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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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nicht mal für eine Sekunde, aber er musste sich vergewissern, dass der Umhang tatsächlich Schutz bot. „Ich bin in einer Minute zurück“, versprach er, und sie nickte.
    Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn, erhob sich dann widerwillig und rannte förmlich aus dem Zimmer. Der erste Krieger, der ihm über den Weg lief, war … Strider. Schon wieder. Aeron legte ihm das Stückchen Stoff in die Hände und sagte: „Tarnumhang. Gib ihn Torin. Er soll darauf aufpassen.
    Danke.“ Da. Erledigt. Nicht mehr sein Problem. Und dann raste er auch schon zurück zu seinem Zimmer.
    Kurz bevor er die Tür erreichte, holte Strider ihn ein, packte ihn am Arm und stoppte ihn. „Wie bist du da drangekommen?“
    „Später.“
    „Na gut. Details über den Umhang werden zurückgestellt. Es gibt ohnehin Wichtigeres zu besprechen.“
    „Später.“ Ihm blieben nur noch fünf Tage mit Olivia -wenn er sie davon überzeugen könnte, den Rest der Zeit zu bleiben. Wenn nicht … Hölle, nein. Er würde es schaffen. Er war schließlich ein Krieger, also würde er sich auch wie einer verhalten. Sieg um jeden Preis.
    Himmel. Um jeden Preis.
    Zwei gegen einen. Das Kräfteverhältnis gefiel ihm. Und erst wenn ihre Zeit um wäre, würde er sich rächen.
    „Das kann nicht warten“, drängte Strider.
    „Dein Pech.“ Er legte die Finger um den Türknauf.
    Sein Freund zerrte nochmals an seinem Arm.
    Mit finsterer Miene wirbelte Aeron herum. „Lass mich los, Mann. Ich bin beschäftigt.“
    „Für die Nachricht, die ich für dich habe, wirst du dir wohl oder übel etwas Zeit nehmen müssen. Und schon geht’s los. Du wirst schon sehr bald deinen Kopf verlieren. Und zwar buchstäblich. Eigentlich wollte ich es dir schonend beibringen, aber das war ja leider nicht möglich.“
    Er erstarrte. „Was meinst du mit ,meinen Kopf verlieren’? Woher weißt du das?“
    „Danika hat ein neues Bild gemalt. Darauf war dein Kopf von deinem Körper abgetrennt.“
    Er würde sterben? Bislang hatten sich Danikas Bilder immer als richtig erwiesen. Die Herren hofften natürlich, dass sie das Schicksal verändern konnten, aber ob es tatsächlich funktionierte, hatten sie noch nie erfahren. Was bedeutete, dass es mehr als wahrscheinlich war, dass er sterben würde.
    Er wartete darauf, dass ihn die Wut packte. Nichts geschah. Er wartete darauf, dass ihn Traurigkeit überwältigte. Nichts geschah. Er wartete auf den Drang, sich auf die Knie zu werfen und weinend um mehr Zeit zu flehen. Doch wieder geschah nichts.
    Er lebte seit vielen Tausend Jahren. Und jetzt, da er Olivia begegnet war, führte er endlich ein erfülltes und herrliches Leben. Weil er liebte. Seine Freunde, seine Ersatztochter Legion – trotz ihrer jüngsten Fehltritte –, doch am meisten Olivia. Er liebte sie. Er konnte das Gefühl nicht länger leugnen. Sie gehörte ihm. Sie gehörte Zorn. Sie war ihr Grund zu leben. Die Quelle ihres Glücks. Ihre Besessenheit.
    Ihr Himmel.
    Er hätte sie auf der ganzen Welt gesucht, nur um noch ein paar Minuten länger mit ihr zu verbringen. Minuten. Vielleicht war das alles, was ihnen jetzt noch blieb. Keine Rede mehr von den Tagen, um die zu kämpfen er bereit gewesen war. Sie war sein Ein und Alles, und er würde nicht noch mehr kostbare Zeit ohne sie verschwenden.
    Endlich verstand er die Menschen. Sie bettelten nicht um mehr Zeit, weil sie die Zeit, die ihnen noch blieb, miteinander genießen wollten – statt sie damit zu vergeuden, sich nach dem zu sehnen, was hätte sein können.
    Zorn schien ebenfalls verstanden zu haben. Denn der Dämon weinte weder, noch drängte er ihn, seinen Kurs zu ändern. Ohne den Engel hatten sie nichts. Und solange sie ihre Mission zu Ende brachten – und Galen zerstörten –, konnten sie glücklich sterben.
    „Aeron“, mahnte Strider.
    Er zwang sich, in die Gegenwart zurückzukehren. „Wer holt sich meinen Kopf?“ Er müsste immer noch mit Legion schlafen. Daran gab es nichts zu rütteln. Niemals ließe er zu, dass seine Freunde mit dem Schlamassel fertig werden müssten, den er angerichtet hatte – schon gar nicht, wenn er nicht mehr da wäre. Aber darum würde er sich kümmern, sobald Olivia fort und gerächt wäre. Und dann, erst dann könnte er in Frieden sterben. So wäre es ohnehin besser. Ohne seine Olivia wollte er nicht leben.
    Und nun würde er es auch nicht müssen.
    „Lysander. Denke ich. Cronus und Rhea sind auch da. Ich habe mit den anderen gesprochen, und wir vermuten …“
    „Später“, fiel er

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