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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sie, nicht zu tun, was sie vorhatte, aber sie schwang die Klingen über Kreuz. Es gab nur wenige Todesarten, mit denen man einen Unsterblichen wirklich töten konnte. Und die Enthauptung war eine davon. Tu es … es führt kein Weg daran vorbei … Sie hatte die Klingen schon an seinem Hals angelegt, und musste nur noch ihre Hände auf einander zu bewegen. Tu es jetzt, bevor er wegfliegt!
    Oh Götter, oh Götter, sie tat es. Sie bewegte die Hände, um ihm den Kopf abzuschneiden. Aber die Dolche trafen nur ins Leere.
    Er war verschwunden.
    Alles Mögliche ging Anya durch den Kopf. Sie war sowohl frustriert als auch unglaublich erleichtert. Aber bevor sie dem einen oder anderen Gefühl nachgeben konnte, klammerten sich kräftige Finger wie Schraubstöcke um ihre Schultern und drehten sie herum. Heiße Lippen berührten ihren Mund, zwangen ihn auf und stahlen ihr den Atem.
    In einem glühendheißen Kuss glitt Luciens Zunge in ihren Mund, an den sie sich noch Tausende von Jahren erinnern würde. Es war pure Glückseligkeit und zugleich schlimmste Höllenqual. Als sie spürte, dass sein Duft sie ganz und gar einhüllte, wurde sie sich seiner Stärke bewusst. Er goss Öl ins Feuer, und sie wollte mehr.
    „Luden.“ Sie rang nach Luft und ließ die Waffen fallen, um nach ihm zu greifen. Es ging ihr nicht schnell genug, seine Haut zu spüren.
    „Sag nichts. Küss mich noch einmal wie gerade eben.“
    Sein Drängen erregte sie noch mehr. Offensichtlich hatte es nicht ausgereicht, vor ihm zu tanzen und sich ihm an den Hals zu werfen. Offensichtlich musste sie ihn fast töten, um ihn so zu erregen, dass er den ersten Schritt tat.
    Er schlang die Arme um ihre Taille und zog sie näher an sich heran, bis sie seine Körperwärme spüren konnte. Dabei drängte er seine harte Männlicheit gegen ihre feuchte gierige Mitte, und beide stöhnten auf.
    Anya wollte ihn zu Boden werfen und verschlingen. Doch dann begnügte sie sich damit, seinen Kopf zur Seite zu drücken, um mit der Zunge noch tiefer in ihn eindringen zu können.
    Auf der einen Seite befürchtete sie, dass er das alles nur tat, um sie abzulenken, auf der anderen Seite rührte er ihre Kehle nicht an. Lucien küsste sie immer weiter, immer leidenschaftlicher, als könne er nicht genug von ihr bekommen.
    Ihre Brustwarzen waren so steif, dass sie wahrscheinlich so spitz wie die Messerklingen waren, die sie mit dem letzten Rest ihres gesunden Menschenverstands weit von sich geschleudert hatte. Mit einem weiteren Atemzug seufzte sie „Lucien!“. Sie wollte ihn dazu bringen, ihr die Korsage auszuziehen. Haut an Haut. Sie brauchte das. Es war zwar dumm, aber in diesem Moment war ihr das wichtiger als ihre Freiheit. „Lucien, mach es auf.“
    Dieses Mal schienen ihre Worte ihn aus einem Bann zu lösen, und abrupt ließ er sie los. Ohne diesen Halt fiel sie fast in den Sand, so wie es ihm vorher ergangen war.
    „Was tust du da?“, wollte sie wissen, als sie sich aufrichtete.
    „Ich kann jetzt nicht richtig denken.“ Keuchend wich er einen Schritt zurück. „Ich muss von dir weg.“
    In seinen Augen blitzte eine Wut auf, die so dunkel und gefährlich war, dass Anya erschrak. Sie spürte, wie die Angst ihr den Rücken hinaufkroch. Aber noch stärker spürte sie Erregung.
    Was stimmt nicht mit mir?
    Er hatte sie davor gewarnt, ihn wütend zu machen. Sie wusste, dass er dann zu furchtbaren Dingen in der Lage war. Es stimmte. Irgendwie hatte sie ihn aufgeregt, und deshalb hatte er aufgehört, sie zu küssen. Sie konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen.
    „Du willst mich so hier stehen lassen? Ohne mich zu lieben?“ Mist! Es hatte lässig klingen sollen. Stattdessen klang es bedürftig und jammernd. Und atemlos.
    Seine Augen glommen noch dunkler. „Wir werden uns bald wiedersehen. Anya. Sehr bald!“ Mit diesem Versprechen verschwand er.

4. KAPITEL
    Lucien war immer noch verwirrt, als er am späteren Abend vier Menschenseelen ins Himmelreich begleitete. Auch als er die verzierten Torflügel weit öffnete, wusste er nicht, was er denken sollte. Auf den goldenen Straßen mit den mit Juwelen besetzten Laternenpfosten, deren Lampen wie mit Diamanten geschmückte Wolken herabhingen, standen Engel in weißen Gewändern. Sie sangen einen Willkommensgruß. Ihre anmutigen weißen Flügel schwangen dabei sacht hin und her.
    Sobald die Seelen die Schwelle zum Paradies überschritten hatten, schloss sich das Tor, und Lucien blieb allein zurück. Es war sehr still.
    Und er wusste

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