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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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vergessen. Angst, so große Angst. Sie drehte sich um und lehnte sich zitternd an die hölzerne Tür. Und wartete. Das musste sie noch viel dringender hören als seine Liebeserklärung.
    „Sag es ihm“, verlangte sie. „Er verdient es, die Wahrheit zu erfahren.“
    „Sag es mir“, forderte auch Aeron.
    Legion schluckte. „Wenn ich es nicht schaffe, dich innerhalb von acht Tagen zu verführen, wird Luzifer … dann wird er … er wird mich dazu benutzen, dich und deine Freunde zu töten.“
    Nein. Nein!
    Aeron warf Olivia einen schnellen, unsicheren Blick zu. Er konnte nicht begreifen, was Legion ihm soeben gestanden hatte. „Aber er kann die Hölle nicht verlassen. Er kann nicht …“
    „Er kann. Wenn er in sie fährt, wenn er ihren Körper besitzt, kann er alles tun“, krächzte Olivia und griff sich an die Kehle. Ihr Entsetzen hielt nicht lange an, schon bald erkaltete das Blut in ihren Adern und betäubte jedes Gefühl. Sie war dem Paradies so nah gewesen, nur um jetzt in die Hölle geworfen zu werden. „Er kann sie mit jedem Mann seiner Wahl paaren, die Kontrolle über die Jäger übernehmen und die Menschen beeinflussen und gegen euch aufhetzen. Er kann sogar ins Reich der Engel blicken und meine Brüder und Schwestern töten.“
    Aeron versteifte sich. „Warum sollte er irgendetwas von alledem tun?“
    „Warum wohl? Für Macht, für Freiheit. Aus Boshaftigkeit. Er verachtet die Engel. Eigentlich hätten sie ihm folgen sollen, doch stattdessen entschieden sie sich, bei der einen wahren Gottheit zu bleiben. Aber am meisten verachtet er die wahre Gottheit. Seine Zerstörung ist das, wonach Luzifer sich am meisten sehnt. Und die Chancen darauf vergrößern sich immens, wenn seine dämonischen hohen Herren sich frei auf der Erde bewegen können.“
    Genug von diesem dummen Geschwätz. Bring sie zum Schweigen, befahl Versuchung.
    Olivia ignorierte ihn. Doch dann hielt sie inne und blinzelte fassungslos. Sie hatte schon länger gewusst, dass es eine Männerstimme war, die sie hörte, aber erst jetzt wurde ihr klar, dass dieser Mann wollte, dass sie Aeron gewann – und dass Legion ihn verlor. Dieser Mann wollte Legion daran hindern, Aeron ins Bett zu bekommen.
    Also doch kein Dämon.
    Luzifer, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Luzifer war Versuchung. Er brauchte nicht die Hölle zu verlassen, um irgendeinem irdischen Wesen seine Gedanken einzuflüstern. Er musste sich nur mit einer Seele verbinden, die offen für seine Bestechung war.
    Auf Wiedersehen, gesegnete Benommenheit. Das Entsetzen kehrte gemeinsam mit einer guten Portion Furcht zurück, gewürzt mit einer Prise Scham. Wie hatte ihr das nur entgehen können? Wie hatte sie die Wahrheit nicht erkennen können? Dummer Engel.
    „Warum hättest du so ein Abkommen schließen sollen?“, fragte Aeron scharf.
    Immerfort strömten neue Tränen Legions Wangen hinab. „Ich wollte hübsch sein. Ich wollte für dich sein, was du brauchst. Ich dachte, ich würde dich gewinnen und dazu bringen, den Engel zu vergessen. Ich dachte, ich würde dich glücklich machen.“
    Aeron rieb sich übers Gesicht, wobei seine Fingernägel tiefrote Striemen hinterließen. „Ich fass es nicht. Hast du überhaupt eine Ahnung, was du angerichtet hast? Hast du auch nur die geringste Ahnung, was du alles in Gang gesetzt hast?“
    Legion nickte. Ihr Kinn zitterte. „Es tut mir leid, unendlich leid.“
    Eine Pause, dann ein trauriges: „Mir auch.“
    Nach diesen Worten wusste Olivia es. Sie wmste es. Er hatte sich entschieden. Er würde mit Legion schlafen. Würde genauso in ihren Körper eindringen wie gerade noch in Olivias. Um die kleine Dämonin vor der Besessenheit zu bewahren. Um seine Freunde vor Luzifer zu schützen. Um einen Sieg der Jäger zu verhindern.
    Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie blinzelte sie weg. Mit diesem Akt würde Aeron beweisen, dass ihm das, was er und Olivia getan hatten, nichts bedeutete. Wenn er das tat, würde sie gehen. Und das müsste er eigentlich auch wissen.
    Ob dieses Wissen ihm die Entscheidung leichter gemacht hat? fragte sie sich, innerlich bitter auflachend. Zu wissen, dass er mit einer anderen Frau geschlafen hatte, würde es ihr unmöglich machen zu bleiben. Ganz gleich, was der Grund dafür wäre.
    Anscheinend musste Olivia ebenfalls eine Entscheidung fällen. Sie würde gehen, das war ihr jetzt sonnenklar. Aber würde sie in den Himmel zurückkehren und dadurch vermutlich Aerons Leben retten, oder würde sie sich einfach

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