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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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das Geschenk. Und zwar nicht für die Herren, sondern für die Unaussprechlichen. Vielleicht hatten sie Spaß daran, anderen beim Blutvergießen zuzusehen.
    Einer der Männer musste aufgestanden sein, denn plötzlich konnte Strider seinen Kopf sehen. „Haltet verdammt noch mal die Klappe. Jeder von euch. Wir haben es hier mit Dämonen zu tun, mit der größten Plage überhaupt. Wir müssen in Alarmbereitschaft bleiben.“
    Was für Fanatiker, dachte Strider angewidert. Sie brauchten jemanden, dem sie die Schuld an ihren Problemen geben konnten. Verständlich, aber falsch. Menschen verfügten über einen freien Willen. Und meistens war dieser freie Wille der Grund für ihre Probleme. Sie entschieden, was sie aßen, wie viel sie tranken und mit wem sie schliefen. Sie entschieden, ob sie Drogen nahmen oder ob sie in ein Auto stiegen, das dazu bestimmt war, in einen Unfall verwickelt zu werden.
    „Was … was ist, wenn sie zu stark sind und wir hier draußen sterben?“
    „Sie wollen sich für das rächen, was wir mit Lügen gemacht haben, ich weiß es genau. Sie werden uns eine Hand nach der anderen abhacken, genauso wie wir ihm seine abgehackt haben.“
    Strider verkniff sich ein Grinsen. Zweifel hatte seine Arbeit aufgenommen. Jetzt würde Strider jede Sekunde …
    Sabins Pfiff ertönte.
    Dingdingding! Da war sie endlich, seine Ringglocke. Strider sprang auf und hielt die Mündungen beider Pistolen nach vorn gerichtet. Er zielte auf zwei Lücken in der Mauer und betätigte gleichzeitig die Abzüge. Peng, peng.
    Er hörte Schreie.
    Dann sah er aus dem Augenwinkel, wie Reyes hinter einem Baumstamm hervorsprang, nach vorn spurtete, die Felsen erklomm und auf dem Weg nach oben ein Messer warf. Noch ein Schrei. Auch Maddox sprintete los, sprang mit einem einzigen Satz über die Felsen, und mehrere Schüsse ertönten. Nur dass Maddox gar keine Feuerwaffe bei sich getragen hatte, wie Strider schlagartig bewusst wurde. Sein Magen verkrampfte sich. Es war ein Ablenkungsmanöver gewesen, und die Jäger waren drauf reingefallen und hatten auf ihn geschossen.
    Sabin eilte Maddox zu Hilfe, und Kane wollte es ihm gleichtun – doch da prallte eine Kugel an einem Felsen ab und drang tief in seine Schulter ein. So sah es zumindest aus. Kane fluchte laut, während Strider den äußeren Ring der Felsen umkreiste und durch die Löcher so viele Gewehre wie möglich untauglich machte.
    Da fegte eine nach Zitrone duftende Windbö durch Strieders Haare, und er blieb kurz stehen. Gwen, dachte er. Und tatsächlich erspähte er das verschwommene Rot ihrer Haare, als sie die Felswand emporschnellte und sich auf der anderen Seite hinabstürzte. Sabin hatte nicht zu viel versprochen. Strider folgte ihr auf dem Fuß und blieb mit der Waffe im Anschlag auf der Kante des höchsten Felsens sitzen. Sicher war sicher.
    Doch er hätte sich die Mühe auch sparen können. Die Harpyie kreischte, während sie mit ihren Klauen wild um sich schlug und mit ihren scharfen Zähnen zubiss. Männer schrien und brachen zusammen. Ein paar wenige versuchten wegzurennen und über die Felsen zu klettern. Doch sie kamen nicht weit. Dank der hauchdünnen Flügel auf ihrem Rücken konnte Gwen sich blitzschnell bewegen, und so erwischte sie einen nach dem anderen und biss ihnen die Kehlen durch.
    Im Nu war der Feind besiegt.
    Ja. Ja! sang Niederlage in seinem Kopf.
    Das war viel zu einfach, dachte Strider. Er war nicht mal ins Schwitzen gekommen. Doch er würde sich nicht beklagen. Jedenfalls nicht allzu sehr. Bloß je steiniger der Weg zum Sieg, desto besser fühlte sich der Rausch danach an. War ein Sieg süß genug, suhlte sich sein Dämon manchmal tagelang im Glück. Und das war besser als Sex. Besser als alles, was er sich vorstellen konnte. Bislang hatte er es nur zweimal erlebt, doch er sehnte sich nach dem nächsten Mal wie nach einer Droge.
    Reyes und Maddox bluteten stark, während sie die reglosen Körper durchsuchten und Waffen zur Seite traten. In wenigen Metern Entfernung, außerhalb des Verstecks, hörte Strider Steine knirschen und einen Zweig knacken. Er drehte sich um, die Waffe immer noch im Anschlag. Als er Kane erblickte, der gegen einen Baumstamm gelehnt stand und versuchte, die Kugel aus seiner Schulter zu operieren, entspannte er sich. Katastrophe hatte bereits Abertausende ähnlicher Unglücksfälle erlebt und wusste genau, wie er sich danach wieder zusammenflicken musste.
    Neben ihm wand sich Amun am Boden. Der große Kerl hatte nicht eine

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