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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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sie.
    „Ich spreche nicht von Versammlungen und Debatten, Julianne.“ Charles musterte sie aufmerksam.
    Julianne wusste nicht, was sie sagen sollte. „Man hat mir schon den Hof gemacht. Tom Treyton ist verrückt nach mir.“
    Er sah sie ungläubig an. „Lassen Sie uns jetzt bitte die Treppe hinuntergehen.“
    Sie war bestürzt. Warum hatte er sie nicht geküsst? Und störte es ihn nicht, dass ein anderer sie so sehr begehrte? Julianne brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. „Sind Sie sicher? Offenbar sind Sie noch schwächer, als wir dachten.“
    „Ich bin mir ganz sicher“, antwortete er leise, „dass ich wieder zu Kräften kommen muss, und das wird mir nicht gelingen, wenn ich nur im Bett liege und Sie mir jeden Wunsch von den Augen ablesen.“ Er ließ von ihr ab, umfasste mit beiden Händen das Treppengeländer und ging Stufe für Stufe langsam hinab. Julianne hatte keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
    Unten angekommen stoppte er für einen Moment und sah sich sorgfältig um.
    Für einen Augenblick hatte Julianne den Eindruck, dass er sich sämtliche Einzelheiten des Hauses ganz genau einprägte. „Vielleicht sollten wir uns vor den Kamin setzen“, schlug sie vor und deutete auf die beiden burgunderfarbenen Sessel, die dort standen.
    „Ist dort der Salon?“, fragte er und blickte zu zwei verschlossenen Türen.
    „Das ist die Bibliothek. Der Salon ist der Raum gleich neben der Eingangshalle.“
    Charles blickte zu einer anderen verschlossenen Tür.
    „Dort ist das Esszimmer“, beantwortete sie seine unausgesprochene Frage. Er war blass geworden. Er hätte sich noch nicht so anstrengen dürfen.
    „Wo halten sich Ihre Mutter und Ihre Schwester auf?“
    Wollte er in Erfahrung bringen, ob sie allein im Haus waren? „Amelia begleitet Momma auf ihrem täglichen Spaziergang. Sie werden bald zurück sein, denn Momma kann nicht mehr sehr weit gehen.“
    „Ich hoffte, Sie könnten mir die Räumlichkeiten zeigen.“ Er verzog sein Gesicht zu einem Lächeln, doch seine Augen blickten teilnahmslos. Julianne beschlich ein seltsames Gefühl. Dann aber bemerkte sie sein auffallend weißes Gesicht. Schweißtropfen glänzten auf seinen Brauen.
    „Sie können ebenfalls keine großen Schritte machen. Die Räumlichkeiten werden jedenfalls noch ein wenig warten müssen“, sagte sie resolut
    Verwundert zog er die Augenbrauen zusammen.
    „Wir gehen jetzt wieder hinauf“, erwiderte Julianne. „Sie sind nicht der Einzige, der Leute herumkommandieren kann. Schließlich sind Sie noch längst nicht wieder bei Kräften!“
    Er betrachtete sie amüsiert. „Sie machen sich solche Sorgen um mich. Ich werde es wirklich vermissen, wenn ich fortgehe.“
    Julianne zuckte zusammen. Sie hatte verdrängt, dass er eines Tages nach Frankreich zurückkehren würde. Aber bis dahin konnte es noch Wochen dauern, wenn nicht gar Monate. „Sie sind beinahe die Treppe hinabgestürzt“, konterte sie.
    Er lächelte. „Und wenn ich gestürzt wäre, liebe Julianne, würden Sie mich ganz gewiss nicht an mangelnder Aufmerksamkeit leiden lassen.“
    „Es wäre ganz und gar nicht amüsant, wenn Sie sich weitere Verletzungen zuziehen würden. Haben Sie schon vergessen, wie krank Sie gewesen sind?“, erwiderte Julianne erbost.
    Sein Lächeln erstarb. „Nicht im Geringsten.“
    Sie nahm seinen Arm, führte Charles zurück zur Treppe. Sie sah ihn unsicher an. „Finden Sie mich zu zänkisch?“
    „Sie können gar nicht zänkisch sein. Ich glaube, ich genieße es ein wenig, mich von Ihnen herumkommandieren zu lassen.“
    Sie lächelte. „Und ich dachte, zurzeit wären blasse, gehorsame und ständig in Ohnmacht fallende Frauen en vogue .“
    Er kicherte. Die Stufen nahmen sie diesmal nebeneinander in Angriff. Julianne hatte nicht vor, ihn auch nur eine Sekunde loszulassen, und Charles stützte sich auf sie. „Mir ist ganz gleich, was gerade en vogue ist. Frauen, die ohnmächtig werden, haben mir jedenfalls noch nie etwas bedeutet.“
    Sie war erleichtert, dass sie in ihrem ganzen Leben noch nicht ein einziges Mal ohnmächtig geworden war. Den Flur schritten sie schweigsam entlang. „Und nun befehlen Sie mir, mich zu Bett zu begeben?“, fragte er, als sie die Gästekammer betraten.
    Seine Augen funkelten amüsiert, dennoch hatte Julianne den Eindruck, eine versteckte Anzüglichkeit in seinen Worten zu bemerken. Sie wagte kaum einen Blick auf das Bett zu werfen.
    Sie benetzte ihre Lippen mit ihrer Zunge. „Wenn Sie wünschen, dürfen Sie

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