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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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wolltest“, äffte er sie knurrend nach. „Warum hat man dich für diese Aufgabe ausgewählt? Hast du schon mal getötet?“
    Sie schluckte schwer. Es war ihr unangenehm, zuzugeben, wie sich die Dinge entwickelt hatten, gleichzeitig wusste sie jedoch, dass sie ihm eine Erklärung schuldete. „Der Dunkle, Reyes … Er hat wegen seiner Frau Danika schon häufig den Himmel besucht. Als ich ihn einmal sah, folgte ich ihm hierher. Ich war neugierig und wollte sehen, was für ein Leben sich ein dämonbesessener Krieger wohl aufgebaut haben könnte.“
    „Moment.“ Aeron sah mit finsterem Blick zu ihr hinüber. „Du bist Reyes gefolgt?“
    „Ja.“ Hatte sie das nicht gerade gesagt?
    „Also, du bist Reyes gefolgt.“ Wut klang aus seiner Stimme und schien aus jeder Pore seines Körpers zu strömen.
    „Ja“, flüsterte sie. Nun verstand sie. Auf einmal wünschte sie sich, sie hätte diesen Teil der Geschichte für sich behalten. Sie wusste doch, wie ausgeprägt Aerons Beschützerinstinkt war, wenn es um seine Freunde ging. Seine Abneigung ihr gegenüber musste von Minute zu Minute wachsen. „Aber ich habe ihm nichts getan. Danach habe ich … jeden Tag damit verbracht, hier herumzulungern.“ Um dir zu folgen, weil ich dich wollte. „Man hat mich auserwählt, weil ich deinen Tagesablauf besser kannte als irgendwer sonst.“
    Oder hatten die Ältesten gespürt, dass ihr Verlangen nach ihm immer größer wurde, und sich gedacht, wenn sie ihn auslöschte, könnte sie auch gleichzeitig diese entsetzliche Sehnsucht verbannen? Das hatte sie sich schon oft gefragt.
    „Nur damit du es weißt: Reyes hat eine Frau.“ Aeron zog eine Augenbraue hoch und brachte damit die Geisterseelen in Unruhe, die auf seine Stirn tätowiert waren. Schreiende Seelen auf dem Weg in die Verdammnis. „Aber das spielt eigentlich keine Rolle. Ich will wissen, wie du mich umgebracht hättest.“
    Sie hätte ein Schwert aus Feuer geformt, so wie Lysander es ihr beigebracht hatte, und ihm den Kopf abgeschlagen. Soweit sie wusste, war das der schnellste und gnadenvollste Tod, den ein Engel überbringen konnte. Das Opfer war tot, bevor es auch nur den geringsten Schmerz verspürte.
    „Es gibt verschiedene Wege“, sagte sie nur.
    „Aber du bist gefallen, und jetzt kannst du deine Mission nicht mehr zu Ende bringen“, erwiderte Aeron, und seine Stimme klang angespannt vor Sorge. „Deshalb wird ein anderer an deiner Stelle kommen, nicht wahr?“
    Allmählich verstand er. Sie nickte.
    Sein Stirnrunzeln verschwand und wich einem finsteren Blick. „Wie gesagt: Ich werde nicht zulassen, dass Legion etwas passiert. Sie gehört mir, und ich werde mein Eigentum beschützen.“
    Ach, wenn ich doch nur sein wäre, dachte sie, und die Sehnsucht quälte sie stärker als die körperlichen Schmerzen. Das war schließlich der Grund, weshalb sie hier war. Lieber einen Moment mit ihm erleben als ein ganzes Leben mit irgendjemand anders.
    Natürlich wollte sie eigentlich mehr als bloß einen Moment, aber ein Moment war alles, was sie hatten. Wenn erst ihr Nachfolger käme – und es würde jemand kommen –, müsste Aeron sterben. Obwohl ihr Herz bei dem Gedanken stehen blieb, gab es an dieser Wahrheit nichts zu rütteln. Aeron hätte einem Gegner, den er weder sehen noch hören oder berühren konnte, nichts entgegenzusetzen. Zumal, wenn dieser Gegner ihn sehr wohl sehen, hören und berühren konnte.
    Und wie sie die himmlische Gerechtigkeit kannte, würde ihr Nachfolger Lysander sein. Olivia hatte versagt, also würde ihr Mentor die Verantwortung für ihre Unzulänglichkeit übernehmen müssen.
    Lysander würde keine Sekunde zögern, seinem Opfer den Todesstoß zu versetzen. Das tat er nie. Ja, es stimmte, dass er sich seit Beginn seiner Liaison mit Bianka – einer Harpyie und Nachfahrin von Luzifer höchstpersönlich – verändert hatte. Aber Aeron zu verschonen, würde bedeuten, dass auch Lysander fallen müsste. Er würde seine Ewigkeit mit Bianka aufgeben müssen, und so etwas gehörte nicht zum Handlungsspektrum eines Elitekriegers. Bianka war sein Ein und Alles geworden.
    „Ich danke dir für die Warnung.“ Aeron sprang auf. Falls er davor noch etwas anderes gesagt hatte, so hatte sie es nicht gehört. Sie war viel zu sehr in ihre Gedanken vertieft gewesen. Was war nur los mit ihr? Seinetwegen war sie hergekommen, doch seit ihrer Ankunft verbrachte sie die meiste Zeit mit Grübeln.
    „Keine Ursache. Aber es gibt etwas, das ich gern als Gegenleistung

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