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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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weg von den gruseligen, muskelgestählten Bewohnern und nach Hause in ihr sicheres Appartement in New Mexico fliegen.
    Plötzlich prasselten Trostlosigkeit und Heimweh so heftig auf sie ein, dass sie fast geschluchzt hätte. Würde der Soldat sein Wort halten, wenn sie ihm half? Sie bezweifelte es, doch eine alberne Hoffnung blieb. Sie würde ihr Bestes geben, egal, was verlangt würde, und sie betete, dass ein Wunder geschehen möge.
    Schade nur, dass sie nicht an Wunder glaubte. Wahrscheinlich wird dieser bullige Brutalo dich mit einem Messer abstechen, wenn etwas schiefläuft.
    Oh Gott, oh Gott, oh Gott. Wenn sie versagte, würden sie und ihre Familie sterben. Und zwar bald. Davon war sie überzeugt.

9. KAPITEL
    A ls Reyes mit der engelsgleichen Blondine, die Aeron umbringen sollte, ins Zimmer kam, hätte Maddox vor Erleichterung fast geweint. Ashlyn hatte sich zigmal übergeben, bis ihr Magen leer war. Und dann hatte sie sich weiter erbrochen.
    Danach war sie zurück auf die Matratze gesunken und hörte auf zu atmen. Verzweifelt rief Maddox noch einmal den Titanen an, doch der Gott blieb untätig. Nachdem Maddox ihm versprochen hatte, jedweden Befehl auszuführen, wenn er ihm nur half, hatte ihn der allmächtige Herrscher im Stich gelassen.
    Der Titan hatte ihm Hoffnungen gemacht und sie dann vollständig zerschmettert. Maddox hatte sich gefragt, welche Motive das göttliche Wesen hatte, und jetzt wusste er es: pure Grausamkeit und sadistisches Vergnügen.
    Reyes ging beiseite, und die kleine Blonde eilte zum Bett.
    „Hilf ihr“, befahl Maddox.
    „Oh Gott, oh Gott, oh Gott“, jammerte sie. Sie wurde blass, als sie sich neben das Bett kniete. Obwohl sie am gan zen Leib zitterte, schaute sie Maddox vorwurfsvoll an. „Was hast du mit ihr gemacht?“
    Die Schuldgefühle wuchsen, und Maddox hielt die zer brechliche, kranke, sterbende Ashlyn fester. Er kannte die Frau kaum, aber er wünschte sich mehr, dass sie lebte, als dass er sich wünschte, dem heißesten Höllenfeuer zu ent kommen. Diese starken Gefühle kamen eindeutig zu plötz lich und waren völlig untypisch für ihn. Aber darüber würde er später nachdenken.
    „Sie atmet nicht mehr“, krächzte er. „Mach, dass sie wie der atmet.“
    Die Blondine richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ashlyn. „Sie muss ins Krankenhaus. Jemand muss den Notarzt rufen. Sofort! Scheiße, Moment. Gibt es hier überhaupt einen Rettungsdienst? Oder Telefon? Falls ja, müssen wir da sofort anrufen!“
    „Keine Zeit“, meinte Maddox. „ Du musst was unternehmen.“
    „Ruft einfach an. Sie …“
    „Tu was, oder du stirbst!“, brüllte er.
    „Oh Gott.“ Ihr Blick war jetzt panisch. „Ich muss … ich muss sie reanimieren. Ja, genau. Reanimieren. Das kann ich. Ich kann es“, sagte sie mehr zu sich, als zu den anderen. Sie stand auf und beugte sich dicht zu Ashlyns leblosem Gesicht hinab. „Legt sie flach hin und geht mir aus dem Weg.“
    Maddox dachte nicht eine Sekunde daran zu protestieren. Er rollte Ashlyn auf den Rücken, sprang auf den Boden und kauerte sich neben das Bett. Allerdings weigerte er sich, ihre Hand loszulassen. Einen Moment lang stand das Mädchen bewegungslos da. Noch immer lag Panik in ihren Augen.
    „Danika“, warnte Reyes sie.
    Das Mädchen – Danika – schluckte und warf Reyes einen nervösen Blick zu. Der Krieger zog die dunklen Augenbrauen hoch, während er sie ansah und fragte: „Bist du auch sicher, dass du weißt, was du da tust?“
    „N-natürlich.“ Als sie sich wieder auf Ashlyn konzentrierte, nahmen ihre Wangen plötzlich einen rosigen Farbton an. Sie legte die Handflächen knapp unter Ashlyns Brüste und drückte einmal, zweimal. „Ganz ruhig“, beruhigte sie sich. „Du hast das geübt. Ein Dummy ist nichts anderes als ein Mensch, ein Dummy ist nichts anderes als ein Mensch.“ Dann presste sie ihren geöffneten Mund auf Ashlyns.
    Während der nächsten Minuten – eine Ewigkeit, die schlimmer war als die Stunden, die Maddox jede Nacht in der Hölle schmorte – drückte sie abwechselnd auf Ashlyns Brust und blies ihr Luft in den Mund. Maddox hatte sich noch nie so hilflos gefühlt. Die Zeit wurde zu seinem Feind.
    Reyes wartete still an der Tür. Er hielt die Arme vor der Brust verschränkt. Mit verschlossenem Gesichtsausdruck beobachtete er nicht Ashlyn, sondern Danika. Maddox massierte sich mit der freien Hand den Nacken. Sein eigener Atem ging so angestrengt, dass jeder Atemzug in seinem Kopf widerhallte.
    Endlich

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