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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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an seiner Brust, schürfte ihm dabei die Haut auf und schnurrte. „Diesssmal hätten sssie mich fassst erwischt.“
    Ihre gespaltene Zunge verhaspelte sich immer ein wenig, sodass ihre S-Laute beim Sprechen in die Länge gezogen wurden. Aeron fand das liebenswert. Als er ihr zum ersten Mal begegnet war, hatte sie noch wie ein Kleinkind gesprochen und die falschen Zeiten und Pronomen benutzt. Auf ihren Wunsch hin hatten sie an ihrer Grammatik gefeilt, und er war sehr stolz auf ihre Fortschritte.
    „Jetzt bist du hier, in Sicherheit.“ Er rieb über die zwei kleinen Hörner auf ihrem Kopf. Sie waren sehr empfindsam, und er wusste, wie sehr sie es mochte. „Du brauchst nicht mehr zurückzugehen.“
    „Engel tot?“
    „Kann man so nicht sagen“, erwiderte er und wich der Frage vorerst aus.
    Mehrere Minuten saßen sie schweigend da, während sie sich bemühte, ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen. Endlich beruhigte sie sich, und die sengende Hitze ihrer Schuppen nahm ab. Sie setzte sich auf und ließ den Blick ihrer roten Augen im Zimmer umherwandern.
    „Dasss issst nicht unssser Zzzuhaussse“, zischelte sie verwirrt.
    Aeron musterte die Umgebung und versuchte, sie mit ihren Augen zu sehen. Möbelstücke in Regenbogenfarben: rot, blau, grün, lila und rosa. Ein Holzfußboden, der von einem Teppich mit Blümchenmuster geziert wurde. Wände, die mit unterschiedlich großen Bildern von Himmelsmotiven – eindeutig Geschenke von Danika – vollgehängt waren.
    „Wir sind in Gillys Wohnung.“
    „Hübsch“, sagte sie, und die Ehrfurcht in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
    Ihr Sinn für Weiblichkeit überraschte ihn schon seit Längerem nicht mehr. Wenn sie zurück in die Burg zögen, würde er ihr ein eigenes Zimmer geben. Ein Zimmer, das sie ganz nach ihren Wünschen dekorieren könnte. Er war sich nämlich nicht sicher, wie viel Rosa er in seinem eigenen noch ertragen könnte.
    „Ich bin froh, dass es dir gefällt, denn vielleicht werden wir eine Weile hierbleiben.“
    „Wasss?“ Als sie ihn ansah, wurde ihre Ehrfurcht augenblicklich von Wut überschattet. „Du lebst jetzt mit Gilly zzzusssammen? Issst sssie … Liebt sssie dich?“
    „Nein.“
    Langsam entspannte sie sich. „Aissso gut, aber ich will jetzzzt nach Haussse. Ich vermissse esss.“
    Ich auch. „Das geht nicht. Der Engel ist noch dort.“
    Legion spannte sich an, und die Wut kehrte zurück. „Warum issst sssie dort und wir nicht?“
    Ausgezeichnete Frage. „Sie wird den anderen gegen die Jäger helfen.“
    „Nein. Nein. Ich helfe gegen Jäger.“
    „Ich weiß, ich weiß.“ Sie mochte klein sein, aber sie war auch hitzköpfig. Und Töten war ein Spiel für sie. Doch sie hatte in ihrem Leben schon so viele Kämpfe ertragen müssen, dass Aeron ihr jetzt nur noch Frieden wünschte. Er wollte sie nicht sofort in die nächste Schlacht zerren, und er würde es auch nicht tun.
    Dafür bedeutete sie ihm viel zu viel.
    „Hier sind wir ungestört“, sagte er.
    „Na gut.“ Sie entspannte sich wieder. „Wir bleiben, aber ich werde euch mehr helfen alsss sssie.“
    Sonst würde sie Olivia einen Kopf kürzer machen. Die Warnung war angekommen. Es war an der Zeit, seinen kleinen Liebling abzulenken. „Hast du Lust auf ein kleines Spiel?“
    Sie sprang auf, grinste und legte sich wie eine Schlange um seinen Hals. „Ja, ja, ja.“
    Seine Legion – immer bereit für ein Spiel. Auch wenn sich ihre Sprache verbessert hatte, ihre kindlichen Bedürfnisse hatte sie deshalb noch lange nicht verloren. „Such dir was aus. Egal was.“ Er fasste hoch, um sie zu streicheln, wobei sein Blick auf seinen Arm fiel. An seinem Handgelenk war ein letzter Fleck nicht tätowierter Haut. Er sollte sich eine Schlange tätowieren lassen, die ihn an Legion erinnerte. Eine Tätowierung, die ihm nicht das Schlechte in seinem Leben vor Augen führte, sondern das Gute.
    Ja, die Idee gefiel ihm.
    „Ich möchte spielen … Kleidung nach Geschmack.“
    Auch bekannt als „Zerfetze alles, was Aeron trägt“. „Such dir doch vielleicht etwas anderes aus. Wie wäre es mit Schönheitssalon, so wie letzte Woche? Du darfst mir auch die Nägel lackieren.“
    „Au ja!“ Legion klatschte aufgeregt in die Hände. „Ich hole schnell Gillysss Nagellack.“ Und schon flitzte sie los und verschwand um die Ecke.
    „Das Schlafzimmer ist das letzte Zimmer auf der rechten Seite“, rief er ihr nach. Ein, zwei Stunden lang würde er Legion verhätscheln und dann die Stadt nach

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