas.
Cassie
reagierte instinktiv. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und zog
ihn näher, bis sie wieder seine Lippen auf ihren spürte. Er
drang mit der Zunge in ihren Mund vor, erkundete ihn, spielte mit
ihrer Zunge. Es war der schönste Kuss, den sie je bekommen
hatte.
Erst
als ihr fast schwindelig wurde vor Erregung, gab er ihren Mund frei.
Stirn an Stirn blieben sie eine Weile stehen.
Schließlich
sagte er mit rauer Stimme: "Lass uns zurückgehen." Er
zog Cassie an sich und legte den Arm um ihre Hüfte.
Diese
Geste war sehr vertraulich und irgendwie auch besitzergreifend, als
würde sie, Cassie, ihm gehören … zumindest im
Augenblick. Und so hakte sie einen Finger in eine seiner
Gürtelschlaufen.
Himmel,
was tat sie da? Sie kannte diesen Mann kaum. Das Ganze war nur ein
kurzes Intermezzo, mehr nicht. Wo sollte es denn auch hinführen?
Doch
daran wollte sie gerade jetzt nicht denken. Sie wollte einfach die
Augen schließen und das Gefühl genießen, von einem
gut aussehenden Mann im Arm gehalten und von ihm begehrt zu werden.
Ehe
sie sich's versah, befanden sie sich wieder im Hafen. Cassie seufzte
traurig, weil ihre gemeinsame Zeit nun zu Ende ging.
Sie
hob ihre Schuhe auf. "Ich muss noch meine Kamera holen, bevor
ich gehe."
"In
Ordnung", sagte er und es klang, als sei er enttäuscht.
Ohne
einander zu berühren, gingen sie am Hafenbecken entlang. Er
stieg auf die Yacht und streckte ihr dann wieder die Hand hin. Cassie
ergriff seine Hand und ging an Bord. Doch diesmal ließ der
Barkeeper sie nicht los.
Cassie
wusste, es war Zeit, nach Hause zu gehen. Ihr gemeinsamer Abend war
vorbei. Aber bevor sie das sagen konnte, umrundete er mit einem
Finger zärtlich ihr Gesicht. "Geh nicht zurück",
bat er sie, und ohne zu überlegen, küsste sie ihn.
Er
reagierte ganz sanft und zärtlich, als hätte er schon eine
Ewigkeit auf sie gewartet. Cassie hatte das Gefühl, alles um sie
herum würde sich drehen. Ihr wurde richtig schwindelig.
Sie
lehnte sich ein wenig zurück und holte ein paar Mal tief Luft.
Noch so ein Kuss wie dieser, und sie wäre nicht mehr in der
Lage, irgendwohin zu gehen. Sie musste sofort aufbrechen. "Mein
Flug geht morgen ganz früh. Ich sollte jetzt wirklich besser …"
Aber
sie schaffte es nicht, den Satz zu beenden. Ihr liebenswürdiger
Begleiter küsste sie erneut und diesmal noch intensiver, sofern
das überhaupt möglich war. Neue Gefühle erwachten in
Cassie. Sie wünschte sich, von ihm berührt und die ganze
Nacht in den Armen gehalten zu werden. Für den Rest ihres Lebens
wollte sie seine Lippen auf ihren spüren.
Endlich
gab er ihren Mund frei und sagte: "Trink wenigstens deinen
Champagner aus."
Sie
blickte zum Tisch. Die Champagnerflasche steckte in einem Kübel
mit halb geschmolzenem Eis. "Es wäre eine Schande, ein so
edles Getränk zu verschwenden", gab sie zu. Sie würde
noch ein Glas trinken und mehr nicht. Immer noch Jungfrau, würde
sie schließlich nach Hause zurückkehren.
Lächelnd
führte er Cassie zum Tisch. Sobald sie saß, zog er seinen
Stuhl neben ihren und setzte sich ebenfalls. Dann nahm er die Flasche
aus dem Eiskübel und füllte ihre Gläser.
Eine
ganze Weile
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