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Die heiße Nacht auf den Bahamas

Die heiße Nacht auf den Bahamas

Titel: Die heiße Nacht auf den Bahamas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Allison
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zum
ersten Mal in seinem Leben verliebt.
    Das
hatte wehgetan.
    Doch
Cassie hatte nicht viel Zeit damit verbracht, in Selbstmitleid zu
schwelgen, weil Oliver ihr den Laufpass gegeben hatte. Alle ihre
Energie ging dafür drauf, dass sie sich über den Verkauf
von Demion Mills ärgerte und über sich selbst, weil sie
Oliver nicht rechtzeitig aufgehalten hatte.
    "Tut
mir …", begann ihr Begleiter.
    Doch
sie legte ihm einen Finger auf die Lippen, um ihn zum Schweigen zu
bringen. "Bitte nicht", erinnerte sie ihn.
    Er
nahm ihren Finger von seinem Mund, doch er ließ ihre Hand nicht
los. Sanft und zärtlich begann er ihre Finger zu streicheln. Das
war zwar nur eine harmlose Berührung, doch sie raubte Cassie
fast den Atem. Diese Liebkosung war viel sinnlicher als ein Kuss und
viel intimer. Was geschah da zwischen ihnen? Sie kannten einander
doch kaum.
    "Und
was ist mit Ihnen?" fragte sie betont beiläufig. "Sind
Sie verheiratet, oder haben Sie eine Freundin?"
    Er
schüttelte den Kopf. "Weder noch. Ich arbeite zu viel."
    Zärtlich
musterte er sie, während er weiterhin ihre Finger streichelte.
Sie schluckte und meinte: "Sie müssen doch jede Menge
Frauen an der Bar kennen lernen."
    "Normalerweise
gehe ich nicht mit Frauen aus, die ich in einer Bar kennen lerne."
    "Normalerweise?"
    "Jede
Regel hat ihre Ausnahmen."
    Seine
Augen funkelten. Offensichtlich war sie, Cassie, die Ausnahme. Das
reichte, um sie strahlen zu lassen. Er ließ ihre Hand los.
"Sind Sie hungrig?" fragte er. "Sie haben in der Bar
nichts gegessen."
    Richtig.
Sie hatte das fürs Abendessen bestimmte Geld für Cocktails
ausgegeben. Doch das bereute sie kein bisschen. Schließlich
musste man Prioritäten setzen. "Ein wenig", gab sie
zu.
    "Wir
wollen mal sehen, was in der Küche ist."
    Sie
folgte ihm in die geräumige und funkelnde Kombüse, die mit
modernsten Geräten ausgestattet war. "Hübsche
Spülmaschine", sagte Cassie.
    "Danke",
antwortete er amüsiert. "Dieses Kompliment wird mir zum
ersten Mal gemacht."
    "Meine
Spülmaschine ist gerade kaputtgegangen", erklärte
Cassie. "Wahrscheinlich bin ich deshalb im Augenblick besonders
empfänglich für funktionierende Geräte." Ihre
Spülmaschine war das letzte Gerät auf einer langen Liste
von kaputten Maschinen – ihr Toaster, ihr Herd und ihre
Waschmaschine. Cassie sah sich in der Küche um. "Wo ist
eigentlich der Besitzer dieser tollen Spülmaschine?"
    Er
sah sie an und zögerte kurz, bevor er sagte: "Er steht vor
Ihnen."
    "Bitte?"
    "Die
Yacht gehört mir."
    Cassie
lachte. Er war nicht nur klug, sondern auch witzig. Eine nette
Kombination. "Dann kochen Sie wahrscheinlich oft in dieser
Küche."
    "Nein",
sagte er. "Gewöhnlich kocht mein Küchenchef für
mich."
    Sie
lachte noch mehr. Wann hatte sie das letzte Mal so viel Spaß
gehabt? Sie konnte sich nicht erinnern. Es war lange her, seit sie
und Oliver die Gesellschaft des anderen genossen hatten. Aber das war
nicht immer so gewesen. Sie waren als gute Freunde aufgewachsen und
hatten beide die schöne Stadt geliebt, in der sie lebten. Im
Winter waren sie zusammen Schlittschuh laufen gegangen, im Sommer
hatten sie gefischt oder im See gebadet.
    Oliver
hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht, während sie noch auf der
High School waren, und Cassie hatte Ja gesagt. Doch nach seinem
Wechsel zum College hatte er sich verändert. Zuerst nur ganz
wenig. Ihm genügte ein ruhiges Abendessen zu Hause nicht länger,
er zog teure Restaurants vor. Aber das war nicht die einzige
Veränderung. Der Junge, der in Jeans und T-Shirts aufgewachsen
war, fing an, Designerklamotten zu tragen, und ließ sich
maniküren. Im Gespräch kam er immer wieder auf das Thema
Geld zurück: Wer hatte welches Jobangebot bekommen und mit
welchem Gehalt, wer fuhr was für einen Wagen …
    Cassies
Großmutter hatte ihn verteidigt. "Er wird erwachsen",
hatte sie gesagt. "Jeder Mann macht diese Phase durch."
    Aber
es war mehr als eine Phase, das hatte Cassie mittlerweile erkannt.
Sie und Oliver hatten sich auseinander gelebt, und das war nicht
allein Olivers Schuld.
    Cassie
machte sich natürlich noch etwas aus ihm. Das würde immer
so sein. Aber ihre Liebe für ihn entsprach der einer Schwester
für ihren Bruder. Im Grunde genommen, war sie sehr froh gewesen
über die körperliche Distanz, die zwischen ihnen geherrscht
hatte. Sie war froh gewesen über die unverfänglichen
Verabredungen mit Oliver und über seine Besuche, bei denen
nichts passierte, während man vielleicht ein oder auch zwei

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