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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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erstrahlte ein Lächeln auf ihren Lippen. „Pass lieber auf“, warnte sie ihn. „Sonst wird dir das Schicksal die Liebe zu einer Frau auferlegen, die noch viel schlimmer ist als eine Harpyie. Die Götter sprühen in dieser Hinsicht regelrecht vor Humor.“
    Die Hitze wich aus seinen Wangen, und er ballte die Hände zu Fäusten. „Weißt du irgendwas?“ Sie war eine Göttin und verfügte vermutlich über Informationen, die die Herren nicht hatten.
    „Schon möglich“, erwiderte sie und zuckte kess die Schultern.
    „Wag es nicht, es mir zu erzählen!“ Er liebte die Frauen, das tat er wirklich. Aber eine für immer nehmen, wenn nur eine Frau ihn nie wirklich befriedigen konnte? Zum Teufel, nein. Grausam wie das Leben zu ihm war, brauchte er etwas Extremes, um in Ekstase zu geraten. Wenn seine Partnerinnen ihn fragten, wie er es am liebsten mochte, musste er ihnen das Gegenteil sagen. Wie viel schlimmer wäre es, wenn er an eine einzige Frau gebunden wäre? Er würde niemals den Sex bekommen, nach dem er sich in Wahrheit sehnte, nicht mal aus Versehen.
    „Ich würde es dir natürlich sagen, wenn ich etwas wüsste.“
    Sie log. Das wusste er genau. Lügen, das gehörte zu ihren Leidenschaften. Wie hielt Lucien es nur mit ihr aus? He, warte eine Sekunde, dachte er angewidert.
    Plötzlich nahm Lucien vor ihren Augen Gestalt an. Sein vernarbtes Gesicht schaute verwirrt drein, als sich alle um ihn versammelten. „Das Haus ist eingerichtet, aber es ist niemand da. Papierkram habe ich nicht gefunden, aber dafür Kleidungsstücke, die überall herumliegen. Das waren eindeutig Kindergrößen. Offenbar sind sie hastig aufgebrochen.“
    Strider zog die Augenbrauen hoch und rieb sich die Schläfen. „Das bedeutet, dass wir zu spät gekommen sind. Dass unsere Reise umsonst war.“
    „An den Wänden prangen merkwürdige Zeichen“, fügte der narbengesichtige Krieger hinzu. „Allerdings konnte ich sie nicht entziffern. Ich will euch einen nach dem anderenreinbeamen. Auf diese Weise kann uns niemand entdecken, falls das Außengelände videoüberwacht wird. Irgendeiner von uns hat die Zeichen bestimmt schon mal gesehen und kennt ihre Bedeutung.“
    Es dauerte nicht lange. Innerhalb von fünf Minuten waren sie in dem Gebäude. Gideon wankte vor Schwindel – dieses Beamen war wirklich schrecklich –, Strider lachte, Reyes war blass und hielt sich den Bauch, Anya tanzte durch das leere Zimmer, und Amun starrte in die Ferne.
    „Hier lang“, kommandierte Lucien.
    Sie gingen durch schmale Flure, in denen ihre stiefelschweren Schritte widerhallten. Gideon fuhr mit dem Finger an der Wand entlang; sie war in einem Übelkeit erregenden Grau gestrichen, in demselben Grau, in dem auch seine Zelle gestrichen gewesen war. Das einzige Möbelstück, das man ihm gewährt hatte, war ein Bett mit Hand-und Fußfesseln gewesen.
    Schlechte Erinnerungen. Er folgte diesem Gedankengang nur ungern, wenn er sich nicht mitten in einem Kampf befand. Sonst half es, seine Wut zu kanalisieren. Er sah sich um und erblickte zahlreiche Schlafzimmer. Na ja, eigentlich ähnelte das Ganze eher einer Kaserne, mit fünfzehn Betten in einem Raum. Zudem gab es noch Zimmer, die wie Klassenräume aussahen.
    Links, rechts, rechts, links, und sie betraten eine Sporthalle. Alle blieben wachsam. An einer Wand hingen Spiegel, vor denen eine Stange montiert war. Für … Ballett?, fragte er sich. Natürlich. Killer arbeiteten umso effizienter, je beweglicher sie waren.
    Drei der Wände waren grau, genauso wie der Flur. Aber die vierte Wand war kunterbunt gestrichen. Gideon konnte kein einziges Bild erkennen, sondern nur scharfe, zerklüftete Linien und weitschweifige Bögen. Ein einziges Durcheinander.
    „Hübsch“, murmelte er.
    „Das ist auch ein Zauber, genau wie wir vermutet haben“, erwiderte Anya.
    Dicht neben ihm blieben sie stehen. Schon bald folgten Finger und Blicke den Linien und suchten nach Mustern.
    „Das habe ich schon mal gesehen“, meinte Reyes finster. „In den Büchern, die ich gelesen habe, um mehr über Anya zu erfahren.“
    Als Anya zu ihnen gekommen war, hatte anfangs niemand gewusst, ob sie ihnen schaden oder helfen wollte. Doch das war nicht die Schuld der Krieger gewesen. Die Frau war seit Jahrhunderten für die Schwierigkeiten bekannt, die sie verursachte.
    „Och Schmerzchen. Dein Interesse schmeichelt mir immer noch, aber so langsam musst du wirklich über mich hinwegkommen. Ich bin doch schon vergeben. Aber nun zu dem Zauber. Sie

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