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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Sandsack hinaustragen müssen – nachdem er William ein paar Zähne herausgeschlagen hätte.
    „Idiot“, hörte er Anya schimpfen. Dann ertönte ein Klatschen, vielleicht hatte sie William mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf geschlagen. „Willst du herausgeworfen werden? Was meinst du, auf wessen Seite Lucien steht, wenn er sich zwischen Sabin und dir entscheiden muss, hm?“
    „Na ja, auf deiner“, erwiderte der Krieger. „Und du wirst auf meiner stehen.“
    „Okay, schlechtes Beispiel. Vergiss nicht, dass ich immer noch dein wertvolles Buch habe. Jedes Mal, wenn du dich so benimmst, werde ich eine Seite herausreißen!“
    Ein tiefes Knurren ertönte. „Eines Tages werde ich …“
    Ihre Stimmen verloren sich. Jetzt hörte Sabin nur noch Gwens flachen Atem und seine eigenen schweren Schritte.
    „Wohin gehen wir?“, fragte sie nervös.
    „In mein Zimmer. Wo du übrigens hättest bleiben sollen.“
    „Ich bin nicht deine Gefangene, sondern dein Gast!“, protestierte sie.
    Er stieg die Stufen empor und verlangsamte seine Schritte, damit sie ihm folgen konnte. Auf dem Weg trafen sie Reyes und Danika sowie Maddox und Ashlyn, die gerade in die Küche wollten. Beide Pärchen wollten stehen bleiben und mit ihnen plaudern, das Lächeln der Frauen verriet ihm, dass sie sich Gwen gern vorgestellt hätten, aber Sabin ging wortlos weiter.
    „Warum bist du so schlecht gelaunt?“ Gwen fasste seine Hand fester. „Wieso durfte ich nicht mit ihnen sprechen? Ich verstehe nicht, was los ist.“
    Er war stolz auf sie. Obwohl sie merkte, wie gefährlich er gerade war, unternahm sie weder einen Fluchtversuch, noch war sie kurz davor, die Kontrolle über die Harpyie zu verlieren. „Ich bin nicht schlecht gelaunt.“ Ich bin außer mir vor Wut!
    „Dann gehört es für dich also zum Alltag, Männern, die dir nichts getan haben, mit dem Tod zu drohen?“
    Er ignorierte die Frage, da ihm selbst eine in den Sinn kam, die sich weigerte, wieder zu gehen. „Hat er dich angefasst?“ Die Worte waren schonungslos, sein Tonfall war beißend. Dem drohenden Kampf auszuweichen war vertretbar gewesen, weil er gedacht hatte, dass William mit seinen Worten nur Gwens Sympathie hatte wecken wollen. Wenn noch irgendetwas hinzukäme, würde Sabin jedoch sofort umkehren, Hackfleisch aus dem Mistkerl machen und ihn an die wilden Tiere verfüttern, die durch die Hügellandschaft stromerten.
    „Nein. Hat er nicht. Aber deine Fingernägel tun mir weh.“
    Augenblicklich lockerte Sabin seinen Griff und konzentrierte sich darauf, die Krallen wieder einzufahren. Als sie um eine Ecke bogen, wurden seine Schritte schneller. Mit einem Mal hatte er es sehr eilig, das Gefühl war so mächtig und stark wie ein über die Ufer tretender Fluss.
    „Hat er dir Angst eingejagt?“ Diesmal klang die Frage lediglich schroff.
    „Noch mal nein. Und selbst wenn er es getan hätte – ich wäre schon mit ihm fertig geworden.“
    Seine Lippen zuckten, und zum ersten Mal an diesem Abend zeigte er eine Spur von Humor. Von wegen. Wenn sie Gwen war und die Harpyie ruhig blieb, war sie das gutmütigste Geschöpf, dem er je begegnet war. Das war hin und wieder reizend. Sein Leben bestand aus Tod und Ehrlosigkeit, aus Grausamkeit und Macht, aber sie war alles, was fröhlich und gut war.
    „Und wie hättest du das angestellt?“ Er wollte sie mit der Frage nicht verhöhnen, sondern sie zu dem Geständnis zwingen, dass sie einen Leibwächter brauchte. Ihn. Hier, in diesem Haus, und auch draußen in der Welt. An dem Tag, an dem sie gelernt hatte, ihre Harpyie zu kontrollieren, würde sich das natürlich ändern. Und er war froh darüber. Jawohl. Froh.
    Ärgerlich stieß sie den Atem aus und versuchte, ihm ihre Hand zu entreißen. Er hielt sie fest, weil er seltsamerweise nicht wollte, dass der Körperkontakt endete. „Ich bin keine totale Versagerin, klar?“
    „Es wäre mir egal, und wenn du so stark wärest, wie Pandora einst gewesen ist. Du bist begehrenswert, und einige der Männer hier halten sich gern für unwiderstehlich. Ich will nicht, dass du dich mit ihnen einlässt. Niemals.“
    „Du findest mich … begehrenswert?“
    Hatte sie etwa den warnenden Unterton überhört? Sie sollte sich von den Kriegern fernhalten, weil er sonst für nichts garantieren konnte.
    „Vergiss es“, murmelte sie. Sein Zögern machte sie offenbar verlegen. „Lass uns über etwas anderes reden. Zum Beispiel über dein Zuhause. Ja. Perfekt. Dein Zuhause ist wunderbar.“ Sie

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