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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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schwieg. Hatte sie soeben zugegeben, für die Jäger zu arbeiten? Sie hatten ihre hasserfüllten Aktionen immer im Namen des Friedens für die Menschheit durchgeführt. Er legte nachdenklich die Stirn in Falten. Das wäre schon seltsam und vor allem wäre sie der erste geständige Köder. „Worin besteht deine Arbeit?“
    Sie zögerte. „Ich höre zu, um übernatürliche Wesen und andere interessante Objekte ausfindig zu machen.“ Sie wand sich auf der Matratze, offenbar nicht mehr ganz so zufrieden wie noch kurz zuvor.
    „Was geschieht, wenn du solche Geschöpfe gefunden hast?“
    „Wie gesagt, sie werden erforscht.“
    Als sie nicht weitersprach, richtete er den Blick zur Decke. Seine Verwirrung nahm zu. Bedeutete erforschen töten? War das eine heimliche Warnung, ihre Art, ihm mitzuteilen, dass sie tatsächlich für die Jäger arbeitete? Arbeitete sie für sie, ohne es zu wissen? Oder war dieses Institut harmlos und hatte sich wirklich zum Ziel gemacht, für Frieden unter den Kreaturen zu sorgen? „Die Leute, für die du arbeitest – haben sie eine Tätowierung am Handgelenk? Das Symbol für Unendlichkeit?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nicht, dass ich wüsste.“
    Wahrheit? Lüge? Er kannte sie nicht gut genug, um es zu beurteilen. Jeder der fanatischen Jäger, die die Herren in Griechenland angegriffen hatten – und sogar die Männer gestern im Wald –, waren mit einem Tattoo gebrandmarkt gewesen. „Du hast gesagt, du hörst zu. Wobei hörst du zu?“
    Erneut zögerte sie kurz. „Bei Unterhaltungen“, flüsterte sie. „Hör mal, ich dachte, ich kann darüber reden. Ich dachte, ich will darüber reden, aber ich bin noch nicht so weit, okay?“
    Bei dieser Bemerkung schoss Gewalt aus dem Hintergrund hervor, und Maddox musste sich stark konzentrieren, um ihn zu unterdrücken. „Es spielt keine Rolle, ob du bereit bist, darüber zu reden oder nicht. Du wirst mir jetzt sagen, was ich wissen will. Sofort.“
    „Nein, das werde ich nicht.“
    „Ashlyn.“
    „Nein!“
    Er stand kurz davor, sich auf sie zu setzen, sie aufs Bett zu drücken und die Antworten irgendwie aus ihr herauszuholen. Allein die Tatsache, dass sie immer noch krank und schwach war, hielt ihn davon ab. Aber irgendwann bekäme er die Antwort – so oder so. „Meine Schöne, ich frage doch nur, weil ich dich besser kennenlernen möchte. Erzähl mir irgendetwas über deinen Job. Bitte.“
    Sie entspannte sich langsam. „Die Mitarbeiter des Instituts lernen mit der Zeit, nichts über ihre Arbeit zu erzählen. Es gibt nicht gerade viele Leute, die glauben würden, was wir machen. Die meisten würden uns für verrückt halten.“
    „Ich werde dich nicht für verrückt halten. Wie könnte ich?“
    Sie seufzte. „Also schön. Dann erzähle ich dir von einem meiner Aufträge. Aber von welchem nur …“, murmelte sie, dann schnalzte sie mit der Zunge. „Ich hab’s! Das könnte dir gefallen. Vor ein paar Jahren habe ich … hat das Institut einen Engel gefunden. Er hatte sich mehrfach die Flügel gebrochen. Während wir ihn verarztet haben, hat er uns von den verschiedenen Dimensionen und Pforten erzählt. Das ist das Beste an meinem Beruf: Mit jeder neuen Entdeckung erfahren wir, dass die Welt noch größer ist, als wir je gedacht hätten.“
    Interessant. „Und was macht das Institut mit den Dämonen?“
    „Wie gesagt, es erforscht sie. Und falls erforderlich, greift es ein, um zu verhindern, dass sie den Menschen etwas antun.“
    Ein Teil ihrer Schilderung beschrieb die Ziele der Jäger, denen er in all den Jahren – und zum letzten Mal am Vorabend – begegnet war. Der Rest, tja … der Rest nicht. „Und wenn deine Leute die Wesen nicht verstehen? Töten sie sie dann?“
    Sie lachte. „Nein.“
    Jäger schon. Jäger töteten sie. Wenigstens glaubte er das. Seit dem Krieg, an dessen Details er sich manchmal nur mit großen Schwierigkeiten erinnern konnte, waren so viele Jahre vergangen. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da verstand er, warum die Jäger ihn und die anderen tot sehen wollten: Die Krieger hatten Böses getan, und ihre Unsterblichkeit erlaubte es ihnen, für immer und ewig so weiterzumachen, wenn man sie nicht aufhielt. Doch als die Jäger Baden ermordeten, erlosch sein Verständnis. Der Tod des Dämons des Misstrauens entzweite die Krieger. Die eine Hälfte sehnte sich nach Frieden und Vergebung und setzte sich still und leise nach Budapest ab. Die anderen sannen auf Rache und blieben in Griechenland, um den Krieg

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