Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die heiße Nacht auf den Bahamas

Die heiße Nacht auf den Bahamas

Titel: Die heiße Nacht auf den Bahamas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Allison
Vom Netzwerk:
mir über einiges klar zu werden. Meine Mutter –
Hunters Großmutter – machte sich Sorgen um uns und kam
ebenfalls her. Sie hatte wohl nicht allzu viel Vertrauen in meine
Fähigkeiten, allein ein Kind aufzuziehen. Vermutlich hatte sie
Recht."
    Er
blinzelte wegen der Sonne. "Wir hatten nie viel Geld. Ich tat
mein Bestes, aber ich war abhängig vom Meer. Manchmal machte ich
einen guten Fang, manchmal nicht. Wir hatten niemals Geld übrig
für Bücher, Kleidung, Medikamente und all die Dinge, die
für die meisten Kinder selbstverständlich sind."
    Hunters
Vater war ein netter Mann, der seinen Sohn offenbar sehr liebte. Doch
viele Kinder wuchsen in Armut auf und verwandelten sich deshalb
trotzdem nicht in geldgierige Industriemagnaten.
    "Eines
Tages wurde Hunters Großmutter sehr krank. Wir brachten sie auf
das Boot und fuhren sie zur Hauptinsel. Doch im Krankenhaus mussten
wir warten und warten und warten, bis jemand kam, um sich um sie zu
kümmern. Währenddessen beobachteten wir eine Menge anderer
Leute, die einfach hereinkamen und sofort behandelt wurden. Es schien
keine Rolle zu spielen, ob meine Mutter starb. Wir waren arm. Zuerst
kamen die Leute dran, die Geld hatten oder versichert waren. Als wir
schließlich an der Reihe waren, war es zu spät. Sie starb.
Die Ärzte versuchten, sie zu retten, aber das gelang nicht.
Hunter ist überzeugt, wenn wir Geld besessen hätten, wäre
die Geschichte anders verlaufen."
    "Das
tut mir Leid", sagte Cassie.
    "Seine
Ziele waren immer lobenswert. Er wurde nie von Gier getrieben,
sondern von Mitgefühl."
    Cassie
gab keine Antwort. Sie wollte Phil nicht sagen, dass ehrliche
Absichten nicht unbedingt auch einen ehrlichen Menschen ausmachten.
Doch Hunters Geschichte berührte sie tief. Wer wusste, welche
Eindrücke es bei ihr hinterlassen hätte, wenn ihre
Großmutter dasselbe Schicksal erlitten hätte?
    "Wie
hat er es denn geschafft, sich ein Studium zu finanzieren?"
    "Nachdem
seine Großmutter gestorben war, bewarb sich Hunter bei einer
Internatsschule. Er wurde genommen, und nach seinem Abschluss bewarb
er sich für ein Stipendium bei einem der besten Colleges. Er war
entschlossen, zu studieren und es zu etwas zu bringen." Phil
lächelte. "Er hat das alles allein geschafft. Schritt für
Schritt machte er seinen Weg. Er hat sogar diese Insel für mich
gekauft, damit hier keine großen Hotels gebaut werden und kein
Massentourismus entsteht."
    Cassie
verstand, weshalb Phil stolz war. Obwohl sein Junge aus einfachen
Verhältnissen stammte, war er zu einem der reichsten Männer
des Landes geworden.
    "Aber
ich schweife ab", sagte Phil nun.
    "Überhaupt
nicht", erwiderte sie.
    In
diesem Augenblick gesellte Hunter sich wieder zu ihnen. "Habe
ich etwas verpasst?" erkundigte er sich.
    "Nein,
wir sind nur gerade dabei, uns besser kennen zu lernen, nicht wahr,
Cassie?" sagte Phil und zwinkerte ihr zu.
    Sie
nickte.
    "Cassie",
sagte Phil dann, "es wäre wirklich schade, wenn Sie wieder
auf die Hauptinsel fahren, ohne sich hier ein bisschen umgesehen zu
haben." Er sah zu seinem Sohn. "Führ sie doch ein
bisschen herum."
    Hunter
sah auf die Uhr.
    "Ich
weiß nicht, ob wir dafür Zeit haben?", sagte Cassie,
die seinen Blick bemerkt hatte.
    "Doch,
das haben wir", erklärte Hunter zu ihrer Verblüffung.
Wir besorgen dir ein paar bequeme Schuhe, und dann machen wir einen
kleinen Spaziergang."
    Auf
der Insel gab es nur einen Laden, der alles Mögliche führte.
Hunter ließ es sich nicht nehmen, für Cassie Turnschuhe zu
kaufen. Dann machten sie sich auf den Weg zu einem erloschenen
Vulkan, auf dem Hunter vor Jahren das letzte Mal gewesen war.
    "Alles
in Ordnung?" fragte er Cassie und sah auf ihre Schuhe.
    "Ja,
alles wunderbar."
    Er
war beeindruckt. Die meisten Frauen hätten sich geweigert, in
einem eleganten Kostüm und Seidenbluse kombiniert mit
Turnschuhen auf einen Berg zu wandern. Doch Cassie schien es egal zu
sein, was sie anhatte.
    "Wir
sind gleich da."
    Sie
kletterten bis zur Spitze des Vulkans. "Was für eine
herrliche Aussicht", bemerkte Cassie und betrachtete den
blaugrünen Atlantik und die vielen darauf verteilten Inseln.
    Hunter
nickte und stellte sich neben sie. "Früher bin ich oft
hierher gekommen."
    "Bist
du auf dieser Insel aufgewachsen?"
    "Ja.
Ich bin in dem Haus groß geworden, das du als Hütte
bezeichnet hast."
    "Entschuldige
bitte", sagte sie. "Ich wollte dich nicht beleidigen."
    Hunter
bedauerte seine Bemerkung sofort. Cassie war kein Snob, und er hatte
gerade auf seine

Weitere Kostenlose Bücher