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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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daran.
    Er erwiderte ihr Lächeln. „Das liegt nur daran, dass du so wenig Erfahrung hast.“
    „Jetzt nicht mehr!“, wagte sie zu sagen.
    Sein Blick sagte ihr, dass sie noch eine Menge Erfahrungen machen musste. „Du hast mir das Leben gerettet“, sagte er nachdenklich. „Dafür stehe ich für immer in deiner Schuld. Aber es ist nicht ungewöhnlich, Julianne, dass sich ein verwundeter Mann zu der Frau hingezogen fühlt, die ihn wieder aufpäppelt.“
    Dieser bestürzende Gedanke behagte ihr nicht. „Ich kann nicht glauben, dass das, was wir erlebt haben, gewöhnlich ist.“
    „So habe ich es auch nicht gemeint.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Du bist eine Frau aus gutem Hause. Mir ist klar, dass deine Familie schon bessere Zeiten gesehen hat. So wie euch geht es vielen edlen Familien. Dennoch werden in deinen Kreisen an die Töchter gewisse Erwartungen gestellt. Jeder erwartet von dir, dass du eines Tages standesgemäß heiraten und dabei auch eine möglichst gute Partie machen wirst, ganz gleich, wie exzentrisch du auch sein magst. Wie soll dir das nun noch gelingen?“
    Dachte er wirklich, dass sie nach dem, was letzte Nacht geschehen war, noch an einen anderen Mann oder sogar eine Ehe mit ihm denken konnte? Oder wollte er nur ihre Absichten in Erfahrung bringen? „So gewöhnlich war meine Kinderstube nicht“, ließ sie sich zögernd vernehmen. „Lucas möchte gern einen Gatten für mich finden, der meinen Intellekt zu schätzen weiß, und das ist wahrlich keine einfache Angelegenheit.“ Charles jedoch, dachte sie bei sich, schätzte ihren Intellekt durchaus.
    Er war überrascht. „Deinem Bruder liegt offenbar viel an dir.“
    Sie rieb sich die Arme und fragte sich, ob Charles etwa ihr gegenüber Heiratsabsichten hegte. „Er war immer eher ein Vater als ein Bruder für mich. Mein wirklicher Vater hat uns im Stich gelassen, als ich drei Jahre alt war.“
    „Ich verstehe.“
    „Ich kann mich gar nicht mehr an ihn erinnern, obwohl es irgendwo oben auf dem Speicher ein Bild von ihm gibt. Er war das schwarze Schaf seiner Familie und wurde wegen seiner Spielleidenschaft und seiner Frauengeschichten enterbt. Nur dieses Anwesen hier hat man ihm gelassen. Lucas musste sich schon mit sechzehn als Familienoberhaupt bewähren.“
    „Wann hat deine Mutter den Verstand verloren?“
    Die Frage verblüffte sie. „Kurz nachdem Papa fortgegangen ist.“
    „Du hast wirklich eine ungewöhnliche Kinderstube“, sagte er, „sie hat eine äußerst interessante und einzigartige Frau aus dir gemacht.“ Er beugte sich über den Tisch und küsste Julianne mitten auf den Mund.
    Er brauchte sie so sehr. Dominic bezweifelte, dass er sein unbändiges Verlangen noch länger im Zaum halten konnte, während er auf sie hinabsah. Sie wand sich unter ihm. Er drang tiefer in sie ein, während er ihren Körper mit Küssen übersäte. Sein Herz raste vor Begierde. Er kannte sie ein wenig besser und küsste sie schnell auf den Mund, bevor sie auf ihrem Höhepunkt vor Ekstase schrie. Er hielt sie ganz fest, als er seinen eigenen Höhepunkt verspürte. Dominic empfand ihn so intensiv, dass er selbst zitterte.
    Als er wieder bei Sinnen war, bemerkte er, dass er sie noch immer fest umklammerte. Selbstvergessen küsste er ihre Schulter. Ihre Körper waren eins, und Julianne lächelte selig zu ihm auf.
    Im Geiste sah er Nadine vor sich, wie sie tot auf dem Bauch auf einer Straße lag. Sie hatte eine bleiche Wange dem Himmel zugewandt, ihre Röcke waren mit Dreck und Blut bedeckt. Er schob die schreckliche Vorstellung beiseite, aber es war schon zu spät. Schattenhaft drängten sich die Erinnerungen an Blut, Tod und Zerstörung in sein Bewusstsein zurück. Sein Herz verkrampfte sich, als er Julianne noch einmal drückte. Dann ließ er von ihr ab und rollte sich auf den Rücken.
    Dominic starrte an die Decke. Er hatte noch immer einen Arm um Juliannes Schultern gelegt. Er versuchte, sich auf die Wand zu konzentrieren, und prägte sich Stellen ein, wo die Farbe abblätterte. Er wollte nicht mehr an Nadine und ihren Tod denken und auch nicht an Frankreich, den Krieg oder die Revolution.
    „Charles?“, flüsterte Julianne, weil sie offenbar spürte, wie weit weg er plötzlich mit seinen Gedanken war.
    Dominic sah Julianne an. Unter anderen Umständen hätte er sich vielleicht gestattet, sich in sie zu verlieben. Aber die Umstände waren nun einmal so, wie sie waren.
    Er zog sie an seine Brust und strich ihr übers Haar.

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