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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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„Rettet sie.“
    Paris sackten die Knie ein, doch er blieb stehen. „Ich weiß nicht, wie.“
    „Du musst aber! Du hast doch schon unzählige Stunden mit Menschen verbracht!“ Maddox konnte das ohrenbetäubende Brüllen, das in seiner Kehle lauerte, nur unter größter Anstrengung zurückhalten. „Sag mir, wie ich ihr helfen kann.“
    „Ich wünschte, das könnte ich.“ Er wischte sich mit dem Handrücken über die feuchten Augenbrauen. „Ich habe den Wein noch nie mit Menschen getrunken. Er ist für uns.“
    „Geh und frag die vier Frauen, ob sie wissen, was zu tun ist. Und wenn nicht, sag Lucien, dass er sich in die Stadt beamen, einen Arzt suchen und mit ihm herkommen soll.“ Tod war der Einzige unter den Kriegern, der sich allein durch Gedankenkraft an einen anderen Ort begeben konnte.
    Reyes nickte und machte auf dem Absatz kehrt.
    „Tut mir leid, Maddox, aber ich kann nicht mehr“, entschuldigte sich Paris. „Ich brauche Sex. Ich war schon an der Tür, als ich dein Rufen gehört habe, und bin sofort hergekommen. Das war ein Fehler. Wenn ich nicht schleunigst in die Stadt komme, dann …“
    „Ich verstehe.“
    „Ich mach’s später wieder gut.“ Paris stolperte aus dem Raum und verschwand um die Ecke.
    „Maddox“, stöhnte Ashlyn wieder. Der Schweiß rann ihr die Schläfen hinab. Ihre Haut war inzwischen so bleich, dass er die winzigen azurblauen Venen darunter erkennen konnte. „Erzähl mir … eine Geschichte. Irgendwas … das mich von den … Schmerzen ablenkt.“ Dann fielen ihr die Augen zu.
    „Entspann dich, meine Schöne. Du solltest nicht reden.“ Er eilte ins Badezimmer, leerte und reinigte die Schale und schnappte sich ein Handtuch. Er benetzte es mit Wasser und ging zurück ins Zimmer. Die Schale nahm er mit und stellte sie für alle Fälle neben das Bett. Ashlyns Augen waren immer noch geschlossen. Er dachte schon, sie sei eingeschlafen, doch sie zuckte zusammen, als er ihr das Gesicht abtupfte. Er stellte sich hinter sie und wusste nicht recht, was er erzählen sollte.
    „Warum haben … Freunde dich erstochen?“
    Er sprach nie über seinen Fluch, auch nicht mit den Männern, die an seiner Seite litten. Und eigentlich hätte er auch nicht mit Ashlyn darüber sprechen sollen. Gerade nicht mit ihr. Doch im Augenblick kümmerte ihn das nicht. Beim Anblick ihres schmerzverzerrten Gesichts hätte er alles getan, um ihr irgendwie zu helfen. „Sie erstechen mich, weil sie es müssen. Sie sind verdammt, genauso wie ich.“
    „Das erklärt … nichts.“
    „Doch, das erklärt alles.“
    Einige schweigsame Minuten verstrichen. Sie fing an, sich zu winden, als machte sie sich für eine weitere Runde mit der Schale bereit. Er hatte ihren Zustand zu verantworten, und jetzt war er es ihr schuldig, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Also erzählte er ihr seine Lebensgeschichte. „Ich habe eine Geschichte für dich. Ich bin unsterblich und lebe schon seit Anbeginn der Zeit auf der Erde – zumindest kommt es mir so vor.“
    Während er sprach, entspannten sich ihre Muskeln. „Unsterblich“, wiederholte sie, als wollte sie das Wort kosten. „Ich wusste, dass du mehr bist als nur ein Mensch.“
    „Ich war nie ein Mensch. Ich wurde als Krieger geschaffen, um den Götterkönig zu beschützen. Über viele Jahre diente ich ihm gehorsam. Ich half ihm, dass er an der Macht blieb, und beschützte ihn sogar vor seiner eigenen Familie. Dennoch traute er es mir nicht zu, auf seinen kostbarsten Besitz aufzupassen – eine Büchse, die aus den Knochen der verstorbenen Göttin der Unterdrückung gefertigt war. Stattdessen betraute er eine Frau mit dieser Aufgabe. Zugegeben, sie hatte den Ruf, die beste Kriegerin zu sein, aber mein Stolz war verletzt.“ Glücklicherweise blieb Ashlyn entspannt. „Ich wollte ihm beweisen, dass er einen Fehler gemacht hatte, und deshalb half ich dabei, die Dämonen aus der Schatulle zu befreien und in die Welt zu entlassen. Zur Strafe banden mich die Götter für immer und ewig an einen der Dämonen.“ Er legte ihr den Arm um die Taille und rieb sanft über ihren Bauch, in der Hoffnung, das würde sie zusätzlich beruhigen.
    Sie stieß einen leisen Seufzer aus. Vor Erleichterung? Hoffentlich. „Ein Dämon. Das dachte ich mir schon.“
    Das überraschte ihn nicht. Er verstand nur immer noch nicht, warum sie es so offen zugab.
    „Aber du bist gut. Manchmal jedenfalls“, fügte sie hinzu. „Verändert sich deshalb dein Gesicht?“
    „Ja.“ Sie hielt ihn für

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