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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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übel. Wieder zitterten ihre Gliedmaßen. Unglücklicherweise konnte sie nicht zur Burg gehen, denn bis sie dort ankäme, hätten Galens Männer die Gegend schon längst umstellt. Aeron anrufen konnte sie auch nicht, weil sie seine Nummer nicht hatte.
    Doch irgendetwas musste sie tun, irgendwo hingehen; hier konnte sie nicht bleiben. An die Wand gestützt, stemmte sie sich hoch und torkelte los. Sie bog um mehrere Ecken und glitt durch immer neue Menschenmengen und Umgebungen, bis sie endlich eine schattige, ruhige Gasse erspähte und sich setzte. Ein Fehler. In dem Moment, als ihr Körper zur Ruhe kam, wusste sie, dass sie ihn nicht wieder dazu zwingen könnte, sich zu bewegen. Krämpfe durchzuckten ihre Muskeln, und jeder Funken Energie erlosch.
    „Lysander“, flüsterte sie. Und wartete.
    Wieder bekam sie keine Antwort.
    Allein. Ein schrecklicher Gedanke. Das hier war nicht der beste Ort, um sich zu verstecken. Irgendwer könnte über ihre unsichtbaren Beine stolpern. Außerdem würden die Jäger vermutlich jede Gasse absuchen, wenn sie nicht an der Burg auftauchte. Aber …
    Ich muss die Augen zumachen, dachte sie. Nur ein bisschen. Und erst mal tief durchatmen. Dann würde sie sich irgendwie hochhieven und weitergehen.
    Nur dass sie stattdessen eingeschlafen sein musste. Denn als sie endlich die Augen öffnete, immer noch unfähig, sich zu bewegen, sah sie, dass die Sonne untergegangen war und bereits der Mond am Himmel leuchtete.
    Die Schmerzen waren noch schlimmer geworden, und ihre Entschlossenheit war gebrochen. Sie konnte nicht. Sie konnte nicht weitergehen. Der Tod wäre ihr willkommen. Sie würde nicht dagegen kämpfen. Sie würde …
    „Olivia“, sagte eine Männerstimme. Sie erschrak. „Komm schon, Süße. Ich weiß, dass du hier bist. Dein Energiepfad endet hier, aber ich kann dich nicht sehen.“ Eine Sekunde später nahm ein Körper Gestalt an.
    Lucien. Obwohl sie einander nie so richtig vorgestellt worden waren, erkannte sie ihn sofort. Sie wusste, dass er den Dämon Tod in sich trug. Wie passend. Er könnte sie begleiten, wenn sie …
    „Ich werde dir nichts tun. Ich möchte dir helfen. Aeron ist auf der Suche nach dir.“
    Aeron. Der Tod konnte einpacken. Mit einer zitternden Hand, die sich anfühlte, als zerrten riesige Felsbrocken daran, griff sie nach oben und zog sich den Umhang von den Schultern. „H…hier. Ich bin hier.“
    Lucien riss die Augen auf, als sie plötzlich aus dem Nichts erschien. „Oh nein, Süße. Es tut mir ja so leid. Alles wird …“ Er schüttelte den Kopf. „Keine Zeit, um zu erklären, was hier vor sich geht. In dem Lagergebäude, in dem du gefoltert wurdest, wartet eine Seele darauf, von mir ins Jenseits begleitet zu werden.“
    „Sein Name ist Dominic“, sagte sie mit rauer Stimme. „Er hat mich gerettet. Sei bitte sanft zu ihm.“
    „Versprochen.“ Lucien verschwand.
    Sie faltete den Umhang, so gut es ging. Sie rechnete damit, dass … Lucien kam mit Aeron zurück.
    Sämtliche Gedanken zerfielen. Aeron. So unerwartet. So willkommen. „Ich dachte, du wolltest … die Seele …“
    „Das mache ich als Nächstes. Ich sehe euch in der Burg.“ Mit diesen Worten verschwand Lucien ein zweites Mal.
    „Oh Baby“, sagte Aeron zärtlich, als er sich neben sie hockte. Unter der Zärtlichkeit konnte sie die Sorge und Wut in seiner Stimme hören. Aber er war hier und hatte die Schlacht gut überstanden. „Was haben sie mit dir gemacht?“
    Wie Lucien hatte auch sie keine Zeit für Erklärungen. „Sind da draußen und suchen mich. Warten bei der Burg.“
    Sofort versteifte er sich und suchte mit dem Blick die Umgebung ab. „Es ist niemand in der Nähe. Du bist in Sicherheit. Und ich werde Torin anrufen, um die anderen zu warnen. Sie werden sich um jeden Einzelnen gekümmert haben, bis wir dort sind.“ Er zog ein Fläschchen aus der Tasche und hielt es an ihre Lippen. „Trink, meine Süße, trink.“
    Sie schüttelte den Kopf. Es gab keinen Grund, einen Tropfen an sie zu verschwenden. Bald ginge sie nach Hause und …
    Entschlossen öffnete er ihre Lippen und neigte die Flasche. Die kühle Flüssigkeit – es war mehr als ein Schluck – rann ihre Kehle hinab und sammelte sich angenehm in ihrem Bauch. Innerhalb weniger Sekunden breitete sich die Flüssigkeit in ihrem gesamten Körper aus und gab ihr Kraft und Ruhe. Der Schmerz fiel vollständig von ihr ab und ließ ein kühles, glückliches Summen zurück.
    Eigensinniger Mann. „Du hättest mir nicht so

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