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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Sekunde lang bei dem Kampf mitgemischt, sondern am Rand gewartet und seine volle Aufmerksamkeit den Erinnerungen der Jäger gewidmet. Er hatte sie ihnen gestohlen, und jetzt ergriffen sie Besitz von ihm.
    „Gwen“, rief Sabin.
    Abermals verlagerte sich Striders Fokus. Eine keuchende Gwen presste sich an die Felsen. Gesicht und Hände waren blutverschmiert. Alle Krieger hatten sich Einige Schritte von ihr entfernt. Außer Sabin. Er war der einzige, der sie beruhigen konnte, wenn ihre dunkle Seite die Kontrolle übernommen hatte.
    Als Sabin auf sie zuging, schloss Strider sich den anderen an, die sich durch die am Boden liegenden Menschen schlängelten. Die meisten lagen leblos und still da. Einige wenige stöhnten. Ohne Zögern zielte und schoss er, um ihrem Elend ein Ende zu bereiten. Außer bei einem. Neben diesen einen hockte er sich hin. Irgendetwas an diesem Mann … Nein, er war fast noch ein Kind. Irgendetwas an diesem Jungen brachte ihn dazu, zu zögern. Und mit dem Zögern keimte ein widerstrebendes Mitgefühl in ihm auf.
    Aus glasigen Augen sah ihn der Junge an, erkannte, wer er war, und knurrte: „Bastard.“ Während er sprach, spritzte Blut aus seinem Mund. „Glaub bloß nicht, dass die Sache schon zu Ende ist. Wenn es sein muss, werde ich wiederauferstehen, um dich zu töten.“
    Ein solcher Hass passte nicht zu so einem jungen Menschen. Der Junge konnte nicht älter als zwanzig sein. Seine dunklen Haare erinnerten Strider an Reyes, und zwar in der Zeit, als sie noch im Himmel gelebt hatten. Sein Gesicht war von Schnittwunden übersät, und aus den Löchern in seiner linken Schulter und im Bauch sickerte Blut. Sie hatten beschlossen, diese Jäger zu töten und keine Gefangenen zu machen, doch nun musste Strider feststellen, dass er diese Entscheidung bereute.
    Was keinen Sinn ergab. Wenn der Junge gekonnt hätte, hätte er Strider, ohne zu zögern, den Garaus gemacht. Trotzdem. Die Stärke, die er angesichts seiner Niederlage ausstrahlte, war bewundernswert.
    Seufzend zog sich Strider das T-Shirt aus, riss den Stoff in zwei Streifen und verband zuerst die Schulter des Burschen.
    „Was, zum Teufel, machst du da?“, knurrte der Junge.
    „Dir das Leben retten.“
    „Nachdem du gerade versuchst hast, es mir zu nehmen? Nein. Hölle, nein. Ich will nicht von einem Dämon gerettet werden.“ Er versuchte wegzurutschen, war jedoch so schwach und zittrig, dass er nur wenige Zentimeter weit kam.
    „Dein Pech.“ Strider nahm den anderen Stoffstreifen und machte einen Druckverband auf dem Bauch des Schwerverletzten. „Jäger bekommen von mir nie, was sie wollen.“
    Es herrschte angespanntes Schweigen. Dann kam ein schwaches: „Das ändert gar nichts.“
    „Gut. Ich wollte auch nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst.“
    Endlich gab der Junge auf und hielt still, während Strider ihn verband. Und das war gut so. Denn sein Dämon hatte angefangen, die Sache als Herausforderung aufzufassen. „Und, was haben wir getan, dass du uns so abgrundtief hasst?“
    Dem Jungen waren die Augen zugefallen. Bei Striders Frage riss er sie wütend auf. „Als ob du das nicht wüsstest.“
    Strider verdrehte die Augen. „Wie du meinst, Kumpel. Aber nur damit du es weißt: Wir können nicht überall gleichzeitig sein, und wir haben genug mit unserem eigenen Leben zu tun. Wir können also unmöglich für all das verantwortlich sein, was wir deiner Meinung nach den Menschen angetan haben, die du liebst.“
    „Ich heiße nicht,Kumpel’, Arschloch.“
    Wie nett von ihm, alles zu ignorieren, was Strider sonst noch gesagt hatte. „Ich dachte einfach, es wäre netter, als dich ,Schweizer Käse’ zu nennen.“
    „Fahr zu Hölle.“
    „Da war ich schon.“
    Der Junge fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. „Also gut. Du willst den Namen des Mannes wissen, der dich eines Tages vernichten wird? Dominic. Ich heiße Dominic.“
    „Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht daran erinnern, dich nach deinem Namen gefragt zu haben. Der ist mir nämlich so was von egal“, erwiderte Strider, und es stimmte. „Und jetzt, da ich deinen bemitleidenswerten Arsch gerettet habe, kannst du eine Nachricht für mich überbringen. Sag Galen, dass wir von der Frau wissen. Von der Frau, die einen Dämon in sich aufgenommen hat, falls du konkretere Angaben brauchst.“
    Dominic, der bereits ziemlich blass war, wurde kalkweiß. „Ich weiß nicht … wovon du … redest.“ Der Blutverlust machte sich bemerkbar, und der Junge japste nach

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