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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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brannten wie Säure. Waren so heiß. Sie ließen ihn schmelzen, fraßen ihn Stück für Stück auf. Die Luft war schwer, schwarz und dick, während sich sein Körper auflöste. So viel Schmerz.
    „Maddox.“
    Als er die vertraute, liebliche Stimme vernahm, hörte er auf, sich zu winden. Die Hitze war plötzlich vergessen. „Ashlyn?“ Mit den Augen suchte er die Tiefen der Hölle nach ihr ab, in die er einmal mehr zurückgekehrt war. Doch er sah nichts als Flammen und hörte nichts als Gewimmer und Schreie. War Ashlyn gestorben? War auch sie hergekommen, um zu leiden?
    Das konnte nur bedeuten, dass Lucien und Reyes sie getötet hatten. „Bastarde!“, heulte Maddox auf. Sie hatten sie umgebracht, und jetzt würde er die beiden umbringen müssen. Mit Vergnügen, brüllte der Dämon.
    „Ich bin hier“, tröstete sie ihn. „Ich werde dich nicht alleinlassen.“ Ein Schluchzen.
    „Ashlyn“, rief er. Er würde mit den grausamen, neuen Göttern feilschen. Er würde sie hier rausholen, ganz egal, was er dafür tun müsste. Er würde sich sogar bereit erklären, für immer hierz bleiben. Hauptsache, sie käme frei.
    „Ich lasse nicht zu, dass du gehst. Ich werde da sein, wenn du aufwachst. Wenn du wieder aufwachst. Oh Gott.“
    Verwirrt zog er die Augenbrauen hoch, ehe er einmal mehr schmolz. Ihre Stimme kam nicht aus der Hölle. Sie war ein Echo in seinem Kopf. Aber das ergab keinen Sinn. Das war unmöglich.
    „Wie konnten sie dir das nur antun? Wie konnten sie nur?“
    War sie … bei seinem toten Körper? Ja, wurde ihm augenblicklich klar. Ja, dort war sie. Er konnte förmlich ihre Hände spüren, die seine hielten, und ihre Tränen, die ihm auf die Brust tropften. Er konnte fast ihren süßen Honigduft riechen.
    Während sein verkohltes Fleisch wieder und wieder verbrannte und wieder Gestalt annahm, flüsterte sie ihm tröstende Worte zu. „Wach auf, Maddox. Bitte wach für mich auf. Du musst mir noch so viel erklären, und ich werde nicht gehen, ehe du mir die Wahrheit gesagt hast.“
    Er hätte ihrem Flehen so gerne nachgegeben und kämpfte mit aller Kraft darum, dem tiefen Höllenschlund zu entkommen. Er tat alles, um seinen Geist zurück in seinen Körper zu projizieren. Er wollte sie sehen, sie halten und beschützen. Doch die Flammen hielten ihn in einer schwelenden Umarmung gefangen. Er biss die Zähne aufeinander, wand sich hin und her und trat wild um sich. Wenn es sein musste, würde er die ganze Nacht so kämpfen. Er würde so lange kämpfen, bis Lucien ihn holen käme.
    Dann wäre er wieder bei Ashlyn.
    Ihre Verbindung zueinander war zu stark und innig, als dass er sie hätte leugnen oder ignorieren können. Sie war in Lichtgeschwindigkeit zum Mittelpunkt seiner Welt geworden. Zu seinem einzigen Lebenssinn. Es war, als gehörte sie ihm. Als wäre sie nur für ihn geboren.
    Jetzt, da er sie endlich gefunden hatte, würde er nicht zulassen, dass sie irgendetwas auseinanderbrächte.
    „Ich werde die ganze Nacht hier bleiben“, versprach sie. „Ich lasse nicht zu, dass du gehst.“
    Als die Flammen ihn um ein Neues verschlangen, lächelte er.

16. KAPITEL
    D ie Zeit des Krieges war gekommen.
    Aeron war froh darüber. Er verspürte das unbändige Verlangen, zu kämpfen und zu töten. Wenn er ein paar Jäger kaltmachte, würde er sich vielleicht nicht länger vorstellen, wie seine Klinge erst durch Danikas Hals glitt und gleich danach durch den ihrer Schwester … ihrer Mutter … und zuletzt ihrer Großmutter.
    Er hatte es den anderen verschwiegen, aber der Drang zu töten, war mittlerweile mehr als ein zaghaftes Flackern. Allmählich infiltrierte das Bedürfnis seine Gedanken, und er hatte das Gefühl, verrückt zu werden. Die Götter hatten nicht übertrieben. Seine innere Bestie wollte um jeden Preis den Befehl ausführen, den sie ihm erteilt hatten.
    Mit jeder Stunde schien der Drang stärker zu werden.
    Und er würde so lange weiterwachsen und wachsen und wachsen, bis er die vier unschuldigen Frauen vernichtet hätte.
    Er knirschte mit den Zähnen. Hoffentlich konnte er seinen Blutdurst noch eine Weile unterdrücken. Ich bin ein Ungeheuer, das genauso schlecht ist wie der Dämon in mir. Wenn den Kriegern nicht bald eine Möglichkeit einfiele, die Frauen vor ihrem Schicksal zu bewahren, würde Aeron sich auch von den letzten Spuren seiner Persönlichkeit verabschieden müssen. Dann würde er zum Dämon.
    Bist du das nicht schon längst?
    „Glaubst du, Maddox’ Frau ist hier irgendwo?“,

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