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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ihr antat. Er wollte der Einzige in ihrer Nähe sein. Jeder andere war ein Eindringling und verdiente es, bestraft zu werden.
    Gib mir den Krieger, knurrte der Dämon. Er wird seine Taten bereuen. Er wird um Gnade flehen.
    Später. Sabin hatte gerade einen Mann getötet, brutal und grausam. Der Gedanke, einen weiteren Mord auf seine stetig länger werdende Liste zu schreiben, war ihm – zumindest für den Moment – zuwider. Außerdem war Gwen noch nicht so weit, dass sie eine weitere Auseinandersetzung mit blutigem Ausgang miterleben konnte.
    Ihre Belustigung war verflogen – worüber hatte sie gelacht? –, stattdessen wirkte Gwen mit einem Mal noch beklommener als bisher. War er der Grund dafür? Oder William, der soeben der Frau, die zu Sabin gehörte, ein unverblümtes Angebot gemacht hatte? Kaum zu glauben, dass Sabin gerade angefangen hatte, diesen miesen Schürzenjäger zu mögen und seine vorlaute witzige Art zu bewundern. Das hatte sich jetzt schlagartig geändert.
    „Sabin, alter Freund“, begrüßte ihn eben dieser Schürzenjäger und sprang mit einem respektlosen Lächeln auf den Lippen von seinem Stuhl auf. „Wir haben gerade über dich gesprochen. Allerdings kann ich nicht gerade sagen, dass ich mich freue, dich zu sehen.“
    „Nein, und schon bald wirst du gar nichts mehr sagen. Gwen, geh zurück auf mein Zimmer.“
    Anya stellte sich vor den Mann. „Hey, Sabin. Er hat es doch nicht böse gemeint. Er ist einfach nur grenzwertig dumm. Das weißt du doch.“
    Anstatt sie hinter sich zu schieben, wie es ehrenwert gewesen wäre, schenkte William Sabin aus dem Schutz der Göttin heraus nur ein kesses Komm-und-fang-mich-doch-Winken. „In gewisser Weise habe ich es schon böse gemeint. Sie ist hübsch, und bei mir ist es schon eine Weile her. Mehrere Stunden, meine ich.“
    „Gwen, geh. Jetzt.“ Ohne seinen finsteren Blick von dem Krieger abzuwenden, zog Sabin die Klinge aus der Scheide an seinem Hüftgurt und wischte die Blutreste an seiner Hose ab. „Hinter wem du dich auch verstecken magst, du hast heute Morgen deinen letzten Sonnenaufgang gesehen.“
    Gwen rang nach Atem, als sie aus der Starre erwachte, in der sie abrupt gefangen gewesen war. Als Sabin einen Schritt nach vorn trat, streckte sie den Arm aus, um ihn aufzuhalten. Er ließ sie gewähren. Ihren Arm an seinem Bauch zu spüren war erotischer, als die Lippen einer anderen Frau an seinem Penis zu fühlen.
    „Bitte“, flüsterte sie. „Tu es nicht.“
    Auf einmal wurde er unschlüssig. Gwen würde nicht gehen. Dazu strahlte sie viel zu viel Entschlossenheit aus. Wie stark musste dieses schüchterne kleine Geschöpf sein, wenn sie sich hier so behauptete … Aber wollte sie etwa William beschützen? Sabins Verlangen danach, den Krieger zu bestrafen, nahm exponenziell zu.
    „Wenn man mal darüber nachdenkt“, fuhr William in unverändert amüsiertem Tonfall fort, während seine Hände wie zum Hohn auf Anyas Schultern ruhten, „habe ich überhaupt nichts Falsches getan. Sie gehört schließlich nicht dir. Nicht richtig.“
    Sabin atmete tief ein, seine Muskeln zuckten in der Erwartung, endlich angreifen zu dürfen. Irgendwie schaffte er es, sich nicht zu rühren. Vielleicht weil Gwen zitternd vor ihm stand, während ihre gespreizten Finger warm und unnachgiebig auf seiner Brust lagen. „Was soll das heißen?“, hörte er sich fragen.
    „Ich war schon mit genügend Frauen zusammen, um zu wissen, wenn eine zu einem anderen Mann gehört. Zugegeben: Das hat mich trotzdem nicht davon abgehalten weiterzumachen. Aber Gwen ist Freiwild, mein Freund. Für mich und für jeden anderen Mann.“
    Gwen winkte vor seinem Gesicht. „Es ist nichts passiert“, redete sie flehend auf Sabin ein. „Ich weiß gar nicht, warum du so wütend bist. Du und ich, wir sind noch nicht mal … wir sind kein …“
    „Du bist Mein“, sagte er, den Blick noch immer auf William gerichtet. „Ich allein beschütze dich.“ Ich werde sie kennzeichnen, beschloss er. Sie brandmarken, damit für William und die anderen kein Zweifel mehr daran besteht, dass sie für jetzt und alle Zeit tabu für sie ist. „Ich allein erhebe Anspruch auf dich.“
    Es bedeutete nichts. Das würde er nicht zulassen. Aber er musste klarstellen, dass sie zu ihm gehörte.
    „Komm.“ Er verschränkte seine Finger mit ihren, drehte sich um und zog sie hinter sich her. William lachte. Zum Glück protestierte Gwen nicht. Sonst hätte er sie über seine Schulter legen und wie einen

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