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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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hustete Ashlyn. Ihr gesamter Körper verkrampfte sich, als sie den Mund öffnete und versuchte, Leben in ihre Lunge zu saugen. Beim Einatmen röchelte sie, beim Ausatmen würgte sie.
    Maddox zog sie sogleich an seine Brust. Sie wehrte sich. „Ganz ruhig, meine Schöne. Ganz ruhig.“
    Allmählich hörte sie auf zu zappeln. „Maddox“, flüsterte sie. Es war das süßeste Geräusch, das er je gehört hatte.
    „Ich bin hier.“ Ihre Haut war immer noch kalt und klamm. „Ich halte dich fest.“
    Danika blieb neben dem Bett stehen und rang die Hände. Mit ihren weißen Zähnen biss sie sich so fest auf die Unterlippe, dass ein Tropfen Blut entwich. „Sie muss unbedingt in ein Krankenhaus. Sie braucht Ärzte und Medikamente.“
    „Der Weg von der Burg in die Stadt wäre zu viel für sie.“
    „W-was hat sie denn? Ein Virus? Oh Gott! Sie wird mich angesteckt haben.“
    „Wein“, erwiderte Reyes. „Unser Wein hat sie krank gemacht.“
    Sie riss die Augen auf und sah Ashlyn erstaunt an. „Was, sie hat nur einen Kater? Das hättet ihr mir vorher sagen sollen. Sie braucht Wasser und Kaffee, um den Alkohol zu verdünnen.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Wenn ihr mich fragt: Ich hoffe, ich denke, sie wird überleben, aber ihr solltet sie wirklich in ein Krankenhaus bringen. Sie ist wahrscheinlich stark dehydriert und gehört unter ärztliche Beobachtung.“ Während Danika sprach, nahmen Ashlyns Wangen langsam wieder ein bisschen Farbe an.
    „Tut weh“, flüsterte Ashlyn. Sie klammerte sich an Maddox und zog ihn noch dichter an sich. Ob es ihr genauso ging wie ihm? Ob sie auch das Gefühl hatte, sie könnten einander nicht nah genug sein? Er hätte sich unter ihrer Haut vergraben, wenn es möglich gewesen wäre.
    „Was kannst du sonst noch für sie tun?“, wollte Maddox von Danika wissen. „Sie hat immer noch Schmerzen.“
    „Ich … ich …“ Danika schürzte die Lippen und ließ den Blick zu Reyes schweifen. Der Krieger sah sie misstrauisch an. Dann riss sie die Augen auf und schnipste mit den Fingern. „Paracetamol! Aspirin. Irgendwie so was. Das hilft mir immer, wenn ich einen Kater habe.“
    Maddox sah Reyes an. „Ich glaube, ich habe mal einen Werbespot für so ein Zeug gesehen, aber ich weiß nicht, wo man es bekommt. Du vielleicht?“
    „Nein. Bisher hatte ich nie einen Grund, mich für Menschenmedikamente zu interessieren.“ Reyes ließ die Blondine nicht aus den Augen; seine Stimme klang aus irgendeinem Grund kratzig.
    Paris hätte es sicher gewusst, aber der war nicht da. „Wo bekommen wir dieses Paracetamol?“, fragte Maddox das Mädchen ungeduldig.
    Danika runzelte die Stirn und schaute zwischen den beiden Männern hin und her. Ihre Augen schimmerten eigenartig, als hätten er und Reyes in einer Sprache gesprochen, die sie nicht verstand. „Ich habe welche in meiner Tasche“, sagte sie schließlich.
    Als sie sich nicht rührte, fauchte Maddox: „Na, dann hol deine Tasche.“
    „Solange ihr mich nicht freilasst, geht das aber nicht. Sie liegt in meinem Hotelzimmer. Was … was für Wein hat sie denn getrunken?“
    „Einen, von dem du noch nie gehört hast, du Heilerin“, erwiderte Reyes leise.
    Er weiß es, dachte Danika und wurde auf einmal von Angst gepackt. Wodurch hatte sie sich verraten? Weil sie sie panisch angefleht hatte, den Notarzt zu rufen? Oder durch ihre Nervosität? Ein Schauder lief ihr über den Rücken, und das Blut gefror ihr in den Adern. Dann stellte er sich hinter sie. Sie spürte die pulsierende Energie seines heißen Atems, der die Kälte vertrieb. Der Schauder wuchs zu einem Zittern. Von ihrer Reaktion irritiert, entfernte sie sich hastig von ihm.
    „Du bist doch eine Heilerin, nicht wahr?“ Seine Stimme hatte jetzt einen finsteren, spöttischen Unterton.
    Oh ja. Er wusste es. Sie zwirbelte den Stoff ihrer Hose zwischen den Fingern und schluckte hörbar. Zumindest verpfiff er sie nicht – oder brachte sie auf der Stelle um.
    Sie schluckte noch mal. „Immerhin atmet sie wieder. Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt. Jetzt bist du dran.“
    Reyes sah weg, als könnte er ihren Anblick nicht länger ertragen.
    „Hol Lucien“, befahl Maddox.
    „Geht nicht. Er ist anderweitig beschäftigt.“ Reyes ging langsam auf die offene Tür zu. „Ich bin gleich zurück“, rief er über die Schulter. „Behalte die Blondine im Auge, Maddox. Sie ist ziemlich gerissen.“ Dann knallte er die Tür hinter sich zu.
    Danika lief wie ein Idiot hinter ihm

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