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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Schmerzen?“
    „Überall.“
    Ihr Herz zerfloss vor Mitgefühl. Wie gern würde sie ihn trösten. Doch das war es nicht allein, sie wollte ihn auch berühren.
    Sie erinnerte sich daran, wie er bewusstlos war. Da hatte sie ihn gewaschen. Sie wusste, wie sich seine Haut, wie sich jeder Muskel seines Körpers anfühlte. Plötzlich versagte ihr der Atem.
    Julianne erhob sich langsam und konnte kaum fassen, was sie tat. Sie fühlte sich, wie eine andere, ältere und viel erfahrenere Frau. Die Julianne, die sie kannte, wäre niemals in der Lage, das zu tun, was sie jetzt tat.
    Charles blickte sie matt und dennoch wachsam an.
    „Kann ich Ihre Schmerzen lindern, Monsieur ?“, wisperte sie.
    Er blickte zu ihr auf. „ Oui.“
    Sie ging um den Tisch herum auf ihn zu. Wie benommen nahm sie hinter ihm Platz und begann, seinen Nacken zu massieren.
    Er seufzte tief und heiser. Es klang schrecklich männlich und gleichzeitig schrecklich sinnlich.
    Julianne wurde von Begehren überwältigt. Alle Vernunft und alle Zurückhaltung waren auf einmal verschwunden. Julianne verstärkte den Druck ihrer Daumen auf seinen verkrampften Nackenmuskeln ruhig und selbstsicher. Sie spürte, wie sich seine Muskeln entspannten. Charles legte den Kopf zurück.
    Falls er spürte, dass sein Hinterkopf auf ihren Brüsten ruhte, ließ er es sich nicht anmerken.
    An diesem Morgen hatte Julianne schon des Öfteren nach Charles gesehen, doch er schlief noch immer tief und fest. Gestern Abend war sie bis nach halb zehn nicht von seiner Seite gewichen.
    Sie biss sich auf die Lippe. Es war bereits Mittag. Ihr Herz klopfte wie das eines verliebten Schulmädchens, dachte sie und lauschte im Flur an seiner Tür. Bildete sie sich das nur ein, oder passierte gerade etwas Wundervolles? Er fand sie sehr schön, jedenfalls hatte er es mehr als einmal zu ihr gesagt. Er bedachte sie mit der Aufmerksamkeit, die sie ihm entgegenbrachte. Sie waren beide leidenschaftliche Kämpfer für die Revolution. Was würde passieren, wenn sie sich tatsächlich ineinander verlieben sollten?
    Wenn sie doch mehr Erfahrung hätte! Noch nie hatte sie sich derart für jemanden begeistert. Ihre Gefühle konnten doch nicht nur einseitig sein?
    Aber sie musste ihn nach dieser Nadine fragen. Sie musste wissen, in welcher Beziehung er zu dieser anderen Frau stand.
    Sie lächelte nervös und linste durch die Tür. Charles war wach und stand am Fenster. Er hatte das Hemd nicht an und starrte reglos hinaus. Sie konnte seine breiten Schultern, seinen muskulösen Rücken und die schmalen Hüften nicht aus den Augen lassen. Ihr Mund wurde vor Aufregung trocken. Ihr Puls raste. Julianne konnte nur flüstern. „Monsieur? Bonjour.“
    Langsam wandte er sich um und lächelte sie an. „Guten Morgen, Julianne.“ Er musste gespürt haben, dass sie da war.
    Ihr Herz pochte vor Freude. So, wie er sie jetzt betrachtete, hatte er bestimmt gerade an den letzten Abend gedacht und an den Moment, an dem sie seinen Nacken massiert hatte. Sie war sich sicher, dass er an ihr genauso interessiert war wie sie an ihm.
    Charles sah sie aufmerksam an. Er musterte ihre Gestalt und ihr lockiges Haar, das ihr Gesicht einrahmte. Julianne hatte es heute nicht gebunden, sondern locker den Rücken hinabhängen lassen, wie es der gegenwärtigen Mode entsprach. Sie trug ein Musselinkleid mit einem runden Ausschnitt und vollen Röcken. Sein Blick glitt über ihren Busen, bevor er die Augen senkte und an den Stuhl trat, über dem das Hemd hing, das er ergriff.
    Obwohl es sich nicht schickte, konnte Julianne einfach nicht wegsehen. Die Muskeln an seiner Brust und an seinen Oberarmen kräuselten sich, als er das Hemd über seinen Kopf zog. Charles sah auf und blickte dabei direkt in Juliannes Augen. Er bemerkte ihren neugierigen Blick. Diesmal lächelte er nicht.
    Julianne war der Ohnmacht nahe. Sie konnte nur hoffen, dass ihre Wangen nicht krebsrot angelaufen waren. Sie zwang sich zu lächeln. „Wie fühlen Sie sich heute, Monsieur ?“, fragte sie und klammerte sich an den Türrahmen.
    „Viel besser“, antwortete Charles mit sanfter Stimme. Er zögerte kurz, bevor er weitersprach. „Ihr Haar sieht heute anders aus.“
    „Ich werde wohl heute Nachmittag nach Penzance müssen“, log sie.
    „Sie haben Ihre Frisur nicht wegen mir geändert?“
    Julianne erstarrte. „Doch, das habe ich nur für Sie getan.“
    „Das freut mich.“ Nach einer Pause fügte er hinzu: „Ich glaube, es geht mir inzwischen gut genug, um einmal

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